Eine Dusche im Reisemobil; braucht man sowas? Darüber wurde kürzlich im Wohnmobilforum eifrig diskutiert. Ich sage; ja - braucht man; unbedingt.
In all den Jahren davor habe ich unzählige mal auswärts geduscht. Und dabei so meine leidvollen Erfahrungen gemacht. Es gibt Duschen, die sind so schmutzig, dass man besser die Stiefel anbehält. Oder spreizbeinig auf dem Rand der Dusche stehen muss. Dann gibt es Duschen ohne warmes Wasser, ohne kaltes Wasser, ganz ohne Wasser. Mit rostigem Wasser, mit schwefligem Wasser, mit tröpfelndem Wasser. Manche Duschen funktionieren zu Beginn, dann aber verebben sie. Oder man braucht Münzen, Jetons oder so. Und die bekommt man am anderen Ende der Anlage beim Pförtner. Der hat aber schon Feierabend, oder er kommt erst später.
Dann gibt es Duschen mit Türen ohne Schloss oder Türen die nicht zu gehen. Oder ohne Tür; ohne Dach, ohne Wände oder ohne Dusche. Und der Duschschlauch rinnt und spritzt in alle Richtungen. Bloss vorne kommt kaum Wasser raus. Dafür spritzt er die frischen Kleider nass.
Der Weg vom Reisemobil zur Dusche kann weit sein. Das ist ungünstig wenn es regnet, schneit, sandstürmt oder stockfinster ist. Unterwegs kann man auf strupfige Hunde, faustgrosse Käfer, durstige Schafe treffen. Oder auf australische Camping-Gruppen, Rotel-Tour-Busreise-Herden oder polnische Sporttrinker. Oder auf lokale Gaffer, ermattete Säufer und Taschendiebe.
In der Dusche angekommen ist keine Dusche frei. Oder bloss die eine, wo kein Wasser läuft. Oder der Abfluss verstopft ist (das ist allerdings gut für die durstigen Schafe, die müssten sonst aus der Toilette trinken). Oder es steht schon eine Kolonne halbnackter, wildfremder Mannen an. Ist man dann drin in der Dusche, hat es keinen Hacken um die Kleider und das Tüechli aufzuhängen. Und keine Möglichkeit das Shampoo hinzustellen. Und stellt man es auf den Boden, kann man es nicht mehr aufheben, da die Enge ein Bücken nicht zulässt. Hängt man sein Tüechli über die Tür, muss man Angst haben, dass es in die nasse Dusche zurück fällt. Oder aussen herunter, wo es auch nass ist, und zudem sandig.
Ist man dann fertig geduscht, stellt man fest, dass es sibirisch kalt ist. Und wenn man schlotternd seine Hosen anzieht, schleifen die Hosenbeine durch die Pfütze. Oder die Unterhosen fallen ganz hinein. Das Tüechli hat von der Tür, wo es drüber lag, einen braungrauen Abdruck. Draussen stehen immer noch Leute; die eigenen Schuhe aber nicht mehr. Der Spiegel über dem Brünneli ist blind, oder er fehlt. Dafür hat es kein Tablar um die Zahnbürste abzulegen. Und legt man sie auf den Brünneli-Rand, fällt sie auf den Boden zu den Käfern. Also muss man die fertig präparierte Zahnbürste in den Mund stecken, während man mit den freien Händen den Deckel auf die Zahnpastetube dreht. Das Tüechli klemmt man während dessen zwischen die Knie. Und die Zahnpastatube dann in die Hosentasche. Dann rennt man durch den peitschenden Regen zurück zum Reisemobil. Wenn es aber Glatteis hat, sollte man nicht rennen. Und wenn es stockfinster ist, sollte man die Taschenlampe dabei haben. Hat man sie in der Dusche vergessen, braucht man nicht mehr retour zu gehen; die ist weg. Auch der Schirm. Das Wohnmobil findet man aber auch im Dunkeln; man hört die Hunde, die sich um den Müllbeutel streiten.
Darum, und nur darum, haben wir eine Dusche in unserem Reisemobil.
Siehe auch die Toiletten-Sache.
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In all den Jahren davor habe ich unzählige mal auswärts geduscht. Und dabei so meine leidvollen Erfahrungen gemacht. Es gibt Duschen, die sind so schmutzig, dass man besser die Stiefel anbehält. Oder spreizbeinig auf dem Rand der Dusche stehen muss. Dann gibt es Duschen ohne warmes Wasser, ohne kaltes Wasser, ganz ohne Wasser. Mit rostigem Wasser, mit schwefligem Wasser, mit tröpfelndem Wasser. Manche Duschen funktionieren zu Beginn, dann aber verebben sie. Oder man braucht Münzen, Jetons oder so. Und die bekommt man am anderen Ende der Anlage beim Pförtner. Der hat aber schon Feierabend, oder er kommt erst später.
Dann gibt es Duschen mit Türen ohne Schloss oder Türen die nicht zu gehen. Oder ohne Tür; ohne Dach, ohne Wände oder ohne Dusche. Und der Duschschlauch rinnt und spritzt in alle Richtungen. Bloss vorne kommt kaum Wasser raus. Dafür spritzt er die frischen Kleider nass.
Der Weg vom Reisemobil zur Dusche kann weit sein. Das ist ungünstig wenn es regnet, schneit, sandstürmt oder stockfinster ist. Unterwegs kann man auf strupfige Hunde, faustgrosse Käfer, durstige Schafe treffen. Oder auf australische Camping-Gruppen, Rotel-Tour-Busreise-Herden oder polnische Sporttrinker. Oder auf lokale Gaffer, ermattete Säufer und Taschendiebe.
In der Dusche angekommen ist keine Dusche frei. Oder bloss die eine, wo kein Wasser läuft. Oder der Abfluss verstopft ist (das ist allerdings gut für die durstigen Schafe, die müssten sonst aus der Toilette trinken). Oder es steht schon eine Kolonne halbnackter, wildfremder Mannen an. Ist man dann drin in der Dusche, hat es keinen Hacken um die Kleider und das Tüechli aufzuhängen. Und keine Möglichkeit das Shampoo hinzustellen. Und stellt man es auf den Boden, kann man es nicht mehr aufheben, da die Enge ein Bücken nicht zulässt. Hängt man sein Tüechli über die Tür, muss man Angst haben, dass es in die nasse Dusche zurück fällt. Oder aussen herunter, wo es auch nass ist, und zudem sandig.
Ist man dann fertig geduscht, stellt man fest, dass es sibirisch kalt ist. Und wenn man schlotternd seine Hosen anzieht, schleifen die Hosenbeine durch die Pfütze. Oder die Unterhosen fallen ganz hinein. Das Tüechli hat von der Tür, wo es drüber lag, einen braungrauen Abdruck. Draussen stehen immer noch Leute; die eigenen Schuhe aber nicht mehr. Der Spiegel über dem Brünneli ist blind, oder er fehlt. Dafür hat es kein Tablar um die Zahnbürste abzulegen. Und legt man sie auf den Brünneli-Rand, fällt sie auf den Boden zu den Käfern. Also muss man die fertig präparierte Zahnbürste in den Mund stecken, während man mit den freien Händen den Deckel auf die Zahnpastetube dreht. Das Tüechli klemmt man während dessen zwischen die Knie. Und die Zahnpastatube dann in die Hosentasche. Dann rennt man durch den peitschenden Regen zurück zum Reisemobil. Wenn es aber Glatteis hat, sollte man nicht rennen. Und wenn es stockfinster ist, sollte man die Taschenlampe dabei haben. Hat man sie in der Dusche vergessen, braucht man nicht mehr retour zu gehen; die ist weg. Auch der Schirm. Das Wohnmobil findet man aber auch im Dunkeln; man hört die Hunde, die sich um den Müllbeutel streiten.
Darum, und nur darum, haben wir eine Dusche in unserem Reisemobil.
Siehe auch die Toiletten-Sache.
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