Lala Lala
„The Lamb“
(Hardly Art)
Es gibt viele Gründe, weshalb man Lillie West sympathisch finden kann. Für den mürrischen, zweifelnden Blick, mit dem sie auf dem Cover ihres zweiten Albums in der Gegend herumsteht. Für ihre oft so schiefe Stimme, mit der sie ziemlich angstfrei ihre Songs begleitet und in der immer ein „Love it or leave it“ im Subtext mitschwingt. Für ihren ersten Song, mit dem sie 2014 auf sich aufmerksam machte – eine herrlich traurig-alberne Slackerhymne namens „Fuck With Your Friends“, in der es um die Gedanken eines Teenagermädchens geht, das nicht ganz so smart und selbstsicher daherkommt wie es vielleicht wollte, und um Langeweile, Sex und Zigaretten. Nicht nur dieses Stück ist wunderbar, das ganze Debütalbum „Sleepyhead“, das zwei Jahre später erschien, klingt so verschroben und verworren und liebenswert wie das, was Heranwachsenden durch den Kopf geht und verdient deshalb den (noch auszulobenden) Übersetzerpreis der begriffsstutzigen Ü20-Generation called: Erwachsene.
Ihr Leben ist nicht eben einfacher geworden, so liest man, die Band, der sie nun vorsteht, gibt West den nötigen Halt, um mit Paranoia, Depression und Unglücksfällen im Freundeskreis klarzukommen. Der eigenwillige Name erinnert da fast an das Bild eines verstörten Kindes, welches sich aus Angst die Ohren zuhält und trotzig, laut vor sich hinsingt. Doch mögen ihre Themen ernst und grüblerisch sein, die Töne dazu sind von bestechender Schönheit. Magischer Glanz, den die Gitarren in „Dove“ und „Water Over Sex“ erzeugen und den man von The XX oder, wie beim späteren „Copycat“, von Interpol kennt. An anderer Stelle rough und crispy, abgebremster Surfsound, klug verbastelter LoFi-Synthrock – so etwas bringt nicht, wer kein Gefühl für Harmonien oder aber die Sehnsucht danach hat. Ganz am Ende, da überrascht uns West mit einem Saxophonsolo, so soft, so 90er, daß es unmittelbar im Ohr schmilzt. Anders als ihr Einstieg vor vier Jahren, anders gut. Und definitiv eine Frau, die man im Blick behalten sollte. https://www.lalabandlala.com/
26.02. Köln, Bumann und Sohn
04.03. Hamburg, Aalhaus
05.03. Berlin, Monarch
„The Lamb“
(Hardly Art)
Es gibt viele Gründe, weshalb man Lillie West sympathisch finden kann. Für den mürrischen, zweifelnden Blick, mit dem sie auf dem Cover ihres zweiten Albums in der Gegend herumsteht. Für ihre oft so schiefe Stimme, mit der sie ziemlich angstfrei ihre Songs begleitet und in der immer ein „Love it or leave it“ im Subtext mitschwingt. Für ihren ersten Song, mit dem sie 2014 auf sich aufmerksam machte – eine herrlich traurig-alberne Slackerhymne namens „Fuck With Your Friends“, in der es um die Gedanken eines Teenagermädchens geht, das nicht ganz so smart und selbstsicher daherkommt wie es vielleicht wollte, und um Langeweile, Sex und Zigaretten. Nicht nur dieses Stück ist wunderbar, das ganze Debütalbum „Sleepyhead“, das zwei Jahre später erschien, klingt so verschroben und verworren und liebenswert wie das, was Heranwachsenden durch den Kopf geht und verdient deshalb den (noch auszulobenden) Übersetzerpreis der begriffsstutzigen Ü20-Generation called: Erwachsene.
Ihr Leben ist nicht eben einfacher geworden, so liest man, die Band, der sie nun vorsteht, gibt West den nötigen Halt, um mit Paranoia, Depression und Unglücksfällen im Freundeskreis klarzukommen. Der eigenwillige Name erinnert da fast an das Bild eines verstörten Kindes, welches sich aus Angst die Ohren zuhält und trotzig, laut vor sich hinsingt. Doch mögen ihre Themen ernst und grüblerisch sein, die Töne dazu sind von bestechender Schönheit. Magischer Glanz, den die Gitarren in „Dove“ und „Water Over Sex“ erzeugen und den man von The XX oder, wie beim späteren „Copycat“, von Interpol kennt. An anderer Stelle rough und crispy, abgebremster Surfsound, klug verbastelter LoFi-Synthrock – so etwas bringt nicht, wer kein Gefühl für Harmonien oder aber die Sehnsucht danach hat. Ganz am Ende, da überrascht uns West mit einem Saxophonsolo, so soft, so 90er, daß es unmittelbar im Ohr schmilzt. Anders als ihr Einstieg vor vier Jahren, anders gut. Und definitiv eine Frau, die man im Blick behalten sollte. https://www.lalabandlala.com/
26.02. Köln, Bumann und Sohn
04.03. Hamburg, Aalhaus
05.03. Berlin, Monarch