LA, Hollywood, San Diego und so

Von Lehnetrotter

Heut macht das Reisen wieder mal Spaß: Wir reisen nämlich gar nicht, haha, sondern liegen das erste Mal seit, ich gleb Pulau Perhentian, Malaysia, mal wieder am Strand. Juhu, 25 Grad, Sonnenschein pur und einfach nur mal Abchillen… oder sogar mal wieder Böcke am Haben, einen Artikel zu schreiben, obwohl wir jetzt die Welt auch grad in den letzten Tagen nicht groß aus den Fugen gehoben haben.

Wir waren dann mal in LA; also, schon mal schön, den Hollywood Boulevard entlang zu heizen und über den Walk-of-Fame zu flanieren. Den Glanz verstrahlt die Gegend jetzt auch nicht, und bis auf die Bonzengegenden ala Beverly Hills, oder weng weiter draußen, Malibu oder Santa Barbara, erscheint mir die Stadt viel eher als ein großes Ghetto. (Gut, wir wurden schon gewarnt davor…) Trotzdem einmal die Hände in den Handabdruck von Michael Jackson zu legen oder in die Fußstapfen vom Arniii zu treten; hat schon was. Hinterher sind wir mal am Sunset Boulevard an solchen ehrwürdigen Rockkneipen wie „Wiskey a go go“ oder „Viper Room“ vorbeigefahren, in denen vor uns schon Guns N Roses oder System of a Down, The Doors oder sonst wer aufgetreten ist; naja, sieht jetzt auch nicht anders aus als das Hubertus-Eck in Duisburg aus; der Unterschied liegt eben nur darin, dass hier eben SOAD und The Doors tolle LIVE-LP aufgenommen haben, im Hubertus-Eck wohl eher nicht… (und wir haben unser unnützes Wissen etwas erweitert und wissen jetzt, dass der Begriff „Go-Go-Tänzer“ vom „Wiskey a GO GO“ herkommt)

          

Egal ist 88 oder so, wir haben eben mal Hollywood und die nähere Umgebung für ein paar Stunden zu Gesicht bekommen, ein bisschen Flair geschnuppert und uns noch nicht einmal ein Bier gegönnt. Momentan mach ich mir eh so meine Sorgen um meine Leber, da sie wohl unter übler Abstinenz zu leiden hat; keine Ahnung warum, aber momentan krieg ich selten ein Bier runter; liegt wohl daran, dass die Ami-Plöre jetzt nicht an unser deutsches Bier rankommt und warmer Gerstensaft auch nicht so prickelnd schmeckt; aber gut, was will man machen, wenn man keinen CamperVAN mehr hat und elektrische Kühlboxen ein Vermögen kosten…

Wir haben dann mal wieder ein Abstecher bei zwei "Kirchen" oder sogenannten Megachurches gemacht im Süden von LA; Eine, die "Crystal Cathetrale" ist mittlerweile von Robert Schuller in den Besitz der Erz-Diozöse von Orange County gegangen, die andere, die Saddleback Church von Rich Warren, hat uns mal umgehauen. So was haben wir noch nicht gesehen: Da haben die ja wirklich einen kompletten Campus nur für die Kirche errichtet, also wirklich eine komplette Siedlung, und dann sitzen mit uns im 13-Uhr-Gottesdienst vll grad mal 200 Leute….hm…naja, von den 45000 Gottesdienstbesuchern weit und breit keine Spur, aber erahnen, dass auf Saddleback einiges am WE los ist, kann man doch…

Ach, und wir haben halt mal die zweitgrößte Kirche der Mormonen im Vorbeifahren gesehen, schon doll, gell!?

    

Später gings weiter Richtung San Diego (Santa Barbara und Malibu haben wir mal geschmeidig links liegen gelassen), weil wir dort einen Camping Platz vorgebucht hatten. (Also, auf em Weg dahin; aber wer weiß schon, wo der Onofre State Beach ist, wenn die meisten nicht mal wissen, wo San Diego liegt; wusste ich bisher auch nicht, jetzt weiß ich sogar, dass es die acht-größte Ami-Stadt ist…pohr! ;-))

Dachte ja, die Amis stehen nichts so auf Zelten, sondern fahren nur mit ihren fetten mobilen Schlössern durch die Gegend; (ist schon sagenhaft, was wir für Mega-Monster-Schiffe gesehen haben auf den RV-Parks; so mit ausfahrbaren Seitenteilen, gezogen durch en Truck, mit allem drin, was sich das Camper-Herz so wünscht; aber leider haben wir grad keine halbe Mille locker machen können, um uns auch so ein „Monst-Drum“ leisten zu können; schade, vll im nächsten Leben =)) Aber hier an der Westküste ist scheinbar an den ganzen Surfer-Stränden Zelten momentan „IN“, warum auch immer. Naja, so kommts, dass man pro Nacht doch durchaus auch mal 2-300 Dollar für ein 5×4 Meter großes Areal direkt an einem Bahn-Gleis und einer vielbefahrenen Autobahn bezahlt, dabei nicht mal Blick aufs Meer hat und zu den sanitären Anlagen, die wohlgemerkt nicht beleuchtet sind, gut und gerne eine halbe Nachtwanderung hinlegen darf…) „Die Amis spinnen doch alle!“ tztztz


CUT: 10 Tage später:

Meine Schreib-Euphorie hielt doch nur am Strand an und wurde durch das gelangweilte Warten auf unsere Wäsche im Waschsaloon etwas in die Länge gezögert. Naja, danach hatten wir jetzt 10 Tage keine Böcke mehr was zu texten. Sorry. (Juhu, aber ich war endlich in einem Waschsaloon mal in meinem Leben, kann ich nun von meiner Bucketlist streichen! ;-))

Hat sich aber in der Zwischenzeit nicht viel verändert;

Wir lagen weiterhin am Strand,

haben uns mit Armin und Svenja, den beiden Kanobbelfreunden, die wir schon mal am Lake Tahoe getroffen hatten, wieder zusammengeschlossen,

ein paar World-Cup-Spiele im Fernsehen geschaut,

doch mal um 9 Uhr morgends zum Schland-Spiel ein ekliges amerikanisches Ale ausprobiert (Honig-Milch zum Frühstück ist doch eher meins ;-)),

uns mit der Gastgeberin von Svenja und Armin und ein paar weiteren Freunden getroffen, abgehangen,

 

rumgechillt,

shoppen gewesen,

durch en Geld-Automaten-Drive-Thru gefahren

eingekauft,

nochmal rumgechillt,

unser über die Stop-Schild-Regelung hier in Amerika geärgert,

dann wieder abgehangen,

zwischendurch mal die Location gewechselt,

Zelte auf- und abgebaut,

Hotelzimmer gebucht,

Zelte nochmal auf- und abgebaut,

mich ausversehen versucht zu erdrosseln,

gechillt,

rumgehangen,

Bier getrunken,

uns gegenseitig verprügelt,

uns gefreut,

Sandkörner am Strand gezählt,

uns über das langweilige Spiel gegen Algerien geärgert,

unser Auto abgegeben,

Party gemacht,

Bull-Riding betrieben,

in leere Biergläser geguckt,

geschlafen,

noch mehr geschlafen,

und gleich nochmal geschlafen,

bei Dominos Pizza Pizza bestellt,

ner komischen Frau beim Tanzen ohne Musik zugeschaut,

bei „Jack in the Box“ ne Box voll mit Tacos, Pommes und Burger geholt,

diese dann restlos aufgegessen

bei In-N-Out noch mehr Burger gefressen,

diese dann auch verputzt,

und wieder geschlafen…

im Auto gebubst,

mit viel Anstrengung und Überwindung um 9 Uhr morgends Deutschland beim Sieg gegen Frankreich zugeschnarcht,

..naja und so weiter eben…gääääääähn!

(Die Liste entspricht nicht unbedingt im kleinsten Detail den realen Gegebenheiten, jedoch wurden die Erlebnisse in dieser Prägnanz und in dem Verhältnis vom Autor wahrgenommen)

Bilder gibt’s diesmal nich so viele; waren zu faul, immer die Kamera mit zu schleppen; Aber die meisten sollten schon mal Filme aus Amerika gesehen haben und daher wissen, wies hier ausschaut!