Wie Riot-Teammitglied Tommy Gnox im Namen der “Story-Teller” im Team Riot in einer längeren Erklärung im Rahmen des “Dev-Blogs”, einer Reihe von Einsichten in die Arbeit von Riot mitteilte, plant das Team die Lore von League of Legends von Grund auf zu überarbeiten und in neue Bahnen zu lenken.
Dazu vielleicht erstmal ein kleiner Einblick auf die momentan noch aktuelle Lore.
Die gesamte Lore findet an einem Ort Namens “Runeterra” statt. Dort gibt es einen Kontinent namens Valoran, der zum einen durch die Grenze zwischen Noxus und Demacia, den Erzfeinden im Osten und Westen getrennt ist, welche durch dauernde Kriege das Land erschüttern. Demacia sieht sich selbst als den Verfechter und Rechtschaffenheit, während Noxus nur in wahrer Stärke und Expansion das Überleben des Staates gesichert sieht. Diese unterschiedlichen Weltbilder sorgen für reichlich Konfliktpotential zwischen den beiden Nachbarn.
Aufgrund dieser Konflikte und anwährender Kriege entschied man die Erschaffung einer neutralen Instanz, dem “Insitut of War” das an der Grenze zwischen Noxus und Demacia liegt. Statt der durch Magie und Waffengewalt alles zerstörenden Kriege, sollen “Champions” auf den Richtfeldern die Meinungsverschiedenheiten der verschiedenen Charaktere und Fraktionen Runeterras beilegen.
Genau an diesem Angelpunkt haben sich die Hintergrundgeschichten der meisten Champions festgemacht. So, dass die meisten Erzählungen rechtfertigten wie und warum ein Champion zum Institut of War ging und seinen Teil zum Sieg beitragen wollte.
Das ist einer der Punkte die Tommy Gnox und das Lore-Team von Riot problematisch finden.
Ihrer Meinung nach schränkt es die Charaktere sehr ein, wenn sie prinzipiell an die Richtfelder gebunden sind. Es nehme der gesamten Lore die Tiefe und die Möglichkeit noch tiefgehender von den Geschehnissen auf Runeterra zu berichten.
Darüber hinaus scheint ihnen die Idee, dass gottähnliche und übermächtige “Summoner”, also Beschwörer die Champions auf den Richtfeldern erscheinen lassen nicht mehr passend, da die Champions selbst dadurch zu unmündigen Marionetten werden, die von den Summonern manipuliert werden.
Dies schränke die Möglichkeit, mehr zu erzählen deutlich ein, nehme ihnen die Freiheit, über die Liga hinaus Geschichten zu erzählen. Genausowenig, wie die Lore das Gameplay einschränken sollte, sollte das Gameplay die Lore einschränken.
Da sie merken, dass die Rufe der Community nach mehr und mehr Background zu den Champions immer lauter werden, sind sie der Meinung, dass das nur möglich ist, wenn man einen komplett neuen Ansatz wählt, die Geschichte zu erzählen. In Zusammenarbeit und mit Unterstützung der Community.
Der Plan soll nun sein, dass die Lore der einzelnen Champions und Fraktionen über den bloßen Zweck ihre Anwesenheit auf den Richtfeldern zu begründen, den Champions und der Welt um sie herum eine viel weitgehendere Tiefe und Dynamik zu verleihen.
Aber, und das betont Gnox deutlich, die Änderungen an der Lore sollen keinesfalls die alten und verwurzelten Geschichten der League verdrängen, sondern lediglich neue Chancen eröffnen, die Möglichkeit mehr in Runeterra zu erleben. Auch sollen die Teile des Lores, die durch neue Erzählungen ersetzt werden keinesfalls bedeutungslos werden, sondern als andere Interpretation der Erzähung der selben Geschichte stehen bleiben, so wie die Geschichte Büchern und Comics immer wieder verschieden dargestellt wurde.
Tommy Gnox: Runeterra is a big place, with lots of room to be explored in different ways by different people – including players.” – “Runeterra ist ein großer Ort, mit viel Platz um ihn zu erkunden in verschiedenen Wegen durch verschiedene Menschen – einschließlich der Spieler
Meiner Meinung nach ist der Schritt den Riot da wagt ein großer und wichtiger. Schon in der Vergangenheit wusste Riot, die Geschichte neuer Champions auf großartige Weise zu verpacken, nicht zuletzt durch das erst kürzlich geendete Shurima-Event. Schon deswegen bin ich sicher, dass wir in Zukunft noch großes vom Entwickler-Team aus den USA erwarten können.
PS.:
Sollte das jemand von Riot lesen – mehr Cinematics…sagen wir, ein kinoreifer ca. 2 Stunden langer wäre großartig