Laufen und Rohkost

Ganz verschwommen sah ich die digitale Zeitmessung über dem Zieleinlauf. Noch 200 Meter lagen vor mir. Konnte es wirklich sein, die Uhr zeigte 39 Minuten 53 Sekunden? Nein, es durfte nicht sein. Ich durfte mein Ziel jetzt nicht um 10 Sekunden verpassen. Mit letzter Kraft setzte ich verbissen zum Schlusssprint an und blickte verzweifelt auf die Zeitmessung. Meine Beine hämmerten auf den Asphalt und das Blut pochte in meinem Ohren. Doch bevor ich über die Ziellinie kam, sprang die Zeit um. Doch warte… Die Uhr stand nicht auf 40 Minuten, sondern ich hatte im Laktatdelirium nicht richtig hingeschaut. Tatsächlich erreichte ich bei 39 Minuten 15 Sekunden das Finish.laufen1

Warum es so wichtig ist, dass ich bei 39 Minuten und nicht bei 40 Minuten ins Ziel kam? Naja, die 40 Minutengrenze ist nicht nur für mich eine fast schon magische Hürde. Hier trennt sich in der Läuferwelt bzw. Herrenläuferwelt die Spreu vom Weizen. Wer die 40 Minuten knackt, erhält eintritt in die heiligen Hallen der echten Läufer. Der Grund für diesen Ritterschlag liegt in der intensiven Vorbereitung. Jeder halbwegs ernst zunehmende Trainingsplan besteht aus fünf bis sechs Lauftagen, die mit Tempotraining, Sprints und langen Läufen bis zu 21 Kilometer gefüllt sind. Um es kurz zu sagen: Wer die 40er Marke knackt, hat sich mindestens zwei Monate lang den Arsch aufgerissen.

Mich trennten von meinem letzten offiziell vermessenen Lauf auf Norderney, den ich in 41 Minuten und 45 Sekunden absolviert hatte, zwei Minuten von der „Hall of Fame“. Ich weiß zwar, dass es theoretisch möglich ist, in zwei Monaten zwei Minuten dem Erdboden gleichzumachen. Ich weiß aber auch, dass dies nicht einfach ist. Vor allem dann nicht, wenn man sich nicht sklavisch an Trainingspläne hält. Mein Training bestand aus 4 bis 5 Laufeinheiten, bestückt mit langen Läufen, die die 19 Kilometer nicht überschritten. Dabei bin ich nicht faul, ich stehe dreimal in der Woche um 5 Uhr morgens auf und schwing mich in die Laufschuhe. Nein, als berufstätiger Familienvater fehlt mir schlicht und einfach die Zeit, um intensiver zu trainieren.

Nach diesem Lauf steht für mich fest, Rohkost ist der Schlüssel, seine Leistungen effektiv hochzuschrauben, ohne sich dabei im Alltag mehr Stress ins Leben zu holen. Im Gegenteil, mit Rohkost reduziert man Stress und wird dadurch wesentlich leistungsstärker. Man hat einfach keine schweren Müdigkeitserscheinungen mehr. Das Aufstehen am Morgen fällt leichter, das Mittagstiefs fällt weg und abends schläft man wesentlich ruhiger ein. Die positiven Effekte, die eine roh-vegane Ernährung mit sich bringen, treten tatsächlich ein. Nach dieser Erfahrung kann ich Profisportlern wie Brendan Brazier aus den USA oder Radprofi Stefan Hiene nur beipflichten, dass vegane Rohkost ein Schlüssel zu Gesundheit und absoluter Leistungssteigerung ist.


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