23. Mai 2011
Blut im Stuhl. Auf der Suche nach der Quelle. Darmspiegelung. Vorgespräch erfolgte in der letzten Woche. Ich legte Wert auf eine Kurznarkose.
Den Morgen mit einem schrecklich süßen Trunk eingeläutet. Darmentleerung.
Sitzen. Aufs Klo rennen.
Dann gehen die Seraphe und ich einkaufen. Der Hunger bestimmt mein Denken.
Hin zum Arzt. Warten. Termin: 11.15 Uhr. Um 12.00 Uhr rufen sie mich auf.
Ich sage zur Helferin: „Sie wissen ja, ich möchte nichts davon mitbekommen. Ich will eine Kurznarkose.“
Sie: „Sagen Sie das dem Arzt.“
Hm. Hab es ja bereits mehrmals zum Ausdruck gebracht.
Der Arzt erscheint. Die Party kann steigen.
Und natürlich bekomme ich die erhoffte Kurznarkose nicht verpasst, dafür aber den über einen Meter langen Schlauch.
„Geht doch, Herr Rohm, oder?“
„Scheiße, nein!“
Sie verabreichen mir ein Beruhigungsmittel.
24. Mai 2011
Die Darmspiegelung hat zu keinem beunruhigenden Ergebnis geführt. Fühl mich gut. Schreibe am Roman.
Abends: „Carlos“ ausgeliehen. Der Film geht drei Stunden. Die erste Hälfte angesehen.
Nachts schlecht geschlafen, was nicht am Film lag. Oder etwa doch?
25. Mai 2011
Alter Rechner abgebaut. Ein Freund will mir den vor einiger Zeit neu erworbenen Rechner einrichten.
Geburtstagsfeier bei der Seraphe-Schwester Gina. Gegrilltes. Ein Hefeweizen. Die Sonne genießen. Rauchen. Unsinn reden. Das Leben kann schön sein, vor allem wenn man sich einmal seines Ehrgeizes entledigen darf. Ferien vom Ich.
26. Mai 2011
Ohne Internet. Zittrige Hände. Schweiß auf der Stirn. Mein fiebriger Blick strömt wie ein Giftgas in die Wohnung hinein.
Rasch mit dem Sternchen-Laptop die Mails abgerufen.
27. Mai 2011
Treffen der Sternchen-Schulklasse. Hin und rauchen. Zwischendurch ein Cappuccino. Dann ein Würstchen.
Wir können den neuen Rechner abholen. Endlich.
Heim und aufbauen.
Schlieren, die sich über den Bildschirm ziehen.
Die Grafikkarte neigt zur Exzentrik. Hm.
Aber ich bin zurück im Netz.
28. Mai 2011
Am Roman geschrieben.
Meine Jungs sind an diesem Wochenende bei mir.
Plötzlich die Idee, wieder ein stichwortartiges Tagebuch zu führen.
Werde es Runhard Sage als Kategorie bei Getidan vorschlagen.
Das Ganze soll einmal in der Woche online gehen.
Vielleicht immer Sonntagabends unter dem Titel „Leben und Meinungen des Guido Rohm“.
Die ersten Einträge werde ich als Versuchsballon jetzt in der Pathologie steigen lassen.
Man sollte sich in all seinen Überlegungen stets vom Größenwahn leiten lassen.