Leichenraub | Rezension

Von Ladysaphira

Leichenraub

Vor gar nicht allzu langer Zeit hatte ich ja Besuch von Bennimaus, der sich ganz frech in seinem Wanderbuchpaket versteckt hatte. Mittlerweile ist Benni  schon längst weitergewandert, aber vorher hatte er mir ja geholfen drei Bücher aus dem Paket auszusuchen.

Eines davon war Leichenraub von Tess Gerritsen. Unlängst hatte mir der Krimikiosk auf Facebook empfohlen, auf jeden Fall mal in die Bücher von Tess Gerritsen reinzulesen, allerdings ist Leichenraub kein Rizzoli & Isles Buch, aber das war mir dann auch egal *gg*

Leichenraub

von Tess Gerritsen

Nach einer sehr unglücklichen Scheidung kauft Julia Hamill ein altes, schon reichlich verwohntes, Haus mit einem verwilderten Garten. Als sie diesen Garten ein bisschen ansehnlicher gestalten will stößt sie auf ein Skelett, das schon seit rund 200 Jahren in diesem Garten begraben liegt.

Julias Neugier ist geweckt, sie möchte unbedingt herausfinden was es mit dem Skelett auf sich hat. Unerwartete Hilfe bekommt sie von Henry, der mit der Vorbesitzerin des Hauses verwandt ist. Mit Hilfe des 89-jährigen taucht sie tief in die Geschichte Bostons ein und kommt so dem Geheimnis des Skelettes auf die Spur.

Mein Eindruck:

Wie schon erwähnt, ist Leichenraub kein Rizzoli & Isles Krimi, dennoch hat Dr. Maura Isles eine kleinen Gastauftritt. Gleich zu Beginn des Buches datiert sie den Skelettfund – aber das war es dann auch schon :-)

Vergangenheit und Gegenwart

Leichenraub handelt in zwei Zeiten – Boston im Jahr 1830 und in der Gegenwart. In der Gegenwart trifft Julia auf Henry Page, mit dem sie gemeinsam alte Dokumente und Briefe aus dem Nachlaß seiner Tante durchforstet. Hier stoßen sie auf die Spur eines Serienmörders, treffen auf die Geschichte von Rose Connoly und dem Medizinstudenten Norris Marshall.

Gegenwart

Der Teil der Geschichte, der in der Gegenwart handelt war für mich eher langweilig und das Buch wäre auch vollkommen ohne diesen Teil ausgekommen. Er bildet so eine Art Rahmenhandlung, aber ich fand ihn eher störend und ein bisschen sinnlos, außer man möchte unbedingt einen Gastauftritt von Maura Isles unterbringen :-)

Vergangenheit

Die wirklich spannenden Details finden im Jahre 1830 statt. Eine Zeit in der die Medizin noch nicht so weit fortgeschritten ist und Hygiene ein Fremdwort ist. Für anatomische Studien wurden Leichen aus ihren Gräbern geraubt (daher vermutlich der Titel), verschachert und den Studenten zur Verfügung gestellt.

Gänsehaut

Die Schilderungen einiger Untersuchungen und Behandlungsmethoden lassen aus heutiger Sicht natürlich eine Gänsehaut aufkommen. Aber auch sonst bekommt man einen ziemlich guten Eindruck, wie das gesellschaftliche Leben damals funktioniert hat und das Armut meist auch einen frühen Tod bedeutet hat.

Aber selbst wenn man von Krankheiten verschont blieb, war das keine Garantie dafür alt zu werden. Dafür sorgt im vorliegenden Buch der geheimnisvolle Ripper, der offenbar jeden tötet, der bei der Geburt der kleinen Meggie dabei war.

Suche

Rose und Norris versuchen gemeinsam herauszufinden, wer der geheimnisvolle Ripper ist. Rose weil sie das Baby ihrer verstorbenen Schwester schützen will, Norris weil er fälschlicherweise selbst in den Verdacht gerät der Serienmörder zu sein.

Auch die Suche nach dem Mörder wird akribisch und sehr spannend beschrieben und die Lösung ist gleichermaßen einfach wie verblüffend.

Tess Gerritsens Schreibstil ist spannend, flüssig und ließ mich das Buch kaum aus der Hand legen. Ich werde mir auf jeden Fall nun doch auch einen Rizzoli & Isles Krimis kaufen – mal sehen wie es da asusschaut :-)

Mein Fazit:

Alles in allem ist Leichenraub ein sehr spannender, historischer Krimi. Einzig die Passagen in der Gegenwart stören dabei :-) Sie wirken konstruiert und haben eher einen Pausenfüller-Charakter.

Meine Bewertung

Sterne

Buchinfos
  • Titel: Leichenraub
  • Autor: Tess Gerritsen
  • Verlag: Blanvalet
  • Genre: Krimi
  • Erscheinungsjahr: 2010
  • ISBN: 978-3-442-37226-3
  • Format: Taschenbuch,  448 Seiten
  • Preis: 9,95 €
  • Bestellung: Blanvalet