"Die Tortenschaufel"
Eine ältere Dame kam eines Tages in unser Geschenkartikelgeschäft, das für seine hochmodernen Waren bekannt war und verlangte eine Tortenschaufel. Da ich erst kurze Zeit Verkäuferin in diesem Laden war, hatte ich mich mit den oft recht kühnen Formen der Gebrauchsgegenstände noch nicht ganz vertraut gemacht. Und so bot ich der Dame einen außerordentlich schönen, eigenwillig geformten finnischen Schuhanzieher als Tortenschaufel an. Sie nahm ihn sofort.
Als ich die Verwechslung bemerkte, war es zu spät, und ich fühlte mich nicht ganz wohl in meiner Haut. Prompt kam auch nach zwei Tagen die Kundin wieder und verlangte noch eine Tortenschaufel.
Etwas verlegen setzte sie hinzu: "Mein Mann verwendet nämlich die erste Tortenschaufel als Schuhanzieher."
Unbekannter Autor
"Das Missverständnis"
Obwohl wir erst vor Kurzem in einen anderen Stadtteil gezogen waren, hatte unser kleiner Sohn bereits viele neue Freunde. Zehn von ihnen luden wir zu seinem Geburtstag ein. Als er am Festtag seine Geschenke auspackte, sah ich verwundert, dass acht seiner kleinen Gäste ihm einen Pullover geschenkt hatten.
Später suchte ich die Mutter eines der kleinen Jungen auf, in der Hoffnung, einige der Pullover umtauschen zu können. Aber sie erklärte mir gelassen: "Ich habe das gerne gemacht, Sie hatten ja selbst auf die Einladung geschrieben, was ich kaufen sollte."'
Einen Augenblick war ich sprachlos. Dann ging mir ein Licht auf. Da die Kindergesellschaft im Souterrain stattfinden sollte, wo es immer ein wenig kühl war, hatte ich auf die Einladungen geschrieben: "Geben Sie bitte Ihrem Jungen einen Pullover mit."
Unbekannter Autor
Das Foto wurde von Karin Heringshausen zur Verfügung gestellt
