Und sie ist doch am 21.12.2012 untergegangen, die Welt: Jene Welt wohliger Illusionen, in welcher man den Blödmichel-Schafen vorgegaukelt hatte, dass man mit den ihnen abgepressten Steuern problemlos die Staatsschulden sämtlicher Krisenländer der Eurozone finanzieren könne, ohne dass sie ihren Lebensstandard drastisch einschränken müssten.
Just an jenem Tag des Maya-Kalender-Weltuntergangs berichtete nämlich SpiegelOnline (Hervorhebungen im Original):
"Um den Bundeshaushalt auf künftige Belastungen vorzubereiten, die durch Konjunkturrisiken oder Gefahren der Finanz- und Euro-Krise entstehen könnten, ..... schlagen die Beamten des BMF unter anderem vor, den ermäßigten Mehrwertsteuersatz von sieben Prozent abzuschaffen und auf alle Waren und Dienstleistungen nur noch den regulären Tarif von 19 Prozent zu erheben. Diese Maßnahme brächte den öffentlichen Kassen 23 Milliarden Euro. Um zehn Milliarden Euro wollen die Beamten den Bundeszuschuss zum Gesundheitsfonds senken."
Zwar hieß es auch:
"Das Bundesfinanzministerium dementiert - wenig überraschend - den Bericht. Es gebe keine dementsprechenden Pläne. Der SPIEGEL hält an seiner Darstellung fest."
Aber dass der Bericht nicht nur zutrifft, sondern dass die Informationen ganz bewusst vom Bundesfinanzministerium in die Öffentlichkeit lanciert worden sind, kann man bereits an der Überschrift des SPON-Berichts erkennen:
"Haushalt nach der Bundestagswahl. Schäuble plant umfangreiches Sparprogramm".
Wenn die SPON-Redaktion ein lupenreines Steuererhöhungsprogramm als "Sparprogramm" bezeichnet, dann darf man davon ausgehen, dass wir es nicht mit Nachlässigkeit zu tun haben. Dieser Begriff war zweifellos der Kaufpreis, den die SPON-Redaktion dem Finanzministerium für das Zustecken der Information zu entrichten hatte.
Hätte Joseph Goebbels, der im 2. Weltkrieg die "Magermilch" durch die "entrahmte Frischmilch" ersetzt hatte, diesen Glanzpunkt deutscher Desinformationsstrategie noch erleben dürfen: Jupp wäre zweifellos stolz gewesen auf seine gelehrigen Schüler im Finanzministerium - und auf die freiwillige Gleichschaltung der "freien" Presse in unserer sogenannten "Demokratie".
Mit anderen Worten: Dass das Ganze ein Testballon des Bundesministeriums der Finanzen ist, und nicht etwa ein Geheimnis, welches investigative SPON-Journalisten dem Apparat entlockt hätten, müsste allen mitdenkenden Lesern allein schon durch diese verlogene Überschrift klar sein.
Denn nicht nur plappern alle Medien die Lüge vom "Sparprogramm" "Sparpaket" oder "Sparliste" bedenkenlos nach. Manche medialen Hilfstruppen der Herrschenden betreiben darüber hinaus sogar aktiv eine Vertuschung der bei SpiegelOnline immerhin noch offen dargelegten Gründefür die geplante Mehrwertsteuererhöhung ("Euro-Krise").
An der Spitze natürlich die Eurettungsfetischisten unserer gleichgeschalteten Scheinopposition. So sagte der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel:
" 'Vor der Wahl wird das Geld mit vollen Händen zum Fenster rausgeschmissen - um etwa mit dem Betreuungsgeld so etwas wie einen brüchigen Koalitionsfrieden zu erkaufen. Nach der Wahl sollen dann die Grausamkeiten kommen'." (Badische Zeitung v. 22.12.2012: "Opposition will Klarheit über Schäubles Sparpaket")
Mit dieser Tendenz - 'Steuererhöhung finanziert Geschenke an DEUTSCHE Bürger' - kommentiert auch die WELT, zwar im Gestus der Empörung, den geplanten Raubzug. Unter "Staatliche Attacke auf Geldbeutel der Deutschen" behauptet Claus Christian Malzahn am 22.12.2012:
"[Zwischentitel:] Neu beschlossene Wohltaten gegenfinanzieren
Wenn der "Spiegel" recht hat, wird der Angriff auf die Geldbörse gerade im Finanzministerium vorbereitet. Dort wird der Plan heftig dementiert – na und? Der ermäßigte Mehrwertsteuersatz von sieben Prozent soll abgeschafft und auf die regulären 19 Prozent angehoben werden. Das würde satte 23 Milliarden Euro in Schäubles Kassen spülen. Damit könnte man gerade neu beschlossene Wohltaten wie das Betreuungsgeld gegenfinanzieren, Risiken in Konjunkturflauten oder Belastungen durch die Euro-Krise ausgleichen, heißt es. Im Klartext: Neben steigenden Mieten, höheren Strom- und Energiepreisen müssen sich die Verbraucher darauf einstellen, dass 2013 eigentlich so ziemlich alles teurer werden wird. Töchterchens Klavierunterricht, die tägliche Zeitung, die Fahrt mit dem Taxi, Hundefutter, Campingplätze – und, ach ja, Hotels."Von einem Ausgleich des Betreuungsgeldes ist in dem SPON-Artikel überhaupt nicht die Rede; das hat der Autor frei zu den Konjunkturrisiken und Belastungen aus der Euro-Krise hinzuerfunden. So hält man die Bürger dumm, die nicht wissen, dass das Betreuungsgeld (das ich als solches keineswegs verteidigen will!) lediglich voraussichtlich 1,2 Milliarden € kosten wird.
Und wieso sollten Hotels betroffen sein? Von einer Rücknahme der Mehrwertsteuerbegünstigung für Hotels war in dem SPON-Bericht nicht die Rede; die würde auch, wenn schon nicht die FDP, dann ganz gewiss der "Populist" Horst Seehofer verhindern!
Ansonsten trommelt die freiwillig gleichgeschaltete Medienlandschaft aus allen Rohren die frohe Botschaft vom "Sparpaket" und von "Sparlisten" - soweit sie überhaupt über den Sachverhalt informiert.
- BILD verzichtet, wenn meine Google-Seitensuche nicht täuscht, gleich ganz darauf, den Bürgern die geplante Steuererhöhung mitzuteilen
- Auf FAZ.net finde ich ebenfalls keinen Bericht dazu; dafür darf sich "Wolfgang Schäuble im Gespräch" präsentieren: "Ohne Krise bewegt sich nichts" (22.12.2012). Die Leserkommentare sind kritisch, aber davon, dass uns das Finanzministerium am 21.12.2012 die ersten Teile der Rechnung "für den Euro" präsentiert hat, spricht auch dort niemand.
- "Plant Schäuble eine neue Sparliste" (RP Online 21.12.12)
- "Schäuble plant angeblich Sparliste für neue Wahlperiode" (Finanzen.net 21.12.12)
- Express.de spricht am 22.12.2012 von "Rücklagen für die Krise. Schäubles Spar-Giftliste": Also: zwar "Giftliste" im Titel, aber dort nichts von Steuererhöhungsplänen. Und selbst im Artikeltext hat die Redaktion kein Problem darin, folgenden Selbstwiderspruch zu Papier zu bringen: "An allen Fronten soll gespart werden für den Fall, dass die Euro-Finanzkrise am Ende doch voll auf Deutschland durchschlägt: Der bisher ermäßigte Mehrwertsteuersatz von sieben Prozent auf Lebensmittel, Bücher und Tickets für den öffentlichen Nahverkehr soll gestrichen werden. Allein dies führe zu Mehreinnahmen von 23 Milliarden Euro. ...." Demnach "spart" unser Staat, indem er Mehreinnahmen erzielt! Es ist wirklich eine Schande, dass man einen Gustl Mollath in der Psychiatrie festsetzt, während sämtliche Reaktionssessel fest in den Händen von Irren sind!
- "Entwurf des Finanzministeriums Schäuble plant drastisches Sparpaket - nach der Wahl" (Süddeutsche Zeitung - für mich hoffentlich der nächste Insolvenzkandidat - vom 21.12.2012)
- "Schäuble lässt angeblich Sparpaket vorbereiten" (WELT 21.12.12)
- Selbst dem heutigen (23.12.) Artikel "FDP gegen Etatsanierung durch Mehrwertsteuer" [das davon zu halten ist, s. u.] schickt die WELT den Titelvorsatz "Schäubles Sparideen" voraus!
- Wall Street Journal ist auch nicht besser: "Schäuble weist Bericht über Sparprogramm zurück"
- Das Handelsblatt übernimmt am 23.12.2012 einen dpa-Bericht und betitelt ihn mit "Opposition fordert klare Worte Schäubles zu angeblicher Sparliste". (Da vermisse ich wieder einmal die Financial Times Deutschland, auch wenn ich das Blatt als Zentralorgan der Eurettungsfetischisten gehasst habe!)
- FocusOnline allein scheint (ein wenig) von der Spar-Lüge abzuweichen. Dort heißt es heute immerhin: "Wolfgang Schäubles Steuer- und Sparpläne. Opposition fordert Aufklärung – FDP stellt Bedingungen".
- n-tv v. 22.12.12: "Werkelt Schäuble an Sparpaket?". Im Text wird auch dort, und unmittelbar am Anfang, Steuererhöhung gleich Sparen gesetzt: "Laut einem Medienbericht kommen auf die Steuerzahler womöglich Milliardenbelastungen zu: Das Finanzministerium soll an Sparplänen [!] für die Zeit nach der Bundestagswahl arbeiten".
- Nur das Neue Deutschland schert aus der medialen Nebelfront aus: " 'Asoziale Marschrichtung': Opposition will Klarheit von Finanzminister Schäuble. Linkspartei und SPD fordern Erklärung zu möglichen Plänen für Sozialkürzungen" (22.12.2012).
Im weiteren Fortgang der Berichterstattung erfährt man u. a. auch, wie sich die FDP zur geplanten Steuererhöhung positioniert. So z. B. in der Berliner Morgenpost vom 23.12.12 in dem Artikel "Trotz Dementi. Mehrwertsteuer - Schäubles Pläne sorgen für Wirbel":
"Die FDP stellt Bedingungen für eine Mehrwertsteuerreform. "Der Finanzminister sollte mit einer Mehrwertsteuerreform nicht versuchen, den Bundeshaushalt zu sanieren", sagte der stellvertretende FDP-Fraktionsvorsitzende Volker Wissing der Zeitung "Welt am Sonntag". Eine Reform, die die Bürger zusätzlich belaste, sei mit der FDP nicht zu machen. "Wenn es zu Mehreinnahmen kommt, muss man sie den Bürgern an anderer Stelle zurückgeben", forderte Wissing. Die FDP sehe grundsätzlich dringenden Reformbedarf bei der Mehrwertsteuer, sagte er. 'Wir sind bereit, uns mit voller Kraft einzubringen. Der jetzige Mehrwertsteuerkatalog ist historisch überholt und unlogisch'."
Wer hier genau hinhört, der weiß schon jetzt, dass sich auch die FDP einer "Reform", sprich einer Erhöhung, der Mehrwertsteuer zu Lasten des breiten Volkes nicht verweigern wird. Irgendwo anders mag es dann ein paar kosmetische Korrekturen geben, um eine "Entlastung" vorzutäuschen: Ernsthafter Widerstand ist von der Umfallerpartei jedenfalls nicht zu erwarten.
Unter der Überschrift "Die Eurozone muss leben, und wenn wir sterben müssen! Zur Finanzierung der europäischen Transferunion plant Berlin 12%ige Erhöhung der Lebensmittelpreise" hatte ich den Sachverhalt bereits in anderer Form bebloggt. Doch mittlerweile erscheint mir der Vorgang derart ungeheuerlich, dass ein weiterer Eintrag gerechtfertigt ist. Zumal das Volk im Tiefschlaf schnarcht: Auf der Seite "Paperblog", einer Sammelseite für Blog-Einträge verschiedenster Art, findet sich per heute, 23.12.2012, ca. 11.00 h, außer meinem eigenen vorangegangenen Beitrag kein Eintrag aus der letzten Woche für "Mehrwertsteuer".
Auch sonst zeigt mir die Google-Suche, dass der Blogger-See still ruht.
Eine der wenigen Ausnahmen ist die Seite "Informelles aus Politik und Gesellschaft" (eine private Informationswebseite, allerdings kein Blog). Dort heißt es unter "Schäuble plant Horror-Katalog nach der Bundestagswahl" u. a.:
"Vor allem im sozialen Bereich und bei den Rentnern soll es Einschnitte geben. So plant Schäuble den ermäßigten Mehrwertsteuersatz von 7 Prozent, der vorallem für Lebensmittel gilt, komplett abzuschaffen. Künftig sollen auf alle Waren und Dienstleistungen 19 Prozent Mehrwertsteuer erhoben werden. Das wird vorallem die Bezieher kleiner Einkommen treffen, die den größten Teil ihres Geldes für den Konsum verwenden. Außerdem soll ein Gesundheits-Soli als Aufschlag auf die Einkommensteuer eingeführt werden. Mit den so erzielten Einnahmen soll die Krankenversicherung gestützt werden. Zur Entlastung der Rentenkasse soll die Regelarbeitszeit noch über das schon heute umstrittene Alter von 67 Jahren ausgedehnt werden. ..... Zusätzlich sollen auch die Witwenrenten gekürzt werden."
Einen Zusammenhang dieser Auspressungsmaßnahmen mit der Finanzierung der Eurozone stellt dieser Text nicht her. Vielmehr wird (formal zutreffend, inhaltlich aber falsch) alles auf die Regierung abgeschoben:
"Jetzt wissen die Wähler zum Glück vor der Wahl, was es für sie bedeuten wird, wenn sie ihr Kreuz bei CDU/CSU oder FDP machen. Am 20. Januar 2013 bei der Landtagswahl in Niedersachsen haben sie die erste Gelegenheit, Schwarz-Gelb die rote Karte für ihre verlogene Hinterzimmerpolitik zu zeigen."
Nur werden ganz besonders die pseudo-empörten rot-grünen Eurofetischisten, denen das Verschenken deutscher Steuereinnahmen an unsere Süd"freunde" und die Finanzmärkte garnicht schnell genug gehen kann, das Geld erst Recht beim Kleinvieh holen. Denn DORT fällt das bekanntlich der meiste "Mist" an!
Wie sehr die herrschende Politclique das Volk bereits dressiert hat, kann man beispielsweise an dem Artikel "Schäuble plant nach der Wahl Sparpaket oder doch Steuererhöhung?" auf der Webseite "me-magazine" erkennen, wo eine "Gabi" am 22.12.2010 zwar etwas skeptisch, aber letztlich doch eher brav fragt:
"Wenn auf Lebensmittel die vollen 19 Prozent Mehrwertsteuer zu entrichten wäre, käme es zu weiteren Preiserhöhungen. Ob die staatlichen Hilfen, beispielsweise Hartz IV, im gleichen Maß angepasst werden?"
Die Frageform auch in der Überschrift und das Fehlen einer Betragsangabe für die Preiserhöhung für Lebensmittel zeigen schon, wie schwach der mentale Widerstand der Bevölkerung gegen die verbrecherische Steuerveruntreuung durch unsere Blockparteien zu Gunsten der Finanzmärkte und unserer durch eigenes Verschulden kriselnden europäischen "Freunde" ist. Selbstverständlich wird auch hier kein Zusammenhang zur Euhaftomanie unserer eurofaschistischen Politkaste hergestellt.
Das deutsche Schafsvolk der Michel-Penner wacht offenbar erst dann auf, wenn es unter der Brücke aufwacht!
ceterum censeoDie Steuertöpfe quellen über -Doch für Verkehr und Bildung ist kein Geld mehr über?Kein deutsches Geld für Eurozone:Wir leben besser "Eurotz-ohne"!
Textstand vom 23.12.2012. Gesamtübersicht der Blog-Einträge (Blotts) auf meiner Webseite http://www.beltwild.de/drusenreich_eins.htm. Eine vorzügliche, laufend aktualisierte Übersicht über die Internet-Debatte zur Eurozonenkrise bietet der Blog von Robert M. Wuner. Für diesen „Service“ ihm herzlichen Dank!Für Paperblog-Leser: Die Original-Artikel in meinem Blog werden später z. T. aktualisiert bzw. geändert.