Laizisten in allen Parteien

KirchenfinanzenIn den letz­ten bei­den Tagen konnte ich auf meh­rere Artikel ver­wei­sen, die sich mit dem Erstarken von lai­zis­ti­schen Gedanken inner­halb aller gro­ßen Parteien befass­ten:

Die in einem Arbeitskreis Laizistinnen und Laizisten in der SPD zusam­men­ge­schlos­se­nen Parteimitglieder wol­len Ände­run­gen am Wahlprogramm der SPD durch­set­zen: eine klare Trennung von Staat und Kirche, die Abschaffung der Kirchensteuer, die ersatz­lose Streichung des “Blasphemie”-Paragrafen im Strafgesetzbuch sowie das Ende der staat­li­chen Bezahlung von kirch­li­chen Amtsträgern ste­hen auf der Agenda. Auch die Frage des kirch­li­chen Arbeitsrechtes soll über­dacht wer­den.

Bei den “Säkularen Grünen” spielt die Ablösung der Staatsleistungen eine zen­trale Rolle. Zuletzt lehn­ten jedoch die Regierungsparteien und auch die SPD den Antrag der Linksfraktion ab, dar­über im Bundestag eine öffent­li­che Anhörung ein­zu­lei­ten.

Zugleich hält der reli­gi­ons­po­li­ti­sche Sprecher der Linksfraktion, Raju Sharma, es für einen Fehler, dass die Linkspartei in ihrem Entwurf zum Wahlprogramm den Forderungen nach Trennung von Staat und Kirche zu wenig Platz ein­räumt. [Quelle: hpd]

Es gibt natür­lich auch Ausnahmen. So musste ich heute über ein paar ver­irrte Grüne schrei­ben:

Im Gegensatz zu den Forderungen der “Säkularen Grünen” fodern einige christ­lich geprägte Grüne eine “Kulturabgabe”. Dieses dem ita­lie­ni­sche Modell nach­emp­fun­dene Mittel soll dazu die­nen, die Zahl der Kirchenaustritte zu ver­min­dern und auch Nichtgläubige (und ver­mut­lich auch Mitglieder ande­rer, nicht-christlicher Religionsgemeinschaften) zu ver­pflich­ten, ”eine gewisse Summe an eine gemein­nüt­zige Organisation zu zah­len.”

Diese Idee haben die neun Grünen-Politiker in dem Papier “Der Geist Gottes wohnt in uns” ver­öf­fent­licht. [Quelle: hpd]

Aber ich konnte auch auf einen Artikel in der Mainpost hin­wei­sen:

In allen Parteien – mit Ausnahme von CDU und CSU – for­mie­ren sich Laizisten, die eine Trennung von Staat und Kirche for­dern und das Ende der Kirchenprivilegien.

Allerdings sind diese Forderungen – laut Mainpost - inner­halb der Parteien Minderheitenforderungen. Außer bei den LINKEN und – was der Artikel nicht erwähnt – inner­halb der Piratenpartei. Die lai­zis­ti­schen Sozis (SPD) und die Säkularen Grünen pla­nen, ihre Forderungen in die jewei­li­gen Wahlprogramme auf­zu­neh­men.

Der ehe­ma­lige Verfassungsrichter Udo di Fabio bezeich­net zwar das Verhältnis von Staat und Kirchen in Deutschland als “wohl­wol­lende Neutralität” und ver­weist wie­der ein­mal (genau wie Thierse, des­sen Unsinn das Titelbild des Artikels “schmückt”) dar­auf, dass die Kirche dem Staat so viel Gutes tue. Allein: Die Aussage wird nicht wah­rer, wenn man sie häu­fig wie­der­holt. [Quelle: hpd]

Nun hat sich Carsten Frerk des Themas etwas umfang­rei­cher und aus­führ­li­cher ange­nom­men. In sei­nem heu­ti­gen Artikel “Kirchensteuer auf dem Prüfstand” klam­bü­sert er mal aus­ein­an­der, was denn nun eigent­lich von wem und in wel­chem Umfange gefor­dert wird.


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