Es ist unglaublich wie schnell man von der Millionenmetropole Hong Kong in raus und mitten in der Natur ist. Eines der vielen Beispiele dafür ist die Insel Lamma Island nur wenige Kilometer entfernt von der Hauptinsel Hong Kong Island. Die Insel eignet sich für kurze Wandertouren, Essen in einen der vielen Restaurants und/oder entspannen am Strand.
Man gelangt auf diese Insel nur mit der Fähre und das auch nur als Fußgänger oder Radfahrer – denn Autoverkehr gibt es hier nicht. Vom Victoria Harbour auf Hong Kong Island (MTR Central Station) fährt mehrfach täglich (mind. stündlich – zu Stoßzeiten häufiger) jeweils eine Fähre nach Sok Kwu Wan oder Yung Shue Wan …das sind auch schon die beiden Orte auf der Insel. Und mit knapp 17 HKD (ca. 1,50 EUR) kann man für die knapp halbstündige Fahrt auch nichts gegen den Fahrpreis sagen.
Ich habe mit einem diskussionsfreudigen Franzosen aus meinem Hostel die Fähre Richtung Sok Kwu Wangenommen. Dies ist ein sehr kleines Fischerdorf und besteht aus schätzungsweise 20 Häusern, wovon 19 scheinbar ein Restaurant für die lokalen (vorwiegend aus dem Meer) Lokalitäten sind. Da wir erst Frühstück hatten, haben wir uns jedoch nicht erneut etwas gegönnt. Will man auf der Insel etwas wandern – oder ich würde es aufgrund der einfachen und gut präparierten Wege als spazieren bezeichnen, dann hat man folgende Möglichkeiten:
1. Rundwanderweg um Sok Kwu Wan mit einer Dauer von 2 bis 4 Stunden (Aussagen waren unterschiedlich)
und/oder wie wir es gemacht haben
2. ca. 1stündige Wanderung zwischen Sok Kwu Wan und Yung Shue Wan
Wie schon erwähnt ist das eher ein Spaziergang als eine Wanderung. Die Beschilderung ist sehr gut – überall sind Wegweiser und Karten zu finden. Der Weg führt vorbei an ein paar Aussichtspunkten und auch an zwei recht schöne Strände (natürlich nicht zu vergleichen mit diversen Traumstränden). Was dort allerdings das Badevergnügen stört: eine große Fabrik mit drei riesigen Türmen (zur Stromerzeugung). Gab es keine andere Möglichkeit als die sonst schöne Insel so zu verschandeln??? Das ist auch schon der einzige Negativpunkt.
Wir hatten zwar sehr viel Glück mit dem Wetter, aber leider hatten wir keine Badesachen dabei und öffentliches Ärgernis oder Aufsehen wollten wir auch nicht erregen
Bevor es zur Fähre ging, musste noch mal frischer Fang aus dem Meer zum Mittagessen auf den Teller. Leider war das der totale Reinfall. Wir haben uns für ein scheinbar nettes, aber viel zu teures und von der Qualität kein gutes Restaurant entschieden (Andys Seafood Restaurant). Zu allem Übel haben wir dann auch knapp die Fähre zurück verpasst und mussten knapp eine Stunde warten. Lang genug für ein Kaffee in einem wirklich sehr netten Restaurant / Cafe (“Bookworm” … sehr zu empfehlen). Als wir den Pier erreichten startete gerade die Fähre. Waren wir zu spät? Neiiiin, wir hatten aber bei Sonntag anstatt Wochentags geguckt – wochentags startet die Fähre 15min früher. Somit er erneut 40min warten, was wir zu einem kleinen Spaziergang in sonst für Touristen nicht so interessante Ecken nutzten.
Fazit: Schöne Insel, die – wenn man der Großstadt entfliehen will und die Zeit hat – definitiv einen Tagesausflug lohnt. Man sollte inkl. Fähre mind. 4h einplanen – kann aber locker auch etwas länger verweilen und neben Wandern auch Baden gehen, am Strand relaxen oder die schönen Grillplätze nutzen.