Nun wird also nichts aus unserer Fluglärm-Party. Am kommenden Sonnabend wollte sich die Hausgemeinschaft im Hof treffen. Grillen. Bier und Wein trinken. Schwatzen. Und horchen. Auf die letzten Flieger. Die über Pankow in Richtung Tegel landen. Oder von Tegel kommend über Pankow starten. Und das schon lange. Und besonders extrem seit der Wende. 164.177 Überflüge pro Jahr. Und das in ein er Lautstärke, die wirklich laut ist.
Am Morgen, so gegen 6 Uhr, ist es am schlimmsten. Wenn die ersten Maschinen kommen oder starten. Dann gibt es nur zwei Möglichkeiten: Aufstehen. Oder Fenster zu, Ohropax rein, Decke über den Kopf und hoffen, dass man weiterschlafen kann. Meist trifft mich die erste Variante. Denn es ist wirklich laut hier. 88,4 Dezibel hab ich gemessen. Letzte Woche. Morgens, kurz vor sieben. Der Ruhepegel lag an diesem Tag bei 42,5 Dezibel. An der selben Stelle: Schlafzimmerfensterbrett innen.
Da erscheint mir der Protest gegen den Fluglärm des neuen Flughafens, der ja nun erst einmal nicht eröffnen wird, als viel Lärm um nichts. Dort klagt man gegen maximal 70 Dezibel. Und die nur in unmittelbarer Nähe. Die meisten Gemeinden werden mit 50 bis 60 Dezibel zu kämpfen haben. Und dürfen noch auf Kosten der Flughafenbetrieber Lärmschutzfenster einbauen. Da wünsch ich mir manchmal, der neue Flughafen würde nicht eröffnen. Nicht für den zivilen Luftverkehr. Sondern für das Militär. Mit so richtig lauten Düsenjets. Damit die Anwohner kennenlernen, was Lärm ist. Oder wir treffen uns mal hier. Morgens gegen sechs.