Lastella, Leonie: Brausepulverherz

Rezension Leonie Lastella - Brausepulverherz

Klappentext:

Jiara lebt eigentlich in Hamburg, jobbt aber den Sommer über in einer Trattoria an der italienischen Riviera. Ihr ansonsten so strukturiertes Leben steht Kopf, als sie Milo trifft. Naja, von einem „Treffen" kann hier nicht die Rede sein, eher von einer Explosion, einem Tsunami, einem Feuerwerk.
Nein, Letzeres wäre dann doch zu kitschig.
Sofort ist da dieses Knistern und Kribbeln. Nur manchmal fühlt es sich eher an wie viele kleine Stromschläge
- so grundverschieden sind die beiden. Und eigentlich darf das alles nicht sein: Jiara hat einen Freund, ein Leben und eine Zukunft in Hamburg - oder?

Lastella, Leonie: Brausepulverherz Meinung:

Es ist nicht immer leicht, seinen Weg ins Leben zu finden. Besonders, wenn man zu viel Eigenständigkeit nicht gewöhnt ist. Deshalb ist Jiara froh, einen Rückhalt in ihren Freund Jonas zu haben, der neben ihrer Mutter ihr Leben für sie mitplant und durchorganisiert. „Der 10-Jahres-Plan", wie Jiara manchmal scherzhaft sagt. Doch ist ihr das wirklich so recht, dass sie ausgerechnet Psychologie studieren soll und Jonas heiratet? Ist da nicht noch mehr im Leben? Als sie in Italien bei ihrem Sommerjob auf den Sänger Milo trifft, ist es wie ein Blitzeinschlag. Denn Jiara stellt endlich ihr Leben in Frage. Doch kann Milo, dem seine Freiheit über alles geht, wirklich der Richtige für sie sein?

Jiara ist eine durchaus liebenswerte, junge Frau, die noch auf der Suche nach dem richtigen Platz im Leben ist. So ist sie manchmal sehr unsicher, was für sie das Richtige ist und was sie genau machen möchte. Deshalb steckt sie eher zurück als das sie für das einsteht, was sie möchte. Die Freundschaft zu ihrer besten Freudin Kathi ist ihr sehr wichtig und gibt ihr Rückhalt. Milo dagegen hat es als Freigeist überhaupt nicht leicht in seiner sehr konservativen, katholischen Familie, die ihn unbedingt einen festen Weg im Familienunternehmen aufzwingen möchten. Alles in allem hat Leonie Lastella ihre Protagonisten ganz gut ausgebaut, auch wenn ich mir bei manchen Nebenfiguren ein wenig mehr Tiefe gewünscht hätte, denn so manche Reaktion im Handlungsverlauf blieb mir zu befremdlich und wenig nachvollziehbar.

Dafür punktet der Roman mit seiner Geschichte. Zwar weist das Buch typische New Adult Züge auf, berüht aber das Herz sehr und versprüht ganz viel Urlaubsflair. Das Setting ist schön ausgearbeitet und als Leser kann man Italien fast vor den eigenen Augen sehen. Der Erzählstil ist einfühlsam und leicht melancholisch, denn Jiara und auch Milo sind zwei sehr gefühlsbetonte Menschen. Sie geben tiefen Einblick in ihre jeweiligen Gedanken und Beweggründe, denn die Geschichte wird abwechselnd in der Ich-Perspektive aus Jiara und Milos Sicht erzählt. Die Kapitel variieren von kurz über lang, trotzdem ist die Geschichte sehr kurzweilig, trotz des manchmal etwas schwermütigen Tons.

Fazit:

Brausepulverherz versprüht viel Herz und Urlaubsflair, wartet mit sympathischen Protagonisten auf und bietet eine schöne, wenn auch manchmal etwas schwermütige Geschichte. Ein schöner Sommerroman für ein wenig Herzschmerz.

Von mir gibt es 4 von 5 Punkten. Lastella, Leonie: Brausepulverherz Preis

Taschenbuch: 9,99 Euro

Verlag: S. Fischer Verlage
ISBN: 978-3-596-03546-5
Seitenzahl: 496

Quelle: http://www.fischerverlage.de/buch/brausepulverherz/9783596035465

Vielen Dank an die S. Fischer Verlage für das Rezensionsexemplar.

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