Wenn ich spät am Abend oder ganz früh im Dunkeln aufs Land hinaus laufe, schimmert Berlin meist leicht verwaschen orange oder violett in der Ferne. Wie eine Glocke wirkt der Lichtschein am Horizont. Irgendwie scheint die Stadt nie zu schlafen. Auch wenn es doch Zeiten gibt, zu denen die Bordsteine hochgeklappt sind. Am späten Abend aber, kann man lautes Lachen, geschäftigen Schwatzen und bewunderndes Staunen vernehmen.
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Das Stimmengewirr in den verschiedensten Sprachen ist kaum zu deuten. Gerade an den touristischen Zielen und belebten Plätzen geht es munter und bunt zu. Diesen einzigartigen Charme versprüht Berlin aber gerade in den Seitenstraßen, an den Flussufern, dort wo die U-Bahn überirdisch fährt und in den Kurven der Häuserschluchten munter vor sich hinquietscht. Stimmen verschwimmen im Gewummer der Bahn, die über den Köpfen der Menschen dahinrollt.
Ich überspringe hier und da einige Stufen. Manchmal auch Treppen. Es gibt Kopfsteinpflaster in allen möglichen Variationen. Hier und dort glatte Platten. Nicht rutschig. Es sei denn, es regnet. Aber dennoch sind sie so glatt, dass sich das Licht dort teilweise flackernd spiegeln kann. Fahrradständer versperren nicht selten meinen Weg. Kleine Schritte hier und da, eine kleine Drehung und schon sind enge Passagen von Metallgeländern überwunden. So geht es auch zwischen den Passanten entlang, die ich stehen lasse. Manchmal erschrecken sie sich. Manchmal schauen sie rüber. Manchmal bitten sie um ein Foto, wenn ich abstoppe, um nicht in ihr Bild zu rennen. Motive gibt es!? Da fragt man sich… Aber wer weiß, wie das Resultat aussieht?!
Wenn die Lichter orange-rot über den Köpfen der Spaziergänger erstrahlen, beginnt die Luft langsam klarer zu werden. Natürlich kann man Motorengeräusche hören. Hin und wieder hupt ein Auto oder ein Bus. Die Stadt verströmt ihren eigenen Zentrums-Duft. Aber man spürt wie der Staub sich legt und der leichte Abendluftzug die Straßen durchlüftet. Auf den großen Plätzen sind noch hier und da einzelne Menschen unterwegs. Was haben sie vor? Hier scheint nichts zu sein. Einige schlendern. Andere sind schnell an mir vorbeigezogen.
Schaut man zum Himmel kann man wirklich hier und da vereinzelt die hellsten Sterne erkennen. Aber es ist, als würde die Stadt im eigenen Licht erglühen und die Nacht zum Tag gemacht…
Seid ihr auch hin und wieder zu später Stunde unterwegs? Vielleicht nach der Arbeit? Schnell noch ein Läufchen? Oder lauft ihr sogar ins Tiefschwarze raus aufs Land?
Viele dieser Eindrücke erlebe ich immer und immer wieder. Weil sie so anders sind, möchte ich hier für euch einige mehr davon sammeln und eine kleine Themenreihe beginnen: Berlin bei Nacht. –und auf den sozialen Kanälen einfach mitzuverfolgen: #LaufRausInDieNacht
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