Lange Zusammenfassung Teil 2: Borneo

Nach gut einem Monat im Westen haben wir uns in den Flieger nach Borneo gesetzt. Ohne Zweifel einem der schönsten und außergewöhnlichsten Orte, an denen ich jemals war. Wahrscheinlich überhaupt im Allgemeinen.

Als erstes muss man dennoch etwas Klarheit schaffen. Ja es gibt die magischen Orte, hier gibt es noch Orang Utans, und es gibt traditionelle Langhäuser, in denen die Menschen leben wie schon seit Ewigkeiten. Die Krokodile liegen auf Sandbänken, traumhafte Inseln mit bunten Korallenriffen. Aber dazwischen gibt es hauptsächlich Palmölplantagen. So weit das Auge reicht, wie man es wohl ausdrücken müsste.

Unser erstes Ziel waren die Niah Caves, um dort hinzugelangen muss man das letzte Stückchen hitchhiken und in den Park Headquaters waren wir recht einsam. So einsam, dass das Restaurant meistens nicht offen hatte und wir von Locals eine menge Kekse zum Abendessen geschenkt bekommen haben.
Die Höhlen selbst wirken unberührt und ungewohnt untouristisch. Die archeologische Fundstätte, wo der älteste menschliche Schädel Südostasiens gefunden wurde, ist einfach irgendwie da zum anschauen.
Die Vogelnestsammler, die völlig irre an den Höhlendecken hängen um die Nester zu ernten und später als teuere Delikatesse nach China zu verkaufen, hauen mich immer noch um. Ich habe wirklich keine Ahnung wie die da 30, 40 Meter hochgekommen sind. Die Mooncave ist ein nicht beleuchteter Teil, in dem man beim Durchlaufen ein bisschen Abenteuer spürt. Und dann gibt es noch die 40 000 Jahre alten Höhlenmalereien und schiffsförmigen Särge.

Von den Niah Caves zum Gunung Mulu National Park. Dorthin kommt man entweder mit dem Flugzeug oder über mehrere Tage mit dem Boot und die letzten gut 25km muss man laufen.
Der Aufwand ist es aber allemal wert. Die haben dort die größte Höhlenpassage der Welt und auch die größte Kammer (600m mal 400m mal 100m). Und überhaupt ein riesiges Höhlensystem, welches noch nicht mal zu einem drittel entdeckt sein soll. Die letzte Expedition war 2005.
Hier haben wir die Pinnacles bestiegen, den so sagt man, schwierigsten Track Borneos (bemerkt ihr die Häufung der Superlative?). Der 5km lange Track, für den sechs bis zehn Stunden Laufzeit veranschlagt werden, führt zu 50m hohen Limestone Felsen, die vom Regen mit der Zeit messerscharf (so schreibt es die Broschüre) geschliffen wurden. Sehr beeindruckend. Außerdem sieht man Schlangen und andere Tiere auf dem Weg.
Und wir waren „Adventure Caven“. Nachdem wir unsere Fitness in leichteren Höhlentouren bewiesen hatten, durften wir mit Stirnlampe bewaffnet acht Stunden lang durch die Höhlensysteme klettern. An manchen Stellen geht es fast 90 grad runter, es ist gleichzeitig so eng, dass man den Kopf nicht von der einen zur anderen Seite drehen kann und recht glitschig. Es fühlt sich an wie so ein richtiges Abenteuer.
Und ein netter Wasserfall zum Baden ist auch in der Nähe.

Den Gunung Mulu zu toppen ist wirklich nicht leicht. In Kota Kinabalu haben wir uns einige Tage entspannt bevor es zum Mount Kinabalu, dem höchsten (ein weiterer Superlativ, ihr merkt) Berg in Südostasien. Den haben wir aber nur von unten angeschaut.

Als nächstes waren wir in Sepilok, wo es ein Orang Utan Sanctuary gibt. Dort werden verwaiste Orang Utan Babys (ihr erinnert euch an die Palmölplantagen) aufgepäppelt um wieder in der Wildniss zu leben. Zweimal täglich gibt es Fütterungen mit einer bewusst monoton gehaltenen Diät, großtenteils aus Bananen bestehend um frisch freigelassene Tiere oder Mütter zu unterstützen. Hier kann man als Tourist recht einfach Bilder von halbwilden Orang Utans machen.

Nach dieser Erfahrung wollten wir echtes Wildlife sehen und haben eine Tour mit Uncle Tan an den Kinabatangan River gebucht. Vom Dschungelcamp aus haben wir Bootsafaris und Jungletreks unternommen. Vielleicht kennt ihr die Broboscis Affen von Stefan Gleichs FB Profilbild oder den Hintergrund meines Ecuador Blogs. Die sind sehr selten und besonders, weil sie eine Nase haben, die aussieht wie ein Penis.
Auch Krokodile haben wir gesehen und viele Vögel wie Hornbills oder Kingfisher. Und der David sah auch einen Orang Utan für den Bruchteil einer Sekunde, bevor der zurück in den Wald verschwand.

Nach Urwald und Höhlen fehlte nur noch der perfekte Ort zum Tauchen um die Reise rund zu machen.
Ihr ahnt es? Richtig, in Sipadan gibt es einen der besten Tauchgründe der Welt. Vom Strand der kleinen Insel aus kann man ca. 20 Meter weit aufs Meer bei einer Wassertiefe von 2m hinausschwimmen, wo dann eine Steilwand 600m abfällt. Das ist recht beeindruckend, wie ihr euch sicherlich vorstellen könnt. Wegen der Tiefe kann man hier Tiere sehen, die normalerweise nur weit draussen im Meer schwimmen und es gibt so viele Schildkröten und Haie, du schaust die 35. Schildkröte gar nicht mehr richtig an.
Wir sahen Barracudas, Jackfish, Bumphead Parrotfish, Octopus und vieles, vieles mehr.

Abgeschlossen haben wir unsere Reise im Tawau Hills National Park, wo es den höchsten tropischen Baum (sagt das Schild) der Erde gibt. Außerdem einen schönen Wasserfall und einige Blutegel.

Und jetzt geht’s heim, würd ich sagen.



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