Laufgeschichten: Malerische Entdeckungen im Elbsandsteingebirge

Von Eiswuerfelimschuh @eiswuerfelimsch

Südöstlich von Dresden beidseits der Elbe ziehen sich eigenwillig anmutende Felsformationen und Berglandschaften dahin. Das ist Teil der Sächsischen Schweiz, die durch ihre reizvolle Landschaft mit zahlreichen Wanderwegen besticht. Ein Ausflug in diese Region ist etwas, das ich jedem Naturliebhaber – egal ob Läufer, Rennradfahrer oder Spaziergänger – nur wärmstens ans Herz legen kann!

Mein Besuch einiger typischer Ausflugsziele der Sächsischen Schweiz ist nicht der erste in diese Region gewesen. Dresden verlockt mich sowieso immer wieder auf einen Sprung vorbeizuschauen und die Gegend drum herum konnte ich bereits vor zwei Jahren im Rahmen des Oberelbe Marathons laufend erkunden. Die Zeit nach diesem Lauf reichte aber leider nur, um Königstein staunend zu besichtigen.

Damals war mir so vieles verborgen geblieben, was ich jetzt inmitten von Wäldern entdecken konnte. Eine wörtlich zu nehmende malerische Landschaft, von der verschiedenste Künstler sich haben inspirieren lassen. Der über 100km lange Malerweg trägt nicht umsonst diesen Namen. Einen winzigen Bruchteil davon konnte ich kennenlernen und genießen.

Schon aus der Ferne erkennbar, erhebt sich scheinbar aus dem Nichts der Lilienstein. Am Tag meiner Ankunft im Elbsandsteingebirge, stand die Sonne bereits etwas tiefer. Aber meine Gastgeberin versicherte mir, dass ich es garantiert noch vor Einbruch der Dunkelheit hinauf auf das gut 400m hohe Plateau und auch wieder hinab schaffen würde. Ganz schnell war mein Laufrucksack gepackt.

Alle Bilder könnt ihr zur Vergrößerung anklicken.


Lässt man Felder und Wiesen hinter sich, gibt der zuweilen recht dichte Wald zunächst vereinzelt zerklüftete Felsen frei. Ehe ich mich versah, stand ich an der ersten Weggabelung am Fuße des Tafelberges. Die Pfade sehen alle gleich schmal und ausgetreten aus.

Die heißen Tage spürt man kaum in diesen wildromantischen Wäldern. Stattdessen raschelt altes Laub unter den Füßen.

Ich rase los. In meiner Vorstellung ist der Aufstieg ganz einfach. Leicht ansteigende Wege umkreisen den Lilienstein bis man letztlich oben ist. Aber natürlich wäre das viel zu einfach! Da müssen die Schuhe schon etwas fester geschnürt werden, um den zeitweilig beschwerlichen Weg hinauf sicher zu überwinden. Von leichten Anstiegen ist schnell nichts mehr zu sehen. Vielmehr geht es oft direkt schräg hoch.



Hier und da kleine und größere Gesteine, die teilweise scheinbar von umgefallenen Bäumen gehalten werden. Dann wieder so sonderbar und bizarr wirkende Felsformationen hinter denen Trolle hervorblinzeln könnten. Dort wo Licht und Schatten so eigenwillig mit den Besuchern spielen und die Fantasie erblühen lassen.

Irgendwann lichtet sich der Wald. Mehr und mehr einzelne Felsblöcke werden sichtbar, an denen sich zunächst alte Holztritte und Geländer entlang winden. Etwas weiter werden diese durch Eisentreppen ausgetauscht, die steil weiter nach oben führen. Das Geländer wird zu meinem besten Freund – egal ob beim Aufstieg oder oben zur Sicherheit.









Ich lasse eine Stufe nach der anderen hinter mir, immer dem blauen Himmel schwitzend entgegen. Unter mir tun sich Schluchten auf, die ich mit kleinen Brücken überwinden kann. Überall Schluchten. Noch mehr Brücken.

Nach unten möchte ich lieber erst einmal nicht schauen. An die Tiefe unter mir muss ich mich erst gewöhnen. Stattdessen schweift mein Blick lieber in die Ferne. Denn irgendwann offenbart sich in alle Richtungen von diesem Plateau aus, eine herrliche Sicht mit Blick auf Königstein, das Elbtal und Bad Schandau. Ein einzigartiges Panorama.

Verwinkelte und unebene Steintreppen geben den Weg hinab frei und enden in verschlungenen Pfaden. Da beginnt der Spaß so richtig. Ich laufe die engen Wege hinab, werde schneller und schneller.

Hier und da halte ich an, um mir die winzigen Blüten am Wegesrand anzuschauen. Vorsicht ist auch vor der heimischen Tierwelt geboten. Die kleinen aber so unglaublich zahlreichen Käferarten eilen immer wieder kurz vor meinen Füßen entlang. Wurzeln, Felskanten und umgefallene Bäume säumen die Strecke zurück zu den Feldern.





Das Licht! Die Atmosphäre. Manche Momente sind einfach perfekt. Perfekt zu laufen.

So unglaublich frische Luft. Der Duft des Waldes, die Leichtigkeit des Laufens. Wäre die Sonne dem Horizont nicht bereits verdächtig nah gekommen, hätte ich ewig so weiterlaufen können. Beschwerlich bergauf und beschwingt bergab. Immer wieder.

Ist die Dunkelheit noch nicht über einen eingebrochen, kann zum Beispiel nach Königstein oder nach Bad Schandau hinüber laufen. Dort soll es Luchse geben. die Betonung liegt auf soll. Tatsächlich gibt es Gehege, aber keinen Luchs! Eine schöne Laufstrecke ist es dennoch.


Faszinierend ist aber auch die Fahrt mit dem Ostrauer Aufzug. Von hoch oben, wie eigentlich überall in dieser Region, sieht man die Elbe und mit Glück die Sonne am Horizont verschwinden. Wenn es dann auch noch windstill ist, hat es etwas Magisches.

Ein weiterer Ausflug zu einer Sehenswürdigkeit, den man unbedingt erwägen sollte, ist hoch zur Bastei und zur zerfallenen Felsenburg Neurathen. Wer möchte und genügend Zeit hat, kann vom Lilienstein den Weg dorthin direkt hinnehmen.




Wie aus einer anderen Geschichte geliehen erscheint das Felsmassiv. Von unten betrachtet wirken die Felsen wie Tore, die Einlass in eine andere Welt gewähren.

Von oben, von der Basteibrücke und der Burgruine, könnte man meinen diese Steingebilde, die sich dem Himmel entgegen strecken, sind die Wächter und stille Beobachter des Nationalparks, durch das sich die Elbe schlängelt. Von hier aus hat man ebenfalls einen unbeschreiblichen Blick über diese beeindruckende Naturlandschaft.

Folgt mir auf meine Reisen und erfahrt mehr über meine Trainingserlebnisse auf Instagram.

PS: Für meine kleinen Trailausflüge stehen mir die super leichten Mizuno Shirts und Tights zur Verfügung. Auf den unebenen Wegen bewege ich mich mit den Wave Hayate, die trotz ihrer Leichtigkeit ein sicheres Gefühl vermitteln. Ein detaillierter Bericht über dieses Trailmodell gibt es demnächst hier auf meiner Seite. 

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