Sozialministerin Ursula von der Leyen hätte es besser wissen müssen. Ihr grandios gescheitertes Bildungspaket ist nämlich in der lokalen Mini-Version schon einmal vor den lokalen Mini-Baum gefahren worden. Rund 3 500 hallesche Kinder und Jugendliche im Alter von neun bis 15 Jahren hatten im Herbst 2010 von der Kulturhauptstadt Sachsen-Anhalts so genannte "Kulturgutscheine" zur Verfügung gestellt bekommen. Damit hätten sie eine von insgesamt 14 Einrichtungen kostenlos besuchen und sogar eine Begleitperson wie Oma oder Mutti mitbringen können. Doch gerade einmal jeder neunte Gutschein wurde genutzt. Das sollte sich im November ändern. 3 174 Dritt- bis Neuntklässler erhielten Post von Oberbürgermeisterin Dagmar Szabados. Darin erinnerte die rührige OB daran, dass zur Verfügung gestellte Geld nicht nur für putzige Legespiele mit Russisch Brot zu verwenden, sondern gefälligst die Stradivari in die Hand zu nehmen und endlich diesen Händel nachzuspielen. Auf die Frage "Welchen Händel?" hat Szabados leider bis heute keine Antwort gefunden.