Einen Bericht wert sind zum Abschluss noch zwei Ereignisse: Silvester und das Schnitzel-Essen.
Ersteres fand traditionellerweise am 31.12. statt. Wir durften uns wieder auf zwei Piñatas freuen, und taten es auch . Selbe Zeit, selber Ort wie zu Weihnachten. Die Piñatas waren etwas einfach zu zerstören als damals und die Zuckerl waren schnell zusammengerafft. Dann war Seilspringen an der Reihe, doch lange konnte uns das auch nicht beschäftigen. Darum begleiteten wir die Nachbarn beim Kauf von Krachern, Böller und ähnliches. Krachmacher jeglicher Art also. Mit diesen füllten wir dann unseren „Alten“. Das ist Tradition hier. Es wird eine Puppe gebastelt, die dann angezogen wird und mit Krachmachern gefüllt zu Mitternacht angezündet wird. Weil sie haben es gern immer schön laut, die Nicas.
Die Mitternachtseinlage
Um zehn vor zwölf fingen ein paar Sirenen an zu heulen, was gleich als Mitternacht interpretiert wurde und es wurde alles angezündet, was eine Zündschnur hatte. Fünf Minuten später heulte noch einmal eine Sirene, da war aber schon der Großteil der Menschen am Tanzen oder Feuerwerkschauen. Und dann gab es zu Essen: Churritos. So etwas Leckeres hab ich schon lange nicht mehr gegessen. Zum Abschluss wurden kleine Geschenke ausgeteilt. Im Großen und Ganzen kann ich behaupten, dass das mein schönstes Silvester seit langem war. Es war lustig, interessant und lecker.
Dass Schnitzel machen in Nicaragua so schwierig ist, konnten wir ja nicht ahnen. Kalb gibt es nicht, Schwein ist über die Feiertage vergriffen und auch den Truthahn gab es nicht mehr. So mussten wir auf das beliebteste Tier der Nicas zurückgreifen: Huhn. Sehr typisch war es also nicht. Auch der Semmelbrösel-Kauf war eine Schwierigkeit für sich.
Doch wir, Kämpfernaturen wie wir sind, konnten alle Steine aus dem Weg räumen und selbst der Ofen und die etwas fremde Küche konnten uns nicht aus der Ruhe bringen. Etwas zu spät aber doch war also das Festmahl fertig und ja, es schmeckte hervorragend. Es blieb nichts übrig. Also jedem schmeckte es und zugegebenermaßen war es zu wenig.
Was wir nicht wussten: es wurde eine Überraschung vorbereitet. Adriana und Gabriel hatten sich ein paar Spiele ausgedacht und so wurde zu Musik und mit viel Geschrei verschiedenstes gespielt. Dadurch lernte ich neue lustige Spiele kennen die ich bei nächster Gelegenheit zuhause ausprobieren werde. Hütet euch. Mit einer Partie „Phase 10“ ließen die Stärksten der Starken den Abend erst in den frühen Morgenstunden ausklingen.
Der nächste Tag war der Tag der Abreise. Nichts und niemand konnte daran etwas ändern, leider. Alle Freunde und Verwandten waren da um uns zu verabschieden. Mir war nicht bewusst, dass man selbst durch eine Sprachbarriere und eine kulturelle Barriere Freundschaften aufbauen kann.
Da sie mir mehr als einmal das Versprechen abnahmen Wiederzukommen, muss ich das wohl tun. Ich freu mich jetzt schon auf ein Wiedersehen bei dem ich hoffentlich schon Spanisch kann!
Lena beim Hängemattenkauf
Nur noch ein Besuch in Masaya und ein Tag in Managua bis zum Abflug. Man kann sagen: zu kurz.
Also Nicaragua: I’ll be back
Helena