… waren am letzten Tag mein Schwerpunkt, denn an diesem letzten Tag habe ich nur zwei Veranstaltungen besucht. Die eine Veranstaltung war die „Lesung“ oder sollte ich vielleicht besser sagen Zeigung von Marcus Pfister. Kennt ihr den Regenbogenfisch? Ich habe ihn als Kind sehr gerne gelesen beziehungsweise vorgelesen bekommen und im Kindergarten gab es sogar einmal ein kurzes Theaterstück.
Das alles führte nun dazu, dass ich unbedingt zu dieser Veranstaltung gehen wollte. Problem dabei war, es ging genau 10:00 Uhr los. Und um zehn öffneten doch erst die Eingänge zu den Hallen. Das Sicherheitspersonal war der recht unnachgiebig, dennoch schaffte ich es pünktlich zum Beginn der Veranstaltung an den angegebenen Ort.
Mir persönlich hat diese besondere Art der Lesung sehr gut gefallen, da Marcus Pfister direkt auf die Bedürfnisse der kleinen Zuschauer achtete. Er las auch nicht vor, sondern hatte eine Flip-Chart mitgebracht, anhand derer er zeigen konnte (er zeichnete während der Lesung) wie ein Bilderbuch entsteht. Das hat mir wirklich gut gefallen, denn es zeigte zweierlei. Zum einen zeigt es, dass ein guter Bilderbuch Autor eine gute Idee braucht, eine Sache die man leicht in Bilder ausdrucken konnte. Zum anderen zeigte er, wie viel Geduld man mitbringen muss, um gute Bilder zu malen.
Pfister selbst ist der bekanntermaßen Autor und Illustrator in einer Person, das gibt es nur ganz selten und genießt auch so etwas wie einen Sonderstatus, da hier Bilder und Geschichten aus einem Guss gefertigt werden, somit kann er selbst entscheiden, wie er vorgeht. Normalerweise braucht es erst einmal eine Geschichte, die aufgeschrieben wird, diese wird dann an einen Illustrator weitergegeben.
So ist das normale Vorgehen, Marcus Pfister hingegen kann seine Bilder schon während der Entstehung der Geschichte darauf abstimmen.
Das alles zeigte er zu Beginn seiner Veranstaltung. Dann jedoch erklärt er noch etwas. Kreativität ist nicht alleine die Entwicklung einer Geschichte, sondern auch die Entwicklung einer neuen Erzählform. So hat er zum Beispiel für ein Buch ein völlig neues Erzählkonzept geschaffen, in dem man dieses Buch unterschiedlich aufschlagen kann. Mit jedem neuen Aufschlagen erzählt sich so die Geschichte in einer bestimmten Art und Weise weiter. Die Möglichkeiten das Buch auf diese Art und Weise zu erzählen ergeben sich durch eine bestimmte Form der Bindung.
Das alles hat mir richtig gut gefallen, wäre ich nicht schon zu alt gewesen, ich bin mir sicher, ich hätte mir sicherlich das ein oder andere Bilderbuch von diesem bekannten wie begabten Autor und Illustrator gekauft, aber was soll ich mit einem Bilderbuch? Also nahm ich von einem Kauf eines seiner Bücher Abstand.
Das kam meinem Gepäck sicherlich zugute, denn bereits am Abend zuvor hatte ich ein großes Paket in Richtung Heimat schicken lassen.
Die zweite Lesung bei durchaus etwas für ältere Kinder und Jugendliche. Es handelte sich hierbei um eine Lesung aus „Die Verschworenen“ von Ursula Poznanski. Die Lesung hat mir ebenfalls sehr gut gefallen, war jedoch völlig anders, als ich sie erwartet hatte. Ich kann euch noch nicht einmal genau sagen, worin der Unterschied für mich bestand, denn dazu müsste ich wissen, was ich denn erwartet hatte... Natürlich, die Geschichte erzählt hatte kannte ich schon, aber ich glaube nicht, dass das den größten Unterschied ausmachte. Ich denke, es war die Art und Weise wie sie die Geschichten vortrug. Vielleicht war ich an diesem letzten Tag auch einfach ein wenig „lesungssatt“. Die Lesung selbst war eigentlich nicht schlecht, aber irgendwie erreichte sie mich nicht, die Geschichte selbst, ich als Hörbuch eigentlich recht spannend fand, kam mir nun alltäglich vor. Natürlich weiß ich, dass diese Geschichte alles andere als alltäglich ist, aber in diesem Tag kam ich einfach nicht hinein.
Eigentlich ist das schade, da ich die Bücher von Ursula Poznanski eigentlich sehr gerne lese (siehe Erebos, Saeculum oder auch die aktuelle Reihe, die ich jedoch lieber als Hörbuch hören.
Mit dieser Lesung endete dann auch mein geplantes Programm, den letzten Tag nutzte ich dazu, mich noch einmal in allen Messehallen umzusehen und noch ein paar Kontakte zu knüpfen. Der Sonntag ist ja der Tag mit dem wenigsten Programm den meisten gewesen, so dass man hier sogar noch öfter die Zeit fand das eine oder andere nette Gespräch zu führen. So lernte ich auch endlich mal Arndt und Bianca von Literatwo kennen. Über dieses kurze Treffen habe ich mich sehr gefreut, da ich mit beiden bereits seit einiger Zeit über Facebook verbunden bin.
Insgesamt kann ich sagen, dass ich viele nette Menschen kennengelernt habe. Die Buchmesse war wirklich eine tolle Erfahrung, die sich gelohnt hat. Auch wenn sie zugegebenermaßen sehr anstrengend war.