lecker essen mit bohnen, erbsen & linsen

Von Nic4u

Seit ich vegan esse, habe ich verstärkt Hülsenfrüchte für mich entdeckt und die anfänglich als „gesunde Magenfüller“ einsortierten Gemüse sind schon lange echte Lieblinge geworden. Allerdings: mir fehlte so ein bisschen die Muße und Erfahrung, mehr Abwechslung und neue Geschmackserlebnisse in meine Bohnen-, Linsen- und (Kicher)Erbsen-Küche zu bringen.

Um so mehr freue ich mich über eine Inspiration aus dem Jan Thorbecke Verlag: mit „Hülsenfrüchte. Kochen mit Erbsen, Bohnen & Linsen“ gibt Jenny Damberg nicht nur ein paar überraschende und raffinierte Rezepte weiter, sondern auch jede Menge gute Tipps, wie Hülsenfrüchte besonders gut gelingen und vor allem bekömmlich werden.

„Einweichen“ heißt das Zauberwort, mit dem nicht nur die Kochzeit verkürzt werden, sondern auch unerwünschte Nebenwirkungen reduziert werden können. „Jedes Böhnchen ein Tönchen“ muss also nicht sein.

„Salz und Säure erst gegen Ende der Kochzeit hinzufügen“, mag in den meisten Fällen angeraten sein – beide Zutaten machen anscheinend die Schalen härter – , bei Kircherbsen sollten allerdings von Anfang an genug Salz und Gewürze mit in den Topf, damit sie nicht total fade schmecken. Die interessieren sich erstaunlicherweise nämlich nicht für nachträgliches Würzen.

Auch Keimlingen aus Hülsenfrüchten widmet Jenny Damberg ein kleines Kapitel. Mein Favorit: pfeffrig-pikante Linsensprossen! Die anschließende kleine Hülsenfrucht-Kunde hat mich wirklich überrascht: ich wusste gar nicht, wie viele verschiedene Sorten durchaus handelsüblich sind.

Rote Azukibohnen, weiße Riesenbohnen, Zuckerschoten, Mungobohnen, Belugalinsen oder Sojabohnen kannte ich ja schon, die interessant aussehende Drachenbohne, gemusterte Pinto- oder Borlotti-Bohnen waren mir dagegen neu! Wo die Hülsenfrüchtchen herkommen, wie sie schmecken und am besten zubereitet werden, folgt auf den nächsten Seiten.

Ich selber verzichte ja weitgehend auf Sojabohnen und Sojaprodukte, Sojasauce und Miso finde ich allerdings auch sehr lecker. Für Sojafans gibts jedenfalls zahlreiche Rezepte mit Tofu, Okara & Co., sogar ein Grundrezept für die Herstellung von Sojamilch und Tofu ist dabei.

„Die meisten Rezepte sind vegetarisch“, verspricht die Autorin im Vorwort und hält sich auch daran, zumal Hülsenfrüchte geschmacklich und durch ihren komplexen Nährstoffgehalte ohne weiteres die Hauptrolle auf dem Teller spielen können.

Meine Lieblingsrezepte sind die gegrillten Bohnenschoten, in Wein und Dijonsenf gedämpfte Gartenbohnen (gibts das ganze Jahr über zu kaufen!), der Buttrige Bohnenauflauf, das grüne Erbsenpesto, Falaffel sowie in Wein gekochte Beluga-Linsen mit Topinambur und Pflaumen.

Wagemutig oder einfach exotisch wirds mit der säuerlichen Linsensuppe mit Limette, Kokosmilch und Chili. Auch den Kichererbseneintopf mit frittierter Pasta fand ich überraschend, ebenso die süßen Kreationen wie Baiser aus Kichererbsenwasser und die Okara-Donuts. Ob ich mich ans Braune Bohnenchili mit Schokolade wage, weiß ich ehrlich gesagt noch nicht…

Auf jeden Fall gibt es hier jede Menge phantasievolle Geschmackskombis zu entdecken, außerdem begeistert mich dieses inspirierende Kochbuch mit geschmackvollen Illustrationen und wunderschönen Farbfotos, die wirklich Lust machen auf mehr Hülsenfrüchte auf dem Speiseplan!

Jenny Damber „Hülsenfrüchte. Kochen mit Erbsen, Bohnen & Linsen“, 128 Seiten, Hardcover mit stilvoller Tiefprägung, 22 Euro, Thorbecke Verlag