Lackschildlaus (Kerria lacca)
Und wieder mal “Was hat das mit dem zu tun?” .
Auf dem Bild nebenan ist ein unscheinbares Tierchen abgebildet – ohne dieses hätte für die ersten Platten anderes Material gefunden werden müssen, würde Weingummi zusammenkleben – und wären einige Tabletten nicht magenverträglich. Das Tierchen nebenan ist ein bis zwei Millimeter lang – es ist eine Lackschildlaus.
Lackschildläuse ernähren sich – wie andere Läuse auch – von Pflanzensäften. Ihre rötlichen Ausscheidungen (Gummilack) enthalten harzartige Substanzen, aus denen in gereinigter Form dann Schellack (E 904) gewonnen werden kann. Um ein Kilogramm Schellack gewinnen zu können, braucht es die Hinterlassenschaften von 300.000 Lackschildläusen (die bei der Gewinnung meist draufgeht)- und jährlich werden weltweit 50.000 Tonnen dieses Materials gewonnen…
Ende des 19. Jahrhunderts setzte man eine aus hauptsächlich aus Schellack bestehende Masse für die Pressung von Schallplatten ein, da sie gegenüber dem zuvor verwendeten Material, Hartgummi, besseren Klang und Haltbarkeit (aufgrund höherer Verschleissfestigkeit) bot. Nachteil war, dass die Platten spröde und damit leicht zerbrechlich waren.
Schellack hat die praktische Eigenschaft, sich in wässrigen Säuren nicht oder nur sehr schwer zu lösen. Daher kam man