Leibliche Kinder in familienanalogen Settings der Jugendhilfe

Von Thomas Meurer @papawahnsinn

Heute möchte ich Euch ein Buch vorstellen, von dem ich der Meinung bin, dass es in jede Pflegefamilie gehört, die auch eigene Kinder hat.

Über den Autor Jörg Harder

Ich möchte Euch erst einmal den Autor kurz vorstellen. Der Mann ist kein Theoretiker, sondern schreibt aus der Praxis für die Praxis.

Jörg ist Diplom-Sozialpädagoge und Sozialarbeiter. Seine Frau ist Traumapädagogin und Traumafachberaterin. Seit gut 10 Jahren betreuen die beiden nun als Fach-Pflegefamilie zwei Mädchen.

Jörg Harder weiß also genau wovon er redet.

Über das Buch

Die pädagogischen Hilfestellungen in Fachpflegefamilien drehen sich in der Regel um die Pflegekinder. Diese bekommen oft, zumindest von den guten Trägern und Jugendämtern, alle nur erdenklichen Hilfen und Zuwendungen.

Was ist aber mit den leiblichen Kindern der Pflegeeltern? Diese Kinder „arbeiten“ mindestens genau so mit den Pflegekindern wie ihre Eltern.

Aber bekommen sie professionelle Unterstützung? In der Regel nicht. Und das obwohl sie oft tiefe Einschnitte in ihre „heile Welt“ erleben müssen. Warum nicht?

Die Auswirkungen im Umgang mit traumarisierten Kindern sind sicherlich nicht nur auf die Erwachsenen beschränkt. Mechanismen wie Übertragungsphänomene oder sekundäre Traumatisierungen wirken auch auf die leiblichen Kinder als Helfer im Familiensystem.

Jörg Harder geht in seinem Buch “Leibliche Kinder in familienanalogen Settings der Jugendhilfe“ differenziert auf die Situation leiblicher Kinder ein und beschäftigt sich ausführlich mit der Problematik, die die häufig schwer traumatisierten Pflegekinder in die Familie hineintragen.

Jörg Harder nähert sich diesen Themen auf 3 Ebenen:

  • Auf der persönlichen Ebene bringt er seine Erfahrung als betroffener leiblicher Vater und Pflegevater mit 2 leiblichen und 2 Pflegekindern ein.
  • Auf der professionellen Ebene erstellt er als ausgebildeter Sozialpädagoge den fachlichen Theorie- und Forschungskontext.
  • Auf der exemplarischen Ebene entwickelt er ein Konzept, wie ein mögliches unterstützendes Angebot aussehen könnte.

Mein Fazit

Das Buch richtet sich genau und sehr gezielt an die richtige Zielgruppe. Ohne zu wissenschaftlich zu klingen, geht Jörg Hader doch sehr detailliert in die Tiefe.

Beispiele aus der Praxis und Lösungsansätze runden den sehr positiven Eindruck ab.

Oder wie jemand auf AMAZON als Rezension schrieb:
Die Rolle und die Stellung der leiblichen Kinder so genau zu betrachten mit allen Facetten auch mit einem traumapädagogischen Blick, finde ich sehr gut gelungen. Als Betroffener stellt er die Problematik empathisch, authentisch dar und stellt, aufgrund seiner Erfahrungen, gute Konzepte als mögliche Hilfen oder Angebote vor.

Kommen wir nun zum einzigten Nachteil: Der Preis! 68 Euro kostet das Buch bei AMAZON. Viel Geld, ich weiß. Aber auch nicht zu viel Geld für eine Weiterbildung. Denn als solches sehe ich dieses hochqualifizierte Werk an.

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