Mein Lieblingsgebäck in der Advents- und Weihnachtszeit ist eindeutig Elisenlebkuchen - abgesehen von Christstollen, zu dem ich bisher aber nicht gekommen bin bzw. vor Weihnachten auch nicht mehr kommen werde 😫.
In diesem Jahr habe ich mit besonders großer Begeisterung Elisenlebkuchen gebacken. Denn irgendwo in einer Zeitschrift war mir die "Lebkuchenglocke" begegnet - von der ich so angetan war, dass ich sie mir sofort und zunächst nur in Größe 7 cm bestellt habe. Nach dem ersten Ausprobieren folgte dann genauso sofort die Bestellung von zwei weiteren, nämlich in Größe 4 cm und 5 cm. Wer jetzt neugierig geworden ist und diese großartig einfache Art und Weise, perfekte Lebkuchen herzustellen, ebenfalls ausprobieren möchte: Hier gibt es den Link zum Hersteller (es handelt sich hierbei in keiner Weise um bezahlte oder sonstwie vergütete Werbung, sondern schlicht und ergreifend um meine ganz persönliche Empfehlung).
Aber ob mit oder ohne Lebkuchenglocke: Die Elisenlebkuchen sind gleichermaßen köstlich - und wirklich einfach herzustellen. Es gibt aus meiner Erfahrung nur eines zu beachten: Wer, wie ich, hier Vollrohrzucker verwendet, sollte das Blech tatsächlich auf die zweite Schiene von oben setzen - ansonsten besteht die Gefahr, dass die Lebkuchen von unten zu dunkel werden. Was bei mir möglicherweise auch damit zu tun hat, dass ich mich stets gegen Oblaten entscheide. Denn die mag ich einfach nicht.
Was sich inzwischen herumgesprochen haben dürfte: Lebkuchen schmecken umso besser, je länger sie vor dem Verzehr lagern dürfen. Diesem Wissen zum Trotz war meine erste Ladung Elisenlebkuchen allerdings bereits nach einer Woche verzehrt - sie schmeckten auch so schon köstlich.
Die Schokoladenglasur habe ich nach meinem Grundrezept ebenfalls selbst hergestellt - aus Kakaobutter, Kakaomasse, Kakaopulver und Ahornsirup. In der helleren Variante habe ich 2/3 des Kakaopulvers durch Sonnenblumenmehl (Sonnenblumenprotein) ersetzt. Und die Zuckerstreusel (die ich nicht vermissen würde, wären sie nicht da) stammen wie alle meine Zutaten aus dem Bio-Handel - sie waren noch übrig vom Enkelkind-Geburtstagskuchen.
Lebkuchen nach Art von Elise
Zutaten
- 4 Eier, 250 g Vollrohrzucker, 1 Pr. Salz
- 2 TL frisch geriebene Orangenschale (alternativ 2 Tropfen ätherisches Orangenöl), 1 TL frisch geriebene Zitronenschale (alternativ 1 Tropfen äth. Zitronenöl)
- Lebkuchengewürz, Menge nach Geschmack oder selbstgemacht: je 1 gestr. TL getrocknetes Ingwergranulat (alternativ Ingwerpulver) und Kardamomsamen (ohne Schale), je 1/2 TL Koriandersamen und Muskatblüte (ungemahlen), 1/2 Stange Zimt, 1 TL Zimtblüten, je 4 Gewürznelken und Pimentkörner, 1 gestr. TL gemahlene Vanille
- 350 g Nüsse je nach Vorlieben, auch gemischt selbstverständlich möglich (z.B. Mandeln, Haselnüsse, Walnüsse, Cashewkerne, Kürbis- oder Sonnenblumenkerne)
- 50 g Leinsamenmehl
- Eier mit Zucker und Salz so lange schaumig rühren, bis der Zucker vollständig aufgelöst ist - das dauert nach meiner Erfahrung mindestens fünf Minuten. Zitrusschale bzw. -öl unterziehen.
- Bei selbstgemischtem Lebkuchengewürz: Alle Zutaten für das Lebkuchengewürz miteinander mischen und fein mahlen.
- Nüsse mahlen (je nach Geschmack fein oder grob oder gemischt).
- Nüsse, Leinsamenmehl und Lebkuchengewürz gründlich miteinander vermischen und zur Eier-Zucker-Mischung geben, alles mit einem Holzlöffel verrühren, bis die Zutaten miteinander verbunden sind.
- Teig in der Schüssel luftdicht verschließen und in einem kühlen Raum 24 Stunden ruhen lassen.
- Backofen auf 200°C vorheizen.
- Mit Hilfe von 2 Teelöffeln gleich große Häufchen auf ein mit Backpapier belegtes Backblech setzen und mit feuchten Fingern zu Lebkuchen formen (einfacher und schöner gelingt das mit der "Lebkuchenglocke", siehe oben).
- Blech auf zweite Schiene von oben setzen, Temperatur auf 175°C reduzieren und ca. 15 Minuten backen (Lebkuchen müssen gleichmäßig aufgegangen sein, sollen aber weich bleiben - bitte die Erfahrungen mit dem eigenen Backofen berücksichtigen).
- Aus dem Ofen nehmen, abkühlen lassen und eventuell mit Schokoladenglasur überziehen und verzieren.
Und weil es unter den mir liebsten Menschen der Welt auch jemanden aus der vegan lebenden Gemeinschaft gibt, habe ich Lebkuchen nach Art von Elise auch ohne Ei gebacken. Sie sind ebenfalls köstlich und lassen absolut nichts vermissen - weder am Geschmack noch an der Konsistenz. Im Gegenteil: Lebkuchen ohne im Zuge der Eierproduktion geschredderte Hähnchenküken sind doch besonders fein, oder nicht? Das Rezept folgt in Kürze...