Lava-Aloe Haarwaschpaste

Von Jasmin Schneider

Wie ihr wisst, bin ich ein großer Fan von Lavaerde und Aloe Vera. Lavaerde ist super feinkörnig und wäscht Haut und Haar ganz schonend sauber. Ich habe darüber schon ausführlich in meinem Berichten Haarewaschen mit Heilerde und Ton- und Heilerde und warum ich sie mag geschrieben. Aloe Vera ist ein toller Feuchtigkeitslieferant für Haut und Haar, ich liebe es, sie als Gel zu verarbeiten, egal ob in meinen Cremes oder eben in Haarpflegeprodukten wie der Lava-Aloe Haarwaschpaste, die ich euch heute vorstellen möchte. Sie hat gegenüber der üblichen Methode des Haarewaschens mit Lavaerde den Vorteil, dass sie fix und fertig im Badezimmerregal steht und nicht vor jeder Haarwäsche neu angerührt werden muss. Für mich als eher faulen Menschen bedeutet das eine enorme Zeitersparnis und wenn ich möchte, kann ich die Haarwaschpaste mit meinen Lieblingsdüften spicken, ein Luxus, der mir sonst flöten geht, denn wenn ich erst mal im Bad bin, laufe ich nicht nochmal extra in die Küche zu meinem Vorräten an ätherischen Ölen. Ein weiteres Plus der Paste ist, dass sie im Gegensatz zur üblichen Lavaerdenmischung die Haare nicht auflädt, was schon mal passieren kann, vor allem bei dünnen, gefärbten Spitzen.

Wie bei all meinen Rezepten gebe ich euch auch für die Lava-Aloe Haarwaschpaste ein Rezept, das ihr nach euren Wünschen und Bedürfnissen umgestalten könnt. Bitte bedenkt, dass ich selbst auch noch nicht alles ausprobiert habe und womöglich andere Haare habe als ihr, seid also nicht böse, wenn ihr nicht sofort die gleichen Ergebnisse erzielt. Manchmal muss man ein wenig basteln bis es passt, bei mir ist das auch nicht anders. Ich habe bloß den Vorteil, dass ich hier auf der Katz nur meine Erfolge veröffentliche, die Fails verschweige ich still und heimlich, was aber nicht heißt, dass es sie nicht gibt. Gerade diese Haarwaschpaste hat mich in den Wahnsinn getrieben! Ich stand hier schon mit einem Ölkopf, der seinesgleichen sucht, dann wieder mit derart furztrockenen Haaren, dass sie mir nur so um den Kopf geknistert sind… ist normal, aber man stirbt nicht davon. Also nur Mut beim Eigenexperiment, wenn man erst mal seine Formel gefunden hat, will man nie mehr was anderes!

Aufbau & Wirkung der Lava-Aloe Haarwaschpaste sowie alternative Zutaten

Lavaerde

Lavaerde ist wunderbar zum Haarewaschen ohne Shampoo geeignet. Durch ihre feine Struktur saugt sie Talg, Fett und anderen Schmutz auf, läßt sich leicht auswaschen und hinterlässt glänzend gepflegtes Haar. Wer allerdings sehr feines, blondiertes oder trockenes Haar hat, sollte aufpassen. Lavaerde kann durch ihre »saugende Wirkung« auch austrocknend wirken. Das Ergebnis sind dann z.B. Haare wie statisch aufgeladene Flusen, die um den Kopf herum schweben und knistern.

Alternative Wenn das bei dir so ist, kann es sein, dass die Haarwaschpaste so wie von mir beschrieben das Problem schon behebt oder aber, du greifst anstatt zu Lavaerde zu weißer Tonerde, die noch feiner und sanfter als Lavaerde ist und rührst die Paste daraus. My Män, der hin und wieder unter trockener Kopfheit leidet, mag diese Variante auch lieber als mein Lavaerdenmix.

Haarewaschen mit Heilerde

Aloe Vera

Aloe Vera ist wie schon beschrieben ein toller Feuchtigkeitslieferant für Haut und Haar. In der Haarwaschpaste sorgt sie dafür, dass die Lavaerde die Haarstruktur nicht zu stark austrocknet, was v.a. bei gefärbtem Haar von Vorteil ist. Ich benutzte im Rezept vorkonserviertes Aloe Vera Gel. Du kannst auch konservierten Aloe Saft benutzen (keinen Frischsaft, sonst verdirbt die Paste) und ihn mit 1-2 Messerspitzen Xanthan transparent andicken.

Alternative Wer auf Aloe verzichtet (würde ich auf keinen Fall), kann auch ein Gel aus Xanthan Transparent rühren und der Paste untermengen. Die Polysaccharide des Xanthan legen sich wie eine Netzstruktur um das Haar und können helfen Feuchtigkeit zu speichern. Ich rate dir in dem Fall allerdings etwas pflanzliches Glycerin (s. dazu auch unten) beizumengen, das sich ebenfalls positiv auf das Feuchthaltevermögen des Haares auswirkt.

Pflanzliches Glycerin

Pflanzliches Glycerin hält nicht nur die Paste selbst feucht, es hilft auch dem Haar Feuchtigkeit zu speichern. Glycerin hat allerdings viele Gegner. Es soll austrocknen und Pickel verursachen. Ich bin nicht dieser Meinung. Richtig angewendet ist Glycerin wie so vieles eine tolle Sache. Es ist wichtig, dass man es immer mit Wasser bzw. Feuchtigkeit zusammen in Produkte gibt. Es reicht ein ganz kleiner Teil (ich nehme max. 2% der Gesamtmenge, bei der Haarwaschpaste sogar nur 1%, sonst werden meine Haare strähnig, aber das kann von Haar zu Haar anders sein). Meiner Meinung nach kann nix schief gehen, solange man es nicht überdosiert. Dann sorgt es dafür, dass diese gespendete Feuchtigkeit dort bleibt wo sie hingehört: In Haut und Haar.

Alternative Glycerin-Gegner lassen es einfach weg.

Wasser bzw. Hydrolat

Wie ihr wisst, bin ich ein echter Fan von Hydrolaten. Das liegt wie so vieles an meiner Faulheit, denn Hydrolate wie z.B. Rosenwasser sind bereits vorkonserviert, wenn ich nichts verderbliches wie reines Wasser oder ähnliches dazugebe oder eine Creme rühre, muss ich mich nicht weiter um die Konservierung kümmern. Deshalb habe ich mich auch bei der Haarwaschpaste für ein konserviertes Hydrolat, in diesem Fall Hamameliswasser, entschieden. Hamameliswasser ist gut gegen juckende und trockene Kopfhaut sowie fett-trockenes Haar geeignet. Ich neige aufgrund meiner Coloration zu all diesen Problemen, deshalb habe ich mich für Hamameliswasser entschieden. Wenn du eher normale Kopfhaut hast, empfehle ich dir Rosenwasser. Wer normales oder destilliertes Wasser nimmt, muss sich um die Konservieung kümmern, sonst schimmelt dir die Paste in kürzester Zeit. Ich rate z.B. zu Heliozimt (0,5 % der Gesamtmenge), das ist relativ PH-unabhängig. Wer das nicht mag, sucht sich seinen eigenen Konservierer.

Mit getrockneten Kräutern lässt sich die Paste noch weiter aufwerten

Pflegeöl

Öl im Haarwaschmittel kann etwas tricky sein, ich weiß. Bei manchen funktioniert es gar nicht, bei anderen darf es nicht fehlen. Ich empfehle euch mit gaaaaanz wenig Öl (1-2 gr auf 200 gr Paste) anzufangen und euch nach und nach zum Ziel zu arbeiten. Ich z.B. kann überhaupt nicht mit Olivenöl. Olivenöl ist eigentlich super für die Haare, mir macht es aber in egal welcher Konzentration eine krasse Ölmütze. Haare und Haut meines Män hingegen saugen es ratzefatze weg und sehen zart und gepflegt aus. Verdammt also nicht gleich das Öl aus der Haarpflege, nur weil es nicht sofort das richtige ist. Meiner Erfahrung nach funktioniert z.B. Mandelöl bei so ziemlich jedem. Ich habe mir extra für die Haare einen Vanilleauszug in Mandelöl gemacht, das verleiht der Paste einen schönen Duft und pflegt die Keratinschicht. I love!

  • Jojoba- oder Mandelöl bei normaler bis leicht trockener Kopfhaut
  • Kokosöl bei trockener, empfindlicher Kopfhaut
  • Distelöl bei sehr fettigem Haar
  • Traubenkernöl bei fettigen Haar
  • Oliven-, Avocadoöl bei sehr trockener Kopfhaut, Neurodermitis & Schuppenflechte

Getrocknete Kräuter (optional)

Um Haar und Kopfhaut noch ein wenig mehr zu pflegen, kannst du zusätzlich getrockenete Kräuter unter deine Paste rühren. Ich habe z.B. Pfefferminze von meinem Balkon getrockenet, fein gemahlen und 1 EL (nein, ich habe ihn nicht abgewogen, Schande über mich) davon untergehoben. Pfefferminze ist super bei fettigen Haaren, riecht gut und hinterlässt ein leicht kühles frisches Gefühl auf der Kopfhaut. Mag ich, v.a. an warmen Tagen. Des weiteren eignet sich Rosmarin gegen Schuppen, Katzenminze zur Anregung des Haarwachstums (Nepeta Transcaucasica soll laut Langhaarwiki die besten Ergebnisse bringen), Thymian für normales Haar, um nur einige zu nennen. Was ich allerdings empfehle ist zusätzlich das entsprechende ätherische Öl zu verwenden, da es viel konzentrierter wirken kann. Allerdings riecht die Paste dann auch sehr medizinisch, was ich persönlich weniger mag. Alles Geschmackssache.

Ätherische Öle als Duftzusatz runden die Paste nach deinen Wünschen ab

Ätherische Öle als Duftzusatz

Ätherische Öl kann man aufgrund ihres Duftes und/oder ihrer Wirkung in die Paste rühren. Ich als Duftjunkie habe mich gar nicht so sehr um die Wirkung meiner Öle denn um meine Nase geschert und meine Pasten nach Lust und Laune beduftet; z.B.:

  • Duftmischung 1 Sehr einlullend, leicht süßlich und ein bisschen sexy: 5 Tropfen Benzoe Siam, 3 Tropfen Tonkabohne, 3 Tropfen Vanille (oder 1 TL Auszug) auf 200 gr Paste
  • Duftmischung 2 herb-süßlich und ein bisschen hippie, auch sehr schön am Mann: 3 (!!! nicht mehr oder du stinkst wie ein ganzer Bus voller Oshoanhänger!!!), also wirklich nur 3 Tropfen Patchouli auf 200 gr Paste
  • Duftmischung 3 Blumig frisch 15 Tropfen Rosengeranie auf 200 gr Paste
  • Duftmischung 4 jung, frisch, sonnig, sauber: 10 Tropfen Grapefruit (Achtung im Sommer, es könnte die Haare aufhellen), 2 Tropfen Koriander, 3 Tropfen Vanille (oder 1 TL Auszug) auf 200 gr Paste

Lava-Aloe Haarwaschpaste

Du brauchst

ergibt ca. 200 gr Paste

Bezugsquelle
Meine Zutaten kaufe ich möglichst in Bioqualität bei Dragonspice Naturwaren (Partnerlink) oder Amazon (Partnerlink).

80 gr Lavaerde oder weiße Tonerde
1-2 EL getrocknete Kräuter (optional), z.B. Pfefferminze (s.o. Kräuter)

60 gr Aloe Vera Gel, ggf. 1-2 Messerspitzen Xanthan (s.o. Aloe Vera)
5 gr Vanilleauszug in Mandelöl
2 gr pflanzliches Glycerin
60 gr Hydrolat, z.B. Hamameliswasser (s.o. Hydrolat)

Ätherische Öle nach Wunsch (Beispiele für Duftmischungen s.o.)

1 luftdicht verschließbares Gefäß zur Aufbewahrung

So wird’s gemacht

Hydrolat, Glycerin und Aloe Gel und Pflegeöl in einem Extragefäß vermengen

Hydrolat, Glycerin und Aloe Gel und Pflegeöl in einem Extragefäß vermengen.

In einem zweiten Gefäß die Lavaerde ggf. mit den Kräutern mischen.

Anschließend die beiden Komponenten gut miteinander verrühren, sodass sich keine Klümpchen bilden. Sollte die Mischung zu weich sein, gib noch etwas Erde hinzu. Ist sie zu pappig, hilft mehr Hydrolat.

Lavaerde mit der Aloe-Wassermischung verpampen bis eine schöne Paste entsteht

Anwendung

Du wendest die Paste ebenso an wie normale Lavaerde. Angefangen bei den Konturen verteilst du kleine Mengen auf der gesamten Kopfhaut, massierst sie gründlich ein und lässt sie 2-4 Minuten (meine persönliche Einwirkzeit) im Haar.

Danach gründlich ausspülen.

Ich persönlich würde noch eine Saure Rinse nachlegen, muss aber nicht sein.

Haltbarkeit und Ergiebigkeit

Theoretisch hält sich deine Paste ebensolange wie die Zutaten, die du dafür verwendest. Sieh zu, dass du sie nicht durch Wasser o.ä. verunreinigst und immer gut verschlossen hältst.

Meine 200 gr reichen mir etwa für 3 – 4 Wochen.