Lass Dich niemals entmutigen!

Von Wernerbremen

„Das Wenige, das wir schaffen können, darf uns Alibi sein für das, was wir nicht schaffen können.“

Dietrich Bonhoeffer
Ihr Lieben,

heute möchte ich Euch eine Geschichte von Patrick Porter erzählen. Sie gehört zu den Geschichten, die ich sehr liebe und aus dem Kreis meiner lieben neuen Blogleserinnen und Blogleser wurde ich in diesen Tagen gebeten, sie einmal zu erzählen.
Ich bitte daher die  Blogleserinnen und Blogleser, die schon länger meine Geschichten lesen, um Nachsicht, wenn ich mich heute wiederhole.
„Seesterne retten“

„Ein furchtbarer Sturm kam auf. Der Orkan tobte. Das Meer wurde aufgewühlt und meterhohe Wellen brachen sich ohrenbetäubend laut am Strand.
Nachdem das Unwetter langsam nachließ, klarte der Himmel wieder auf. Am Strand lagen aber unzählige von Seesternen, die von der Strömung an den Strand geworfen waren.
Ein kleiner Junge lief am Strand entlang, nahm behutsam Seestern für Seestern in die Hand und warf sie zurück ins Meer.
Da kam ein Mann vorbei. Er ging zu dem Jungen und sagte: "Du dummer Junge! Was Du da machst, ist vollkommen sinnlos. Siehst Du nicht, dass der ganze Strand voll von Seesternen ist? Die kannst Du nie alle zurück ins Meer werfen! Was Du da tust, ändert nicht das Geringste!"
Der Junge schaute den Mann einen Moment lang an. Dann ging er zu dem nächsten Seestern, hob ihn behutsam vom Boden auf und warf ihn ins Meer. Zu dem Mann sagte er: "Für ihn wird es etwas ändern!"
Ihr Lieben,

vor einigen Tagen erreichte mich eine liebe E-Mail von Gerlinde Hortens, die mich fragte:
„Werner, Du glaubst doch an Gott, glaubst Du auch an den Teufel?“
Das ist eine sehr gute und sehr berechtigte Frage. Zumindest glaube ich nicht an die Gestalt des Teufels, wie er immer dargestellt wurde mit Hörnern und einem Klumpfuß. Diese Gestalt wurde im Mittelalter erfunden, um den Menschen die Angst vor dem Teufel zu nehmen, indem man sagte: „Guck doch einmal, vor so einer missratenen Gestalt muss man doch keine Angst haben!“

Ich glaube aber, dass es das Böse in dieser Welt gibt und dass es sich auch im ganz normalen Alltag immer wieder Bahn bricht. Ich werde darüber auch heute Abend in meinen Tagebuchnotizen zum Buch DAS ESELSKIND berichten.

Aber nehmen wir doch einmal einen Augenblick an, es gäbe den Teufel tatsächlich als Person.

Mit welcher Methode könnte er die Menschen wohl am besten beeinflussen und deren Leben verdunkeln?
Wenn der Teufel käme und versuchen würde, die Menschen zu bösen Taten anzustiften, würde ihm das bei einigen Menschen gelingen, aber die meisten Menschen würden dieser Versuchung widerstehen.Wenn der Teufel käme und versuchen würde, die Menschen dahingehend zu beeinflussen, dass sie nur noch an sich selber denken sollten auf Kosten aller anderen Menschen, würde er auch keinen großen Erfolg haben, denn die meisten Menschen würden zumindest an ihre Lieben und ihre Kinder und Enkelkinder denken und keineswegs nur an sich selbst.
Ich glaube, wenn der Teufel käme und versuchen würde, den Menschen zu schaden, würde er die Methode der Entmutigung anwenden. Das wäre seine stärkste Waffe.

Ich glaube, dass die Entmutigung das Leben sehr vieler Menschen zerstört und sehr viele Menschen daran hindert, glücklich zu sein.

Oft beginnt die Entmutigung schon in der Kindheit, setzt sich in der Jugend fort und endet auch im Erwachsenensein nicht. Immer wieder will uns jemand entmutigen und uns weismachen, dass dieses oder jenes, das wir vorhaben, keine Chance auf Erfolg hat.

Wichtig ist es, dass wir diesen Entmutigungen widerstehen. Der kleine Junge in unserer Geschichte sollte uns da ein großes Vorbild sein.

Wir werden nicht alle Träume in unserem Leben verwirklichen können, aber dieses Wissen sollte uns nicht dazu veranlassen, nun als Konsequenz gar keine Träume zu verwirklichen, sondern wir sollten und tapfer daran machen, den ersten Traum zu verwirklichen und dann den zweiten und so weiter, auch wenn zwanzig andere Träume in der gleichen Zeit auf der Strecke bleiben.

Dass wir uns nicht entmutigen lassen, ist aber auch für unsere Mitmenschen wichtig.

Wir können diese Welt nicht verändern, wir können nicht einmal Europa verändern, nicht einmal den Ort, in dem wir leben, aber wir können wenigstens damit anfangen, und jedem, dem wir helfen, - das ist gewiss – der hat eine ganze Menge davon, dass wir ihm helfen, für ihn ist das sehr wichtig, für ihn kann es bedeuten, dass er ein lebenswertes Lebens führen kann.
Deshalb, meine Lieben, mag in Eurem Leben auch das Eine oder Andere schief gehen oder misslingen: Lasst Euch niemals entmutigen, denn die Entmutigung ist die Dunkelheit, die uns die Sonne des Lebens, die wunderbaren Möglichkeiten und Gelegenheiten des Lebens verdunkelt und die uns daran hindert, diese Welt wärmer und menschlicher zu gestalten.

Ich wünsche Euch einen fröhlichen und unbeschwerten Sonntag und ich wünsche mir von Herzen, dass Ihr heute Euren Lieben das Wertvollste schenkt, dass Ihr ihnen schenken könnt: ERMUTIGUNG!

Ganz liebe Grüße

Euer Werner vom Weserstrand

Das Foto wurde von Karin Heringshausen zur Verfügung gestellt