Lampenfieber – Was tun?

Das Herz rast, der Puls beschleunigt sich, die Knie sind butterweich. Die meisten Menschen kennen das. Aber ich kann Sie beruhigen: Ein bestimmtes Maß an Aufregung ist völlig normal. Solange Sie nicht Wochen vor dem entscheidenden Bewerbungsgespräch schlecht schlafen oder Ihnen schon beim Gedanken an die Präsentation des neuen Produkts speiübel wird, ist alles in Ordnung. Lampenfieber ist eine absolut gesunde Reaktion Ihres Körpers. Sie zeigt, dass Ihnen die Situation, vor anderen zu sprechen, nicht egal ist. Lampenfieber stellt Ihnen Energie bereit für außergewöhnliche Situationen. Wie wäre es, wenn Sie den Spieß einfach umdrehen und diese Aufregungsenergie nutzen, um im Bewerbungsgespräch oder bei der Produktpräsentation genau das zu erreichen, was sie wollen? Wie wäre es, wenn Sie diese Energie nutzen, um andere zu begeistern, zu motivieren, zu energetisieren?

Ich weiß, wovon ich spreche. Während Lampenfieber den nötigen Kick verschafft für besondere Situationen, bewirkt Auftrittsangst das genaue Gegenteil. In den ersten Jahren meines Gesangsstudiums hatte ich unter starker Auftrittsangst gelitten.  Zittern am ganzen Körper, trockene Kehle, kaum Kontrolle über die Stimme. Ein Alptraum. Ich habe es geschafft, die Auftrittsangst zu überwinden. Mittlerweile genieße ich es, auf Bühnen zu stehen, vor anderen zu sprechen.  Auftrittsangst oder doch nur leichtes Lampenfieber – Wie sieht es bei Ihnen aus? Falls Sie an ausgeprägter Auftrittangst leiden, dann wenden Sie sich in jedem Fall an einen Therapeuten oder Coach Ihres Vertrauens! Nur Lampenfieber? Dann genügt es, sich die folgenden Tipps zu Herzen zu nehmen.

Hier die 7 goldenen Regeln, wie es Ihnen gelingt, gelassener und souveräner vor anderen zu sprechen:

  1. Gut geübt ist schon halb gewonnen – je sicherer Sie sich fühlen, je überzeugter Sie von sich sind, umso besser. Um sich sicherer zu fühlen, ist ein Stimm- und Sprechtraining sinnvoll. Im Einzelcoaching lernen Sie konkrete Techniken, auf die Sie im Ernstfall verlässlich zugreifen können. Das ist unheimlich hilfreich – gerade in Stresssituationen.
  2. Spielen Sie die für Sie wichtige Situation im Kopf mehrmals durch und genießen dabei unbedingt den Applaus oder das positive Feedback am Schluss! Visualisieren Sie sich die Situation so genau wie möglich, wie Sie vor anderen reden und Spaß dabei haben.
  3. Probieren Sie nicht, den anderen „gefallen“ zu wollen oder sonst irgendwelchen „Anforderungen“ zu genügen. Sprechen Sie zu allererst aus Lust am Thema, weil es Sie persönlich interessiert und Sie es deshalb mit den Zuhörern teilen wollen.
  4. Machen Sie regelmäßig Entspannungsübungen, z.B. Progressive Muskelentspannung (PMR), konzentrative Entspannung, Autogenes Training oder Yoga. Auch wahrnehmungsorientierte Körpertechniken wie Feldenkrais und Alexandertechnik sind sehr empfehlenswert.
  5. Vor der wichtigen Situation: tief und ruhig atmen! Legen Sie eine Hand auf Ihre Bauchdecke und spüren Sie dabei, wie sie sich wie von selbst beim Einatmen nach außen (vorn) wölbt und beim Ausatmen wieder zurückgeht.
  6. Bekämpfen Sie mögliches Lampenfieber nicht, sondern nehmen Sie es in Kauf – heißen Sie das Lampenfieber regelrecht willkommen! (dann beherrscht es Sie viel weniger!)
  7. Schauen Sie nicht direkt in die Gesichter im Publikum, sondern lassen Sie Ihren Blick nur über die Stirn der Zuhörer schweifen.

Zusätzlich können Sie sich vorstellen, dass imaginäre Unterstützer, gute Freunde, Helfer hinter Ihnen stehen, die Ihnen “den Rücken stärken”, die Ihnen “Rückenwind” geben, auf dem Sie kraftvoll und frei dahinsegeln können. Haben Sie einfach Mut!


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