Sehr geehrter Herr Präsident,
seit Mitte des vergangenen Jahres wurden in Russland eine Reihe von Gesetzen verabschiedet, die dazu genutzt werden, die Rechte auf freie Meinungsäußerung, auf Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit drastisch zu beschneiden. Die Gesetze schränken die Handlungsspielräume der russischen Zivilgesellschaft erheblich ein und unterdrücken Eigeninitiative, Kreativität und die Entwicklung von Nichtregierungsorganisationen.
Zu den Gesetzesänderungen gehört unter anderem das sogenannte „Agentengesetz“, das Nichtregierungsorganisationen, die finanziell aus dem Ausland unterstützt werden und nach Auffassung der Behörden „politisch“ arbeiten, dazu zwingt, sich selbst als „ausländische Agenten“ zu registrieren.
Die neuen Bestimmungen zwingen NGOs unter vagen Voraussetzungen, sich in der russischen Öffentlichkeit selbst zu diskreditieren, denn der Begriff „ausländischer Agent“ ist seit den Zeiten der Herrschaft Stalins eng mit Spionagetätigkeit verknüpft. Durch das Gesetz wird die Arbeit unabhängiger NGOs behindert.
Wir fordern Sie deshalb dazu auf,
- Initiativen zu ergreifen, das „Agentengesetz“ aufzuheben und auch die weiteren gesetzlichen Bestimmungen, mit denen die Meinungs-, Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit eingeschränkt wurden, gemäß internationalen Menschenrechtsstandards zu ändern,
- die Rechte auf freie Meinungsäußerung, Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit in Russland zu achten und zu schützen.
Hochachtungsvoll
Ihr könnt Euch auf der Homepage von Amnesty International Deutschland direkt an der Online-Petition beteiligen: Russland: Freiheit statt Kontrolle!
Weitere Informationen zu meiner Aktion und den Erfolgen von Amnesty International findet ihr auf der Seite Sehen, Hinsehen, Handeln! meines Blogs.
"Es ist besser, eine Kerze anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."(Quelle: Amnesty International)