Es ist erst wenige Jahre her, dass ich von dem Mauerweglauf gehört habe. Obwohl ich schon viel länger eben auch auf diesem Weg bei so vielen meiner Läufe unterwegs bin. Dieses Jahr kannte ich einige Läufer, die mitgelaufen sind. Eine Staffel stellten unter anderem die Flitzpiepen. Da konnte ich es mir nicht nehmen lassen, sie ein Stück zu begleiten.
Der Mauerweglauf ist eine wirklich motivierende und inspirierende Veranstaltung. Ich bin sehr froh, dass ich Zeit hatte, spontan für einige Kilometer dabei zu sein. Wenn auch nur ein winziges Teilstück im Vergleich zu dem, was die Athleten bewältigten. Ich traf im Süden der Stadt auf den Schlussläufer Olli und so manch anderem bekannten Gesicht. Olli lief ein straffes Tempo dafür, dass er knapp 60km zu überwinden hatte. Selbst, als ich mich ausklinkte, ließ er nicht nach und blieb fast bis zum Ziel dabei. Jeder war unglaublich motiviert. Selbst an dieser Stelle liefen die Einzelstarter forschen Schrittes, obwohl sie bereits mehr als 100 Kilometer in den Beinen hatten.
Die Strecke des Mauerweglaufs führt fast komplett auf dem offiziellen Mauerweg, den die DDR-Grenztruppen für ihre Patrouille nutzten, entlang. Jedes Jahr erfolgt ein Richtungswechsel. In diesem Jahr ging es gegen den Uhrzeigersinn um Berlin und durch die Stadt hindurch.
Jedes Jahr wird der Mauerweglauf einem anderen Maueropfer gewidmet. Marienetta Jirkowsky stand in diesem Jahr stellvertretend für die um die 140 Menschen, die von 1961 bis 1989 an der Grenze ihr Leben ließen. Das Konterfei von Marienetta, die nur 18 Jahre wurde, war deshalb in diesem Jahr auf den Medaillen verewigt.
Selbst wenn ich nur einen Bruchteil von der gesamten Organisation mitbekommen habe, so reichte es, um einen sehr guten Eindruck bei mir zu hinterlassen. Die Verpflegungsstellen, die ich mit passiert habe, waren äußerst gut positioniert und reichlich gefüllt. Die Helfer hatten für jeden ein nettes und motivierendes Wort. Ich bin mir sicher, dass es an allen 27 Stationen mit über 300 freiwilligen Helfern genauso ist. Einige wenig Zuschauer standen bewundernd mit dabei. Die Strecke ist komplett markiert. Es erinnert ein wenig an Schnitzeljagd. An den Bäumen hängen Bänder und auf dem Boden sind zahlreiche Pfeile, die in der Nacht auch reflektieren, gesprüht.
Die Helden der Strecke sind natürlich die Einzelstarter, die unglaubliche 160,9km bewältigen. Das liegt komplett außerhalb meiner Vorstellungskraft. Genauso wie die Staffeln, die mit zwei Athleten an den Start gehen. Darüber hinaus gibt es auch, wie ich erfahren konnte, die Möglichkeit als 4er- oder 10Plus-Staffel teilzunehmen. Maximal 28 Läufer können sich so in einer Staffel die 100 Meilen mit frei wählbaren Wechselpunkten aufteilen. Beeindruckend sind auch die Radbegleiter, die zum Teil die komplette Strecke mitfahren und ebenfalls für das Wohl der Läufer sorgen.
Organisiert werden die 100 Meilen Berlin – also der Mauerweglauf – von der LG Mauerweg Berlin e.V. 2011 fiel der erste Startschuss zum 50. Jahrestag des Mauerbaus mit um die 100 Läufer. Mittlerweile nehmen allein fast 300 Einzelstarter aus allen Winkeln der Welt an diesem Gedenklauf teil. Geschichten, die dieser Mauerweglauf schreibt, bereiten Gänsehaut. Bei km34 hat sich ein Laufpaar das Ja-Wort gegeben. Während der Sieger Marco Bonfiglio nur 13:40:11h benötigte, um die gut 160 Kilometer zu bewältigen, gab es zahlreiche Athleten, die Tag und Nacht liefen. Die erste Frau, Patricia Rolle, blieb knapp unter 16 Stunden und unterbot den Streckenrekord der Damen um mehr als eine Stunde.
Ich bin mir ganz sicher, dass ich nicht das letzte Mal an der Strecke war und bewundernd auf die Teilnehmer schaue.
Ihr habt Lust auf mehr Lauf-Erlebnisse? Meine Sammlung findet ihr unter: ‘Die Schönsten Geschichten‘.
P.S. An diesem hitzigen Nachmittag begleitete mich meine leichte Rudy Project, das EiswuerfelImSchuh Visor und der FR920xt. Das kaum zu spürende Netztop von Brooks und die bequeme Lululemon Shorts sind momentan meine Lieblinge für heiße Sommertage. Das Camelbak begleitet mich meist zum Schwimmen. Passt alles gerade so hinein, so wie eben auch an diesem späten Nachmittag die Wechselsachen und mein Getränk.
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..‘Din’ ist Gründerin von Eiswuerfel Im Schuh
Als Triathletin & Autorin von Eiswuerfel Im Schuh bin ich zusammen mit meinem Sportfotografen immer auf der Suche nach der nächsten Herausforderung und neuen Bildmotiven. Als Julimädchen liebe ich die Sonne, das Meer und den Sand zwischen den Zehen, genieße aber auch die Ruhe auf meiner Yogamatte oder auf einem Surfbrett. Ich freue mich, mit dir auf Facebook, Twitter, Pinterest, Instagram und Google+ in Kontakt zu bleiben.