Laguna Nimez – Das Vogelparadies bei El Calafate

Von Southtraveler

Denkt man an Patagonien, da kommen einem Torres del Paine, riesige Gletscher, Fjorde, schneebedeckte Berge und reißende Flüsse in den Sinn. Aber zwischen all dem findet man auch immer wieder kleine versteckte Orte, die sich für kurze Ausflüge zwischen den Touren eignen. Nur einen Kilometer von El Calafate entfernt verbirgt sich solch ein natürlicher Schatz inmitten der kontrastreichen patagonischen Landschaft. Die Laguna Nimez ist Heimat zahlreicher Vögel, Pflanzen und einigen Säugetieren wie dem patagonischen Fuchs.

Bekannt ist die Laguna Nimez für ihren Artenreichtum an Vögeln, da an der idyllisch gelegenen Lagune unmittelbar vor dem Lago Argentino über 100 verschiedene Vogelarten leben. Neben den rosafarbenen Flamingos und den auffälligen Schwarzhalsschwänen kannst du an der Laguna Nimez auch eine Vielzahl von einheimischen Singvögeln, Gänsen, Falken und Enten beobachten. Durch Ihre geschützte Lage und die passende Flora bietet sie ideale Bedingungen für die Vögel vor Ort. Diese Artenvielfalt führte zum Schutz der Lagune, so dass es sich heute um ein Naturreservat handelt, in dem du gegen eine kleine Eintrittsgebühr (5 Euro) die Vögel in ihrem natürlichen Lebensraum zu beobachten kannst.

Ein Ausflug zur Laguna Nimez kannst du besonders gut an einem Vormittag oder einem Nachmittag durchführen. Die Stadt El Calafate befindet sich nur 1 Kilometer in Laufnähe von der Lagune entfernt, so das die Besichtigung der Laguna Nimez auch z.B. mit einem Besuch des berühmten Nationalparks Los Glaciares verbunden werden kann. Am Eingang kannst du Ferngläser ausleihen und verschiedene Schautafeln bieten wissenwerte Informationen über die Bewohner der Lagune.

Der natürlich angelegte Rundweg um das Reservat beträgt 5 Kilometer und führt durch die typische Landschaft der patagonischen Steppe mit ihrer einzigartigen Flora.  Hier wächst auch der Calafate Busch, eine Berberis Art mit seinen gelben Blättern und dunkelblauen Beeren, verantwortlich für den Namen der nahegelegenen kleinen Stadt. Sie werden übrigens auch zu lecker Marmelade verarbeitet. Die Beeren sind ein beliebter Snack unter unseren gefiederten Freunden und eine der Hauptnahrungsquellen.

Die unterschiedlichen Pflanzen dieser Gegend entfachen ein Feuerwerk der gedeckten Farben – weiß, gelb, rot, violett und unterschiedliche Brauntöne lassen die Landschaft wie ein Gemälde von Mutter Natur wirken.

Entlang des Weges befinden sich in unregelmäßigen Abständen in die Natur eingebettete Beobachtungsstande, wo du die Tiere ungestört aus der Nähe betrachten kannst (Einer ist zum Beispiel ein alter Wohnwagen mit Entengraffiti)

Besonders auffällig und sehr häufig vertreten sind die Magellangänse. Die Männchen sind bereits von Weitem durch ihr leuchtend weißes Gefieder erkennbar. Ebenfalls gut erkennbar ist der Schwarzzügelibis, der mit seinem schwarzen Gesicht, dem langen, gebogenen Schnabel und seinen dünnen roten Beinen die Blicke auf sich zieht. Ein Caracara, der zu der Gattung der Falken gehört, zieht über dem Reservat seine Kreise und hält Ausschau nach Beute, die zum Großteil aus Fröschen und kleinen Nagetieren besteht. Wenn du soviel Glück wie ich hast, läuft Dir auch der scheue, eigentlich nachtaktive Patagonien Fuchs vor die Kamera. Leider eignet sich der Bursche nicht so gut als Fotomodel und zieht sich schnell wieder in die dichten Büsche zurück.

Durch eine Verbindung des Reservats mit den Ufern des Lago Argentino kannst du einen Besuch der Lagune auch wunderbar mit einen Strandspaziergang an dem imposanten See kombinieren, der dreimal so groß wie der Bodensee ist. Wie Monumente des Windes liegen die Büsche in den Dünen, als wollten sie sich vor den Stürmen schützen. Im Hintergrund

Die Laguna Nimez eignet sich perfekt für einen freien Tag während deiner Reise durch den Süden Argentiniens und du erhältst einen umfassenden Einblick in die Flora und Fauna der patagonischen Steppe.

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