Laufgeschichten: Cooper-Test, ein neuer Selbstversuch

Von Eiswuerfelimschuh @eiswuerfelimsch

Hin und wieder seine Form zu testen, kann sinnvoll sein, vor allem dann, wenn man einen standardisierten Test nacheifert. Der Cooper-Test ist für Ausdauersportler genau so ein Formtest. Innerhalb von 12 Minuten soll man in möglichst konstantem Tempo so weit wie möglich laufen. Man soll sich mit seinen eigenen Leistungen messen und niemals mit anderen. Hört sich alles einfacher an, ist aber sowohl physisch wie psychisch eine große Herausforderung. Das MyGoal Team hat wie immer auf Facebook zu dieser kurzweiligen Veranstaltung geladen und bis Sonntag kann man noch mitmachen. 

Ich kann mich erinnern, dass ich zu Schulzeiten irgendwie um die 2,5 Kilometer in diese 12 Minuten quetschen musste. Anschließend komplett entnervt vom Platz watschelte, weil ich es gerade so geschafft hatte. Trotz Leichtathletiktraining. Trotz Laufbahn. Ich möchte am liebsten zurück reisen und meinem damaligen Ich sagen, dass davon die Welt nicht untergeht und ich irgendwann, sehr viel schneller sein werde. Genau diese Ruhe versuche ich nun auch zu finden, wenn ich mir mein Ergebnis von diesem Cooper-Test anschaue. Irgendwie habe ich die letzen beide Male vom Frühjahr und Herbst 2012 lustiger in Erinnerung.

Aus irgend einem Grund hatte ich mir überlegt, dass ich dieses Mal nicht wie eine Verrückte über den Mauerstreifen hetze, sondern einen Sportplatz aufsuche und eben da wie eine Verrückte im Kreis laufe. Als ich bei entsprechender Bahn ankam, war eine Gruppe Kinder beim Fußballtraining. Leider hatte deren Training Angst, dass mir etwas zustoßen könnte. Natürlich war es auch absolut unmöglich, den Platz 12 Minuten nach dem Training länger offen zu halten. Schließlich hat der Trainer auch noch ein Leben und könne nicht warten. Während tiefschwarze Wolken aufzogen, musste zackig eine Alternative her. Bis zum Mauerstreifen war es zu weit, da hätte ich keine 12 Minuten mehr geschafft. Also fiel die Wahl auf den Stadtgarten.

Ich habe meinen Forerunner so eingestellt, dass ich nichts anderes sehe, als die runter tickende Zeit. Groß und deutlich, 12 Minuten, die niemals enden wollen. Vor allem dann nicht, wenn aus dem Grau über einem, plötzlich Wind und Wetter niedergeht. Ich habe versucht eine gleichmäßige Geschwindigkeit zu halten und genau die Kraft zu geben, die ich zur Verfügung hatte. Ich war sehr konzentriert und ja, es hat vielleicht sogar ein kleinwenig Spaß gemacht, während ich meine Laufbrille aufsetze, absetzte, aufsetzte.

Dank der Kurven, Ecken und Kanten ist es mir auch fast gelungen, ein gleichmäßiges Tempo zu halten, während ich mir trampelt vorstellte, wie ich jetzt über den Sportplatz schweben könnte.

   

Unglaublich: 200m weniger als im Frühjahr! Die traurigen Details gibt es bei Sportics. Kurz zusammengefasst, nach dem Lauf war ich sehr zufrieden. Ich wusste ich habe meine Kraft einigermaßen gut eingeteilt, habe aber auch bis auf die Reserven alles an Kraft verbraucht. Es ging nicht schneller.

Ursachenforschung kann ich in Sekunden: Ich bin diese Woche einfach müde. Dazu die unmögliche Streckenwahl. Wieso musste ich auf die Idee kommen? Ach ja, Regen. Bevor ich nun alle Gründe, wieso es so ist, wie es ist, aufliste, kurz und knapp: ich war nicht so super drauf und die Bedingungen waren andere. Trotzdem ganz nett und trotzdem werde ich im Frühjahr ganz sicher wieder dabei sein.

Bild: Trainings-Grafiken erstellt mit Sportics.