Veröffentlicht am 23. August 2014 | von Marco Rauch
0Land of the Dead. Horrorfilme 1968-1987 im Filmmuseum
Vom 29. August bis zum 15. Oktober lehrt das Österreichische Filmmuseum sein Publikum das Fürchten. Die Reihe Land of the Dead. Horrorfilme 1968-1987 zeigt bekannte und unbekannte Perlen des beliebten Genres.
Der Horrorfilm ist ein gerne und oft unterschätztes Genre. Ein Umstand, der wohl vor allem an den zahlreichen billigen und inhaltlich schlechten Vertretern geschuldet ist, die mit Mühe und Not noch das Prädikat “Trashig” erwerben können, aber selten darüber hinaus für Qualität bürgen. Dass aber gerade die cineastische Verbreitung von Angst und Schrecken auch subversive, gesellschafts- und sozialkritische und bösartig-schwarzhumorige Inhalte vermitteln kann, ist zwar kein Geheimnis mehr, aber eine Tatsache, die dennoch zeitweise in Vergessenheit gerät. Der beeindruckende Kunstgriff der besten Vertreter des Horrorfilms liegt darin relevante Themen aufzugreifen und sie mittels der Verfremdung (beinahe) unkenntlich zu machen damit sie in das Gewand des Genres passen.
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Night of the Living Dead – 1968, Regie: George A. Romero
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Stunde des Wolfs – 1968, Regie: Ingmar Bergman
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The Wicker Man – 1973, Regie: Robin Hardy
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Das Sanatorium zur Sanduhr – 1973, Regie: Wojciech Has
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The Texas Chainsaw Massacre – 1974, Regie: Tobe Hooper
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Lone Wolf & Cub: White Heaven in Hell – 1974, Regie: Yoshiyuki Kuroda
Nach der letztjährigen Reihe Carnival of Souls. Horrorfilme 1918-1966 macht auch der ausgewählte Zeitrahmen der startenden Reihe durchaus Sinn und konzentriert sich nun auf die interessantesten Vertreter jener Jahrzehnte, die das Genre in eine neue Ära geführt und es quasi wiederbelebt haben. Neben den üblichen Verdächtigen wie George A. Romero (Night of the Living Dead, Martin und Dawn of the Dead), Tobe Hooper (The Texas Chainsaw Massacre), Dario Argento (Profondo rosso und Suspiria) und Wes Craven (A Nightmare on Elm Street) mischen auch “angesehene” Filmemacher, die man normalerweise nicht mit dem Genre assoziert, wie Federico Fellini (Toby Dammit), Ingmar Bergman (Vargtimmen) und Stanley Kubrick (natürlich: The Shining) mit. Aber natürlich sind auch ein Cronenberg, de Palma, Raimi und Carpenter vertreten. Abseits davon gibt es zudem zahlreiche weniger (oder nur den wahren Genre-Kennern) bekannte Filme wie Lone Wolf & Cub: White Heaven in Hell (von Yoshiyuki Kuroda), Das Sanatorium zur Sanduhr (von Wojciech Has) oder Gift für die Elfen (von Carlos Enrique Taboada) zu sehen.
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Profondo rosso – 1975, Regie: Dario Argento
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House – 1977, Regie: Nobuhiko Obayashi
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When a Stranger Calls – 1979, Regie: Fred Walton
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The Shining – 1980, Regie: Stanley Kubrick
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Near Dark – 1987, Regie: Kathryn Bigelow
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Nekromantik – 1987, Regie: Jörg Buttgereit
Überhaupt bietet Land of the Dead. Horrorfilme 1968-1987 eine breit gefächerte Auswahl an Filmen, die einen guten Überblick über das Genre bietet und gleichzeitig Ausgangspunkt für weitere intensivere Beschäftigungen mit dem Horrorfilm ermöglicht. Und wer schon immer mal das Original The Wicker Man von Regisseur Robin Hardy sehen wollte, um das fürchterliche Remake mit Nicolas Cage vergessen zu machen, der hat auch dazu die Gelegenheit.
- Wann und Wo
- Programm und Tickets
29. August bis 15. Oktober 2014
Filmmuseum - Augustinerstraße 1, 1010 Wien
Zur Filmübersicht und Programmbeschreibung
Abendkasse: Jeweils eine Stunde vor Beginn der ersten Vorstellung
Telefon: 01/533 70 54
Tags:FestivalsFilm-FestivalFilmmuseumHorror
Über den Autor
Marco Rauch Aufgabenbereich selbst definiert als: Kinoplatzbesetzer. Findet den Ausspruch „So long and take it easy, because if you start taking things seriously, it is the end of you” (Kerouac) sehr ernst zu nehmend.