Lehrlinge gestalten deren Zukunft selbst. Aber ist es der richtige Ansatz? Ich habe hier noch meine Zweifel!

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Heute habe ich gleich mehrere Pressemitteilunge zum selben Thema erhalten, und irgendwie ist da der Hund drinnen. In meinen Augen jedenfalls.

Kärntner Kochlehrlinge fordern eine bessere Ausbildung. Bravo zur Selbsterkenntnis der Kärntner Jugend. Sehr lobenswert. Hierfür wurde eine Petition gestartet, und rund 6.000 Unterschriften gesammelt, welche der Politik übergeben wurde.

Die motivierten Lehrlinge fordern:

  • Köche sollten besser gebildet werden, und Einflüsse aus den Berufen Metzger, Bäcker und Konditor.
  • Restaurantfachkräfte sollte vertieftes Wissen in den Bereichen Floristik und Dekoration erhalten.
  • Angehende HGA’s sollten zusätzlich Wissen aus dem Bereich Bürofachkraft erhalten.

Es ist äußerst erfreulich zu sehen, dass die Jugend ihre Zukunft selbst in die Hände nimmt, und aktiv gestalten will. Jedoch sollte wohl erst einmal die eigentliche Basis stimmen, und die berufsrelevanten Fächer endlich entsprechend vertieft und ausgebaut werden.

Die Lehrlinge fordern auch eine Verlängerung der Schulzeit von 8 auch 12 Wochen pro Jahr. An sich wahrscheinlich keine schlechte Idee, jedoch habe ich bedenken im Punkto Wirtschaftskammer und Unternehmer, welche ungern auf Mitarbeiter verzichten wollen. Eventuell könnte so der drastische Rückgang an Lehrstellen in der Gastronomie sogar noch gefördert werden. Denn welcher Unternehmer kann es sich leisten seine Lehrlinge fast 3 Monate aus dem Betriebsgeschehen zu entbinden?

Aus persönlicher Sicht, bedarf es einer kompletten Umstrukturierung des gesamten Ausbildungssystems.

12 Wochen Schule ist gut, jedoch fände ich es besser, wenn dies auf zwei Etappen aufgeteilt würde, und die Lehrlinge aus der Gastronomie erst in den Zwischensaisonen die Schulbank drücken. Bei einer Zwischensaison von rund 2 Monaten geht sich hierbei ebenso noch der Abbau von Urlaubszeiten problemlos aus.

In diesem mehr an Zeit, können dann Berufsrelevante Fächer entsprechend intensiver behandelt werden, und so die Jugend besser auf das Berufsleben, der realen Wirtschaft, vorbereitet werden. Das angehende Restaurantfachkräfte in den Bereichen Dekoration und Floristik besser gebildet werden sollen, zeigt leider auch den Mangel an Ansehen gegenüber diesen Beruf. Eine Restaurantfachkraft benötigt keine „Deko-Tipps“, dafür haben wir Tine Wittler! Was diese Fachkräfte wirklich benötigen sind vertiefte Fähigkeiten in den Bereichen Verkaufspsychologie und Strategie, Organisation, Empathie. Und vor allem in den Fächern Getränke- & Servierkunde. Auch Speisen- & Menükunde ist wichtig. Diäten, Allergien und weiteres, wird in den Berufsschulen zwar angekratzt, jedoch nur spärlich behandelt. Jedoch erfordert der Gast von Heute dieses Wissen. Und Fachkräfte sollten in der Lage sein, auf genau diese Bedürfnis des Gastes eingehen zu können. Ich werde mich in den nächsten Tagen nochmals genauer mit diesem Thema beschäftigen, und meine persönlichen Ideen zu Papier bringen, und hier veröffentlichen. Über Anregungen und Ideen von Branchenkollegen und Kolleginnen würde ich mich sehr freuen.

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Peter Ladinig Peter Ladinig

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