Weihnachtskekse backen in letzter Minute...das kann viele Gründe haben! Der häufigste Fall: Die traditionsbewusste Frau beginnt zum ersten Advent, die Keksdosen mit selbstgebackenen Leckereien zu füllen. Der traditionsbewusste Mann ebendieser Frau beginnt rechtzeitig dafür zu sorgen, dass besagte Dosen bis zum letzten Advent wieder leer sind. Meist unter Beteiligung diverser anderer Familienmitglieder....
Ups,..aber sie heissen doch Weihnachtskekse, nicht"Vorweihnachtskekse, oder?
Was könnte noch passieren? Nun, man könnte ja entscheiden, das Keksbacken für dieses Jahr ganz von der Liste zu streichen...für eine stressfreie, kalorienreduzierte Vorweihnachtszeit. Aber: im letzten Moment kommt das heulende Elend: Weihnachtsabend ohne selbstgebackene Kekse, was für eine absurde Idee!
Oder aber, man hat schon wie wild gebacken, kann aber einfach nicht genug bekommen. Der Duft, die vielen Sorten, man kann sich nicht entscheiden, es ist noch Glasur übrig, und Marmelade gehört auch aufgebraucht....ja, Gründe gibt es genug, aber eigentlich ist es ganz einfach: Keksebacken ist einfach herrlich, und es macht allen Freude, die man beglückt ( fast allen...!).
Ich gehöre zu jenen, die also oft noch im letzten Moment die eine oder andere Sorte produzieren muss, einfach wegen der himmlisch nach Keksen duftenden Weihnachtsstimmung (ja, das ist kitschig, aber schön!)
Also los gehts, Du hast noch 3 Tage, da gehen sich meine drei Vorschläge locker aus....und die sind total lecker, hübsch und recht schnell gemacht.
Die Mandelkekse mit ihrem weissen „Schneerand" und dem roten Überzug sehen entzückend aus am Keksteller, die Masse der hübsch grünlichen Kürbiskernkekse (echt steirisch!) zergeht auf der Zunge, und die kleinen Schüsselchen mit Schokohaube verstecken einen Kern aus saftigem Marzipan. Und zuletzt noch ein ganz schneller Hingucker: gefüllte Datteln.
Mandelkekse in Rot- Weiss
Ribiselmarmelade als Fülle und Glasur
In der Küchenmaschine Butter und Zucker verrühren, bis die Masse cremig ist, Dotter einrühren, dann Mehl und Mandeln kurz unterrühren und alles mit den Händen rasch zu einem glatten Teig verkneten. Eine Stunde kühl rasten lassen.
Backrohr vorheizen auf 180 Grad Umluft.
Teig 3 mm dünn ausrollen, die gewünschten Formen ausstechen, auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen und 10 Minuten bei 180 Grad backen.
Die abgekühlten Kekse mit Ribiselmarmelade paarweise zusammenkleben.
Für die Spritzmasse Eiklar steif schlagen, Staubzucker unterschlagen bis alles fest und glänzend ist (soviel Zucker, dass eine spritzfähige Masse entsteht....es darf nicht mehr vom Löffel tropfen, muss aber noch dressierfähig sein.)
In einen Dressiersack mit ganz kleiner Lochtülle füllen (Öffnung 1 mm ) und die Kekse „umranden", man spritzt sozusagen einen Zaun für die Marmelade. Trocknen lassen.
Zuletzt die Ribiselmarmelade erhitzen, ebenfalls in den (gereinigten) Dressiersack füllen und die Kekse innerhalb des weissen „Zaunes" mit der Marmelade bedecken. Trocknen lassen, dann in einer Dose aufbewahren.
Kürbiskernkekse nach Linzer Art:
Ich finde, in diesem Rezept passt das nussige Dinkelmehl besonders gut!
Brombeermarmelade oder jede andere dunkle Marmelade zum Füllen
In der Küchenmaschine Butter und Zucker verrühren, bis die Masse cremig ist, Ei + Dotter einrühren, dann Mehl und Kürbiskerne kurz unterrühren und alles mit den Händen rasch zu einem glatten Teig verkneten. Eine Stunde kühl rasten lassen.
Backrohr vorheizen auf 180 Grad Umluft.
Den Teig 5 mm dünn ausrollen ( der Teig ist sehr mürb, also nicht viel dünner!), und die gewünschten Formen ausstechen. Dabei immer paarweise vorgehen und in jedes 2. Keks eine kleine Öffnung ausstechen.
Kekse auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen und 10 -12 Minuten bei 180 Grad backen.
Die Kekse mit der Öffnung in der Mitte werden nach kurzem Auskühlen mit Staubzucker berieselt.
Immer ein ganzes und ein gelochtes Keks mit reichlich Marmelade zusammenfügen und in einer Dose aufbewahren.
hochwertige Zartbitterkuvertüre für die Glasur, etwa 2oo Gramm
Kandierte Kirschen
In der Küchenmaschine Butter und Zucker verrühren, bis die Masse cremig ist, das Ei einrühren, dann das Mehl kurz unterrühren und alles mit den Händen rasch zu einem glatten Teig verkneten. Eine Stunde kühl rasten lassen.
Backrohr vorheizen auf 180 Grad Umluft.
Eine Minimuffinform einfetten ( am Besten geht das mit Backtrennspray!), den Teig 3 mm dünn ausrollen, Kreise ausstechen, die etwas größer sind als der obere Durchmesser der Förmchen, und diese dann vorsichtig in die Muffinform drücken. Den Boden der Teigförmchen einige Male einstechen und bei 180 Grad etwa 15 Minuten backen...der Rand sollte leicht gebräunt sein. (Die Förmchen können sich am Boden etwas nach oben wölben...das sieht man aber am fertigen Gebäck nicht mehr, und im Mund schon gar nicht!)
Die fertigen Minischüsselchen aus der Form lösen und auskühlen lassen. Das Marzipan mithilfe eines Handmixers mit der Marmelade verrühren, bis man eine cremige Masse hat, diese in einen Spritzsack mit mittelgroßer Stertülle füllen und in die Schüsselchen dressieren, sodaß das Marzipan oben wie bei einer Eistüte drübersteht.
Etwas trocknen lassen.
Die Kuvertüre nun zum Schmelzen auf 50 Grad erwärmen (Wasserbad), dann auf ca. 23 Grad abkühlen lassen und wieder auf etwa 33 Grad erwärmen. Dieser Vorgang heisst temperieren und dadurch bleibt die Glasur schön glänzend und gleichmäßig.
( am besten mit einem Zuckerthermometer arbeiten.)
Die Schüsselchen nun mit 2 Fingern unten am Teigteil festhalten und das Köpfchen ( vom Keks! nicht das eigene!) in die Kuvertüre tauchen, sodaß es ganz überzogen wird. Dann auf ein Glasiergitter stellen, mit einer geviertelten kandierten Kirsche belegen und trocknen lassen.
Hast Du noch Marzipan übrig? Und vielleicht etwas Eiweissspritzmasse? Kaufe Dir ein paar schöne, große, saftige Medjool Datteln und fülle sie, die sind gesund und sehen sehr dekorativ aus.
Ich wünsche Dir ein wunderschönes Weihnachtsfest mit viel Lachen, gutem Essen, lieben Menschen und ...einem vollen Keksteller!