Legend 02
Schwelender Sturm
Marie Lu
Loewe, 2013
978-3785573952
17,95 €
Rezension zu Band 1 (4 Bücherpunkte):
Kann Spoiler zu Band 1 enthalten!
Viel ist passiert, seit June und Day sich zusammen getan haben. Nun wollen sie Days Bruder retten, können dies aber nicht allein tun. Die Rebellen können helfen, verlangen aber, dass die beiden den neuen Elektor, Anden, töten. Muss eine Veränderung immer mit Gewalt beginnen und Gewalt hervorbringen? June zweifelt, doch bald ist es zu spät, um sich zu entscheiden …
Day ist mir in diesem Buch sehr ans Herz gewachsen. Ich mag es, wie sehr er June verteidigt und für sie lebt, obwohl sie aus einer anderen Welt kommt. Ich finde sogar, dass man in diesem Buch noch besser her Beziehung versteht, denn ich mag es, wie die beiden voneinander denken, wenn sie nicht beieinander sind. Dadurch wächst auch mein Verständnis für Junes handeln, denn die Unterschiede fallen noch mehr auf.
June selbst ist mit etwas zu schwankend dargestellt. Damit meine ich, dass sie noch sehr oft an die Republik denkt und auch so wie diese handelt will. Ich dachte allerdings, das hätte sie schon überwunden. So hat mich dieses “Geflenne” etwas gestört. Aber die beiden sind immer noch ein tolles Pärchen.
Gemocht habe ich Kaede, die mir wirklich ans Herz gewachsen ist. Mit ihren giftigen Kommentaren, aber dem unerschütterlichen Zusammenhalt und ihrem Glauben, ist sie eine sehr starke Person, die ich von den Nebenfiguren am Liebsten mag. Sogar Tess war mir dagegen etwas zu zickig und zu abgebrüht später.
Tja, die hat sich nicht wirklich verändert, denn auch die Erzählweise ist gleich geblieben. June und Day bewegen sich zum Teil immer noch in anderen Gefilden, so wird June im Laufe der Zeit auch Anden treffen, den Elektor. Während Day immer noch etwas mehr auf der Seite der Kolonien steht.
Natürlich beginnt auch dieser Teil der Trilogie recht spannend. So kann ich das Buch lange nicht aus der Hand legen. Ich bin die ganze Zeit gespannt, ob sie es tatsächlich schaffen Days Bruder zu retten. So kommt es dann auch zu einer Verkettung von einigen Umständen und wir landen bei den Rebellen, die ich schon immer sehr interessant fand. Zwar habe ich verstanden, warum Day ihnen nicht helfen wollte, aber nun bleibt ihnen scheinbar nichts anderes übrig. Das schlimme daran ist, dass ab dem Moment, wo Day und June ihnen helfen wollen, ich weiß wie die Geschichte ausgeht. Ab da lese ich nicht mehr so gerne weiter.
Was mich darauf gebracht hat? Es war das eigenartige Verhalten von einige Personen und sehr offensichtliche Hinweise, die mich sogar so weit trieben, dass ich wusste, was am Ende des Buches passieren würde. Gewünscht hätte ich mir, einen früheren Schluss, da ich den jetzigen zwar sehr nett finde und auch nachvollziehen kann, mag aber nicht daran, dass die Autorin sich wieder auf etwas bezieht, was in Band 1 geschieht. Ich dachte, dass die vielen Kämpfe, das Attentat und die Probleme zwischen June und Day ausreichen würden, um den Leser bei der Stange zu halten. Nun muss noch etwas theatralisches dazu und ab da war ich etwas raus.
Was nicht heißt, dass Day und June nicht auch noch, die dritte Chance bekommen, um mich wieder umzustimmen. Immerhin gab es Charaktere, die ich nicht vermissen werden, die ich vermisse und die hoffentlich durch andere neue im dritten Band ersetzt werden.
Die Farbe Flieder ist Geschmackssache. Hat mich aber nicht wirklich gestört. Es ging mir eher um den Inhalt, denn Mittelteile von Trilogien neigen dazu, eher auch mittelmäßig zu sein. Auch Marie Lu bekommt von mir noch mal die Chance sich im dritten Teil wieder zu verbessern.
Zwar habe ich die Geschichte gerne weiter gelesen und finde auch immer noch, dass Day ein toller Charakter ist, aber die Geschichte war mir eindeutig zu vorhersehbar. Die Konstellation am Ende erahnte ich schon in der Mitte des Buches. Nun weiß ich nicht, ob das wirklich an mir liegt, oder tatsächlich an dem Buch. Jedenfalls hätte ich mir einen besseren Cliffhanger am Ende gewünscht. Deswegen gibt es leider nur 3 Bücherpunkte, also einen Punkt weniger als für Band 1.