Älter werden ist eine komische Sache. In ein paar Wochen werde ich 49. Neun-und-vierzig, das heißt ich bin jetzt ganz kurz vor 50.
Es ist schwer zu erklären, wie das Gefühl ist, wenn ich an mein Alter denke: Ich fühle mich nicht alt. Es ist eher so, als ich ein Kind war, kamen mir Menschen mit 49 sehr alt vor. Wie kann es da sein, dass ICH plötzlich einer dieser sehr alten Menschen bin? Ich fühle mich nicht wie eine Greisin. Sollte ich mich mit 49 älter fühlen?
Über das älter werden lernen wir unser Leben lang die merkwürdigsten Dinge. Überall, wo wir hinschauen: Magazine, Filme, Models, Schauspielerinnen – diese ganzen Bilder lassen den Eindruck entstehen, dass Jugend akzeptabel ist, älter werden aber nicht. Mir scheint es, dass dieses ganze Konstrukt “Alter” ähnlich wie das Bild von Schönheit ein Mythos ist.
Ich finde, dass wir bezüglich unseres Alters, genau wie bei anderen Aspekten unserer Persönlichkeit, selbst die Verfasser unserer eigenen Geschichten sein sollten.
Warum sollen wir das an andere abgeben?Besonders nicht an die Medien und kommerzielle Kosmetikkonzerne.
Warum sollten wir es zulassen – egal ob wir jung, alt oder irgendetwas dazwischen sind – dass unser Alter in ein Schema eingeordnet wird, von dem kommerzielle Organisationen sagen, es sei richtig oder falsch?
Wie wäre es, wenn WIR die Kontrolle über unsere eigene Lebensgeschichte übernehmen?
Und da ist noch mehr: Ich bin der Überzeugung, dass wir nicht alt werden, nur weil die Zeit vergeht oder weil wir der Welt glauben, wenn sie uns sagt wir seien alt.
Nein, ich glaube wir sind dann alt, wenn wir keine Träume und Wünsche mehr haben. Ich denke, wir sind dann alt, wenn wir aufhören jeden Tag so zu sehen, dass er uns etwas neues oder schönes zeigen wird. Wir sind dann alt, wenn wir so in unsere tägliche Routine verstrickt sind, dass wir vergessen nach etwas anderem zu schauen.
Und deshalb möchte ich Sie für diesen Monat herausfordern, jeden Tag etwas Zeit damit zu verbringen, sich Positives und Veränderungen bewusst zu machen. Beginnen Sie z.B. ein Tagebuch der Dankbarkeit, in dem Sie die guten Dinge aufschreiben, die Ihnen während des Tages passieren.
Nur hören Sie bitte nicht auf – weil Sie älter werden – nach dem Wunderbaren zu suchen!
Photo credit: marchasselbalch bei Flickr
