Lehrstellenüberfluss – Jugendliche aus dem Ausland sollen her

Wie diverse Medien gestern und heute berichteten zieht der Bundesrat einen Vorstoss gegen den Überfluss an Lehrstellen in Erwägung. Dieser Versuch würde beinhalten, dass Jugendliche aus (süd)europäischen Länder in die Schweiz kommen könnten um hier eine Lehre zu absolvieren. Denn in Spanien, Italien und Griechenland ist die Jugendarbeitslosigkeit sehr hoch, zum Teil erreicht die Jugendarbeitslosenquote bis zu 50 %.

Seit 2011 sind Lehrstellen in der Schweiz keine Mangelware mehr. Ganz im Gegenteil. Während es in den Jahren zuvor schwierig war für Schulabgänger eine Lehrstelle zu finden, ist heute das Gegenteil der Fall. Eine Vielzahl an Lehrstellen bleibt jedes Jahr unbesetzt. Ein Grund dafür ist unter anderem, dass immer mehr Schüler den Übergang ins Gymnasium wählen. Allerdings werden auch insgesamt mehr Lehrstellen angeboten als in vorigen Jahren. Lehrstellenüberfluss heisst leider nicht, dass auch alle Jugendlichen eine Lehrstelle finden, denn die unbesetzte Lehrstellen sind vor allem in Technikberufen und zum Beispiel Metzgereien zu finden, welche anscheinend nicht zu den beliebtesten Berufen der Schweizer gehören.

Lehrstelle in der Technik (Quelle:yousty.ch)

Lehrstelle in der Technik (Quelle:yousty.ch)

Was die Pharma-Industrie schon seit einigen Jahren macht, will der Bundesrat nun auch den restlichen Branchen vorschlagen. Dem Überschuss an Lehrstellen soll entgegen getreten werden, in dem europäische Jugendliche in die Schweiz geholt werden sollen. So könne man wieder mehr Lehrstellen besetzen und gleichzeitig den arbeitslosen Jugendlichen aus dem restlichen Europa eine Chance geben ins Berufsleben einzusteigen und eine solide Ausbildung zu absolvieren.

Dagegen erheben sich natürlich auch gewisse Stimmen. Es wird befürchtet, dass ein Problem der Sprachbarriere besteht. Jugendliche aus dem nicht-deutschsprachigen Raum würden nicht schnell genug deutsch lernen. Zum Glück spricht man in der Schweiz auch noch andere Sprachen als deutsch.

Ausserdem gäbe es ein Problem mit der Einwanderungsbewilligung meinen einige. Doch dies wird wohl das geringste Problem sein, denn wie schon erwähnt werden vor allem in der Chemie – und Pharmaindustrie schon seit längerer Zeit ausländische Jugendliche, vor allem deutsche, ausgebildet und für diese besteht hier auch kein Problem.

Die einzige, wirklich offene Frage die bleibt, ist, was mit den Jugendlichen nach der Ausbildung passiert. Bleiben sie im Schweizer Arbeitsmarkt oder gehen sie wieder zurück in die Heimat? Ängste bestehen, dass sie bleiben und anderen die Arbeit nehmen. Hierfür wäre eine Lösung, dass Schweizer Firmen mit Sitz im Ausland die Jugendlichen dort ausbilden.

Noch fehlt eine wirklich ausgeklügelte Idee, doch wie die Pharmaindustrie zeigt: es funktioniert!

 

Autorin: Carole Kläy


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