Lac d’Annecy-Massaker: Was die irakische Verwandtschaft glaubt.

Eine der ungeklärten Spuren dieses Verbrechens führt in den Irak. In der Irak der Vergangenheit, das Land seines Vaters und in den Irak der Gegenwart, das Land das Saad al Hilli 2003 selbst besuchte, angeblich um Immobilien der Familien zurück zu erlangen. Das Land wo er sich damals aber nur eine blutige Nase holte…

In der vergangenen Woche reisten Reportes des The Sunday Telegraph in das Zweistromland. Sie erwarteten, die französische Hypothese klären zu können, dass al Hillis Vater im Auftrage Saddam Husseins in Europa Gelder des Regimes wusch, gegen das allerlei Wirtschaftssanktionen bestanden.

Hussain al-Hilli, 59, ein in Baghdad lebender Cousin von Saad al Hilli, berichtete den Reportern über Facebook-Chats, die beide zwischen Surrey und Baghdad gelegentlich geführt hätten.

Saad al Hilli habe über irgend etwas besorgt gewirkt.  Er  habe gesagt, dass er sich nicht gut fühlte und dass er in den Irak zurückkehren wolle um dort zu leben.

Er glaube nicht, dass es Probleme um Grundbesitz im Irak gegeben habe, den Saad al Hilli in 2003, nach dem Sturz Saddams, unangekündigt besucht habe.

Er glaube auch nicht, dass es einen Streit der Brüder al Hilli um das Erbe des Vaters gegeben habe, denn der in England lebende Bruder sei der Sanfte und Saad al Hilli eher das Rauhbein gewesen.

Die Version des irakischen Zweiges der al Hilli Familie lautet in ungefähr so:

Saad habe für ein Projekt gearbeitet, dass über den Rüstungs-Multi EADS, European Aeronautic Defence and Space, Verträge mit Russland, China und dem Britischen Außenministerium gehabt habe.

Der genaue Inhalt seiner Arbeit sei nicht bekannt und keiner seiner Kollegen habe einen Kommentar zum Schicksal al Hillis und seiner Familie abgegeben, nicht einmal auf einer Facebook-Seite, die extra zu seinem Gedenken eingerichtet worden war.

Nach dieser Hypothese war Saad al Hilli ein Schiitischer Muslim, militant Anti-Israelisch und ein starker Unterstützer des Iran und der Hizbollah im Libanon. Er könnte in Besitz von geheimer Technologie gelangt sein, die den Feinden Israels von Nutzen sein konnte.

„Wir haben uns Online über Politik unterhalten und ich war überrascht, wie radikal er war. Er war ein starker Unterstützer Palästinas, der Hizbollah und des Irans“, meinte sein Cousin.

Er habe zwar keine Beweise für seine Theorie, aber wenn Saad al Hilli mit seiner geheimen Technologie „zwischen die Fronten“ geraten sei, dann könnte dies fatale Konsequenzen für ihn gehabt haben.

Hussain hält den Mossad der Tat für fähig, wenn es darum ginge jemanden auszuschalten der Teheran helfen wollte. Aber auch die iranische oder palästinensische Seite käme dafür in Frage, wenn sie sich betrogen fühlte, oder auch nur um die Spuren eines Deals zu verwischen.

Er habe alle Facebook-Chats mit Saad al Hilli gesichert* und würde sie den Behörden zur Verfügung stellen, bisher habe sich aber niemand bei ihm gemeldet.

In einem befreiten, demokratischen Irak, in dem die Mordrate etwa bei hundert pro Woche liegt, würde sich wegen 4 Toten im 3000 Meilen entfernten Frankreich wohl keiner ein Bein ausreissen, meinte er lakonisch.

http://www.telegraph.co.uk/news/worldnews/middleeast/iraq/9762604/Alps-murder-Truth-about-Saad-al-Hillisfamily-feud.html

http://www.boomantribune.com/story/2012/12/24/11346/542

*(Vermutlich brauchen Ermittler nicht in den Irak zu reisen um an Facebook-Dateien zu gelangen?)



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