Diese Woche möchte ich Euch auf Ola al-Qaradawy und Hossam Khalaf aufmerksam machen:
Hossam Khalaf, ein 59-jähriger ägyptischer Ingenieur und Mitglied der offiziell registrierten Al Wasat Islamic Political Party, wird im Hochsicherheitsgefängnis Tora 2 in Kairo festgehalten. Seine Frau Ola Al-Qaradawy, eine 55-jährige katarische Staatsbürgerin mit ägyptischen Wurzeln, ist im Frauengefängnis Al Qanater in Qalyubia inhaftiert. Am 3. Juli ordnete die Anklagebehörde des Staatssicherheitsdienstes ihre Inhaftierung aufgrund des Vorwurfs der Mitgliedschaft in der Muslimbruderschaft an. Die Gefängnisleitung ordnete umgehend Einzelhaft an. Der Kontakt zu Familienangehörigen und Rechtsbeiständen wurde den beiden verwehrt.
Ola al-Qaradawy wurde in einer kleinen Einzelzelle untergebracht, die etwa 160 cm auf 180 cm misst und weder ein Bett noch eine Toilette hat. Außerdem sind Belüftung und Beleuchtung ungenügend. Ihr wird jeden Morgen ein einziger Toilettengang von nur fünf Minuten gestattet. Somit sieht sie sich gezwungen, ihre Nahrungsaufnahme einzuschränken, um nicht auf die Toilette gehen zu müssen. Nach Aussagen von Rechtsbeiständen, die Ola al-Qaradawy am 27. August im Büro der Anklagebehörde des Staatssicherheitsdienstes gesehen hatten, scheint sie sehr schwach zu sein. Im Gegensatz zu anderen Insassinnen darf sie ihre Zelle nicht verlassen.
Hossam Khalaf leidet seit seiner Inhaftierung unter Augenschmerzen. Die Gefängnisleitung hat seinen Antrag abgelehnt, sich auf eigene Kosten in einem Krankenhaus außerhalb des Gefängnisses untersuchen lassen zu dürfen. Auch er wird rund um die Uhr in seiner Zelle festgehalten.
Die Rechtsbeistände und Familienangehörigen von Hossam Khalaf und Ola al-Qaradawy haben bereits sechs Anträge und Beschwerden an die Anklagebehörde des Staatssicherheitsdienstes gerichtet, in denen sie sowohl um die Beendigung der Einzelhaft als auch um die Erlaubnis gebeten haben, dass die beiden Besuch von Familienangehörigen und Rechtsbeiständen erhalten können. Obwohl die Gefängnisverordnung eigentlich vorsieht, dass während der Untersuchungshaft mindestens zwei Mal im Monat Besuch empfangen werden darf, wurden alle entsprechenden Gesuche von der Staatsanwaltschaft abgelehnt.
Laut der UN-Mindestgrundsätze für die Behandlung von Gefangenen (Mandela-Regeln) kann Einzelhaft Folter und anderen Misshandlungen gleichkommen und sollte auf keinen Fall über längere Zeiträume andauern. Es gibt eine Urgent Action, die sich für Ola al-Qaradawy und Hossam Khalaf einsetzt.
Schreibt eine E-Mail an: HumanRightsSector(at)moi.gov.eg, embassy(at)egyptian-embassy.de, contact.us(at)mfa.gov.eg
Betreff: Ola Al-Qaradaw; Hossam Khalaf
Text:
Sehr geehrter Innenminister,
ich habe mit Sorge von der andauernden Inhaftierung von Ola Al-Qaradaw und ihrem Ehemann Hossam Khalaf erfahren. Hossam Khalaf ist ein 59-jähriger ägyptischer Ingenieur und Mitglied der Al Wasat Islamic Political Party. Er wird im Hochsicherheitsgefängnis Tora 2 in Kairo festgehalten. Ola Al-Qaradaw ist im Frauengefängnis Al Qanater in Qalyubia inhaftiert.
Beenden Sie bitte umgehend die Einzelhaft von Ola al-Qaradawy und Hossam Khalaf und stellen Sie sicher, dass beide angemessene Haftbedingungen und die nötige Gesundheitsversorgung erhalten.
Bitte sorgen Sie dafür, dass Ola al-Qaradawy und Hossam Khalaf Zugang zu ihren Familien und Rechtsbeiständen haben.
Stellen Sie bitte dringend sicher, dass Ola al-Qaradawy und Hossam Khalaf in Haft vor Folter oder anderweitiger Misshandlung geschützt sind und dass sie zu jeder Zeit entsprechend der UN-Mindestgrundsätze für die Behandlung von Gefangenen behandelt werden.
Mit freundlichen Grüßen
(Dein Name)
Ihr könnt Euch auf der Homepage von Amnesty International Deutschland noch genauer zur Urgent Action informieren: Ehepaar seit 66 Tagen in Haft
Es gibt dort auch die Möglichkeit sich direkt online zu beteiligen!
Weitere Informationen zu meiner Aktion und den Erfolgen von Amnesty International findet ihr auf der Seite Sehen, Hinsehen, Handeln! meines Blogs.
"Es ist besser, eine Kerze anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."
(Quelle: Amnesty International)