Nachdem sich bei Aurora im Alter von sieben die ersten Anzeichen bemerkbar gemacht hatten, verhält sie sich nun wieder wie ein normaler Teenager, der am liebsten den ganzen Tag mit ihrer besten Freundin Mia zusammen ist. Und wenn sich bis zu ihrem 14. Lebensjahr erneut keine Nephilim-Anzeichen gezeigt haben, steht einem normalen Leben nichts im Weg. Hier drin liegt Sophies ganze Hoffnung. Doch dann kommt alles anders.
Eines Tages verschwindet Nathan wieder und Aurora wird entführt. Sophie weiß nicht mehr, wem in Hallstatt sie vertrauen kann, und auch Aurora steht eine schwere Prüfung bevor – die Nephila in ihr erwacht, mächtiger, als sich die Mächtigen das je hätten vorstellen können. Im Kampf zwischen den Fronten wird sie zu einer bedeutenden Schlüsselfigur.
Bei Leah Cohn trügt die Idylle. Das beschauliche österreichische Städtchen Hallstatt erscheint nur auf den ersten Blick wie das Paradies auf Erden, denn hinter jeder Fassade könnte das Böse lauern – Sophie weiß das. Ihr Nachbar Caspar von Kranichstein hatte es bereits vor fünf Jahren auf ihre kleine Familie abgesehen. Plötzlich steht er jetzt wieder vor ihr – dabei hatten alle gedacht, dass seine Schwester Cara ihn getötet hatte.
Es sind genau diese Überraschungsmomente, die die Spannung ausmachen. Nette Nachbarn entpuppen sich als Verräter, als Verräter abgestempelte erweisen sich als irgendwie doch noch hilfreich und eigentlich weiß man überhaupt nicht mehr, wem man noch trauen kann.
Wieder steht Sophie als Erzählerin im Mittelpunkt des Geschehens. Und wieder ist sie die Außenseiterin, die nicht so recht verstehen kann, warum dieser uralte Streit zwischen den Nephilim-Gruppierungen nicht endlich beigelegt werden kann – und vor allem, warum ihre Tochter darin eine so wichtige Rolle spielt. Sophie will doch nur ein ruhiges Familienleben, warum geht das denn nicht?
Auch diesmal ist die Spannung gegen Ende hin kaum aushaltbar – doch mit einem kleinen Abzug. Mich hat das Hin und Her der Parteien, das Wechseln von Seiten ein wenig verwirrt. Aber dies ist nur ein winziger Minuspunkt, denn ansonsten ist Der Fluch der Abendröte spannende Fantasy – und der Roman endet zum Glück mal wieder mit einem Cliffhanger – es geht weiter.
Gebundene Ausgabe: 460 Seiten, erschienen bei Krüger, Mai 2011.
ISBN: 978-3810510754