La La Land - Emma Stone und Ryan Gosling tanzen um ihr Leben


La La Land Szenenbild mit Emma Stone und Ryan Gosling

©Studiocanal

Hollywood feiert sich gerne selbst. Das ist für eine Institution, die sich Traumfabrik nennt, auch nicht verwunderlich. Mit „La La Land“ beweist der amerikanische Film mal wieder, das er vor allem eines liebt: sich selbst. Das klingt negativer als es gemeint ist. Das Schwelgen in Erinnerung, an die goldenen Jahre, ist etwas, das uns allen inne wohnt. Ein Greis blickt zurück auf seine Jugendjahre, eine Oma sieht beim Anblick ihrer Enkelkinder die eigene Tochter vor Augen – alles ganz normal. Es ist oftmals eine Mischung aus Nostalgie und Verdrängung, die unsere Erinnerung mit einem goldfarbenen Schleier überzieht.
„La La Land“ ist der filmgewordene Schleier für Hollywood mitsamt seiner Stars und Sternchen. Hier wird hemmungslos getanzt und gesungen, geliebt und gehasst bis der Zuschauer die Emotionen schon beinahe als 3D-Gewalt durch die Leinwand kommen sieht. Regisseur Damien Chazelle schlägt nach dem Wahnsinns-Musikthriller „Whiplash“ vergnüglichere Töne an. Sein Filmmusical in der Tradition von „Singin‘ in the Rain“ und Co. überträgt alte Werte in die heutige Zeit. Seine Stars Emma Stone und Ryan Gosling geben das Leinwandpaar, das für einander bestimmt ist und es lange Zeit nicht akzeptiert.

La La Land - Was bleibt, wenn wir aufhören zu träumen?

Emma Stone und Ryan Gosling schauen gebannt nach vorne in La La Land

©Studiocanal

In den schillerndsten Farben packt Chazelle die allgemeingültige Geschichte rund um das Verwirklichen eigener Träume, Selbsterfüllung und der einzigen Liebe aus. „La La Land“ gleicht einer Explosion von Farb- und Musiktönen, die ein abstrakter Zeichner mit Inbrunst auf die Leinwand geworfen hat. Los Angeles wird zur Projektion der Liebe zwischen Stone und Gosling, aber auch zum Inbegriff ihres Scheiterns beziehungsweise ihrer Angst davor.
Da stört es kaum, dass Gosling weder schauspielerisch, tänzerisch noch gesanglich mit seiner Partnerin mithalten kann. Zudem beweist Chazelle zum Ende hin ein sicheres Gespür für die feine Linie zwischen Realismus und Wunschdenken und lässt seine Figuren für einen Moment abseits verkitschter Musicals existieren. Zwar wird immer noch gesungen, doch ein Happy End ist keine sichere Lösung mehr.

Fazit

Das macht „La La Land“ zwar nicht zu der filmischen Offenbarung des Jahres, aber seien wir ehrlich: Selten sah Oberfläche schöner aus. Denn im Grunde kreist „La La Land“ um sich und Hollywood herum und gemahnt der Zeiten als dort noch alles in Butter war. Zumindest auf den ersten Blick. 

Kinoplakat La La Land

©Studiocanal

BEWERTUNG: 07/10Titel: La La LandFSK: ab 0 freigegebenLaufzeit: 128 MinutenGenre: Musical, Drama, LiebesfilmMusik: Justin HurwitzRegisseur/Autor: Damien ChazelleDarsteller: Emma Stone, Ryan Gosling, John Legend, J. K. Simmons

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