… war es auf der Buchmesse in Leipzig. Wer mich kennt, der weiß, dass dieses nicht meine erste Messe war, wohl aber meine erste Buchmesse. Ich habe inzwischen aufgrund meiner Messeerfahrungen entdeckt, dass jede Messe ihren eigenen Regeln und Abläufen folgt. Somit war die Buchmesse für mich irgendwie neu und irgendwie wie eine andere Messe, die schon einmal in Leipzig besuchte. Sicher, die Räumlichkeiten waren die gleichen, aber die Atmosphäre war eine ganz andere. Auch die Erlebnisse waren mit meinem bisherigen Messeerfahrungen nicht zu vergleichen, deshalb möchte ich sie euch gar nicht länger vorenthalten.
Die Zugfahrt
Zunächst einmal bin ich mit dem Zug und meiner Mutter, die sich ebenfalls für die Buchmesse interessierte, in Leipzig angekommen. Die Zugfahrt war eigentlich im Vergleich zu anderen Zugfahrten geradezu entspannt. Wir hatten eine Direktverbindung gebucht, Dortmund-Leipzig, 4 Stunden 50 Minuten. So gesehen hatte ich genug Zeit zum Lesen. Das Buch von Felicitas Pommerening hatte ich griffbereit im Handgepäck.Gelesen habe ich dann auch tatsächlich einiges und mich ein wenig mit den Mitreisenden unterhalten. So vergingen die fünf Stunden im IC wie im Flug. Am Ende der Fahrt verabschiedete sich ein Paar von uns mit der Aussage „Man sieht sich auf der Messe!“. Etwas verblüfft stiegen wir aus, fuhren mit dem Taxi ins Hotel und checkten ein.
Der 1. Messetag
Am nächsten Tag ging es dann nach dem Frühstück gegen neun zur Messe. Da uns das Taxi direkt bis zur Glashalle fuhr, suchten wir wenig später den Zugang zum Pressezentrum, wo die Akkreditierung vorgenommen wurde.
Akkreditiert war ich als „freie Journalistin“ und ich muss zugeben, das war eine gute Entscheidung.
Dann konnten wir in den Tag starten. Mit den Aufzug fuhren wir hoch zum Halleneingang und starteten zuerst einmal dem „Auftritt Schweiz“ einen Besuch ab. Hier wollten wir eigentlich Martin Suter lauschen, aber es war so voll, dass wir ihn nur ganz kurz im Gedränge sahen. Also schauten wir uns erst einmal in den Hallen um. Die Lesung von Mitra Davy ließen wir ausfallen, da sie ähnlich voll war wie Martin Suters Veranstaltung.
Zuerst einmal schlenderten wir gemütlich durch Halle drei. Hier entdeckten wir bereits einige große Stände, von bekannten Verlagen.
Wir sahen die Verlagsgruppen Ullstein, Droemer-Knaur, Randomhouse und Kiepenheuer und Witsch.
Insgesamt war alles sehr übersichtlich. Eine Tatsache, die sich später noch als nützlich erweisen sollte. Wir stöberten hier und da, und ich ließ mir einige Verlagsprogramme zeigen. Natürlich erhielt ich auch zahlreiche Kataloge. Mein Rucksack, den ich wie immer bei mir trug, füllte sich in einem erstaunlichen Tempo. Kiepenheuer und Witsch empfahl mir sogar einige der aktuellen Bücher und gab mir Rezensionsexemplare mit. Das waren die ersten Rezensionsexemplare, die ich auf der Messe erhielt.
Hier entdeckte ich auch das neue Buch von Frank Schätzing, das ich zwar nicht erhielt, und auch später nicht kaufte, dass aber seitdem im meinem Kopf herumspukt. Tatsächlich hatte ich mir vorgenommen zur Lesung von Frank Schätzing zu gehen, aber diese fand ja leider nicht statt.
So stöberten wir an einigen Ständen, ließen uns hier und da etwas zeigen und andernorts lauschten wir gebannt einigen Passagen aus Lesungen. So wurde schnell mittags und wir legten eine kleine Pause ein. Hier entdeckte ich, dass es in der Messebuchhandlung tatsächlich „Emmi-und-Leo“-Taschen (Daniel Glattauers E-Mailromane kennt ihr mit Sicherheit) gab. So eine konnte ich mir natürlich nicht entgehen lassen, also schaute ich vorbei.
Wenig später rollte ich schließlich zur Signierstunde von Daniel Holbe. Dort stand ich schon 10 Minuten vorher leicht ungeduldig; aber da es der erste Tag war, war ich mir noch nicht so sicher, dass ich tatsächlich jeden Weg auf Anhieb finden würde. Meine übermäßige Pünktlichkeit führte nun dazu, dass ich die erste in einer langen Schlange war. Mein gerade erworbenes Buch „Giftspur“ legte ich auf den Tisch.
Man muss dazu wissen, dass ich schon die ersten Andreas-Franz-Hörbücher rund um die Kommissarin Julia Durant sehr gerne hörte. Mit dem Tod Andreas Franz’ ging die Ära von Julia Durant und ihren Kollegen allerdings nicht zu Ende, stattdessen trat Daniel Holbe in die Fußstapfen seines verstorbenen Kollegen und schrieb die Serie weiter. Seitdem erscheinen die Bücher von Julia Durant mit den Autoren „Andreas Franz/Daniel Holbe“.
Mit „Giftspur“ betritt Holbe nun abermals Neuland, denn mit der Kommissarin Sabine Kaufmann startete eine neue ganz eigene Reihe.
Natürlich gab es auch hier ein kurzes Gespräch über das ich mich sehr freute. Der Autor war total sympathisch, humorvoll und kreativ. Die Art und Weise, wie er die Bücher signierte, hatte er von Andreas Franz abgeschaut und übernommen. „Zum Signieren eines Buches braucht man immer zwei Bücher, dann ist es ordentlicher.“
Im Anschluss ging es für meine Mutter zur Lesung von Tanja Kinkels „Verführung“, für mich ging es zum Interview mit Susanne Kliem. Dieses war in mehrerlei Hinsicht sehr spannend, unterhaltsam und eine gelungene Abwechslung. Ich habe mich gefreut, eine so vielseitige, freundliche Interviewpartnerin und Autorin kennen zu lernen. Das Interview mit Susanne Kliem könnt ihr hier in einigen Tagen lesen, ich werde es nämlich hier im Blog veröffentlichen.
Eine Überraschung der etwas anderen Art hielt das Interview, aber auch noch für mich bereit, denn ich traf während meines Interviews den mitreisenden Bahnfahrer wieder. Hier war ich doch etwas verblüfft, denn er erkannte mich wieder und begrüßte auch Susanne Kliem recht herzlich.
Ich muss wohl doch etwas verwundert ausgesehen haben, denn wenig später erklärte mir Susanne Kliem, wer der freundliche Bahnreisende war. Mir kam die ganze Zeit das Gesicht irgendwie bekannt vor, doch woher nur. „Das ist Rudi Jagusch, der schreibt für Heyne!”
Wenig später endete auch dieses Interview.
Beim Verlassen des Randomhouse-Stands begegnete mir wieder Rudi Jagusch bei Heyne.
Auch hier entwickelte sich ein kurzes aber freundliches Gespräch, bei dem ich auch den Ansprechpartner des Heyne Verlags kennen lernte.
Beschwingt vom guten Interview und dieser witzigen Begegnung machte ich mich auf den Rückweg zu meiner Mutter in Halle fünf. Die Lesung von Tanja Kinkel war - wie meine Mutter sagte - ebenfalls sehr interessant. Sie hatte sich erlaubt, das Buch zum Signieren und Rezensieren zu kaufen. Da ich noch gar nicht weiß, worum es hierbei geht, bin ich schon überaus gespannt. Ich freue mich, dass meiner Mutter die Lesung von Tanja Kinkel so gut gefallen hat.
Gemeinsam gingen wir dann weiter, zur Lesung von Anne Hertz. Diese Lesung war überaus amüsant, in manchen Passagen mochte man sich fragen, was in ihrem neuen Buch der Tatsache entsprach und was erfunden war. Dieses Rätsel wurde jedoch leider nicht aufgelöst. Aber Anne Hertz würde ich auch noch einmal treffen.
Der erste Abend auf der Leipziger Buchmesse endete für mich mit der Lesung von Susanne Kliem aus “Die Beschützerin”. Das Buch habe ich selbst bereits gelesen, und auch hier dürft ihr euch auf eine Rezension freuen. Die Lesung war klein, aber dafür umso schöner. Ich finde die ausgewählten Passagen charakterisierten das Buch sehr schön und überaus treffend.
Direkt im Anschluss machte ich mich dann mit nahezu leerem Rollstuhlakku auf den Weg zum Taxistand und zurück ins Hotel, wo die Steckdose mich schon erwartete. Den zweiten Tag meines Besuches der LBM 2014 gibt es morgen.