Leben Steine auch? Ein Interview.

IMG_2342Leben Steine eigentlich auch?
Die Wissenschaftler behaupten Nein, denn die Steine vermehren sich nicht. Und leben tut nur, was sich vermehrt. Aber da würde mich doch wundernehmen, von wo diese vielen Steine überall herkommen, wenn sie sich nicht vermehrten!? Klar, die vermehren sich nicht so schnell wie die Blattläuse. Ich hatte nämlich mal eine Blattlaus entdeckt an meiner Zimmerpflanze und eine Woche später waren es ganz viele. Ich habe auch seit drei Jahren einen Stein als Briefbeschwerer auf dem Pult und es ist immer noch nur einer. Und damit glauben die Wissenschaftler, es sei bewiesen? Moment mal! Fragen wir lieber den Stein selber.

„Guten Abend Stein, sag mal, lebst Du eigentlich auch?“ „Hm. Wie meinst Du das genau?“

„Man sagt, Steine würden nicht leben, und ich wollte einfach mal einen Stein persönlich fragen, ob er lebt, und deshalb wende ich mich hier und jetzt an Dich mit dieser Frage.“

„Hm. Schön. Danke für die Nachfrage. Ja, ich lebe ganz gut. Etwas heiß heute.“

„Nein, ich meine, lebst Du überhaupt?“ „Ja.“

„Kannst Du uns etwas aus Deinem Leben erzählen?“ „Warum?“

„Wir hören so gerne Geschichten und sind neugierig auf Deinen Lebenslauf.“

„Hm. Ok. Also ich wurde am 18.Oktober des Jahres 982 Millionen vor Christus in der Gegend des heutigen Siziliens geboren. Es war ein warmer Sommertag, wie mir erzählt wurde. Ich habe das selber nicht so mitgekriegt, denn meine Geburt bestand aus einem gigantischen Vulkanausbruch, dem einige Explosionen im Erdinneren vorausgingen. Das Mittelmeer gab es damals noch nicht und das flüssige Magma, Rohmaterial, aus dem wir gemacht sind, flog in riesiger Menge in den Morgenhimmel. Dann plätscherte der flüssige Stein auf die Erde und wie ein Fluss glitten wir über die Erde.“

„Moment mal, warst Du damals auch schon ein Stein?“

„Ein Steinbaby, würde ich sagen, und ziemlich flüssig am Anfang. Erst einige Millionen Jahre später brachen wir auseinander, damals war ich noch ziemlich groß.
Wir Steine wachsen eben nicht wie ihr, sondern wir werden kleiner.

Leider geriet ich dann aber unter die andern Jungsteine, und so habe ich eine unglaublich schwere Jugend verbracht: zuunterst in einem großen Berg. Da wurde ich enorm zusammengedrückt, denn als ich nach der Geburt abgekühlt war, sah ich eher aus wie ein getrockneter Schwamm.
Gut, nach fast 200 Millionen Jahren zusammengedrücktem Leben wurde ich durch ein Erdbeben befreit, und geriet an die Oberfläche, aber ich wurde dann noch fast 80’000 Jahre unter einem Gletscher gerollt, bis ich in einem Fluss endete, wo ich während mehrerer Millionen Jahren manchmal im Wasser war und manchmal nicht, immer geschliffen wurde und langsam meine heutige Form annahm. Als ich dann im Meer endete, vor 124 Millionen Jahren, hat sich für mich nicht mehr allzu viel verändert, nur dass ich immer mehr unter andere Steine und Ablagerungen geriet.“

„Und wie bist Du von dort unten zu uns gekommen?“

„Nach einer Auffaltung vor 12 Millionen Jahren kam ich auf die Oberfläche, und bei einem Straßenbau vor 18 Jahren wurde ich freigelegt. Vor 3 Jahren hast Du mich gefunden und seither sitze ich auf Deinem Tisch.“

„Besten Dank, Stein, für dieses interessante Gespräch“.

Jetzt wissen wir, dass Steine leben, aber ob sie sich vermehren, wissen wir immer noch nicht.


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