KW34/2013 - Der Menschenrechtsfall der Woche - Armando del Bosque Villarreal

Diese Woche möchte ich Euch Armando del Bosque Villarreal (33 Jahre) vorstellen.
KW34/2013 - Der Menschenrechtsfall der Woche - Armando del Bosque Villarreal
Eine Angehörige eines Verschwundenen protestiert in Nuevo Laredo, Mexiko, März 2009:  
© Privat
Armando del Bosque Villarreal wurde am 3. August von Angehörigen der Marine verschleppt. Seither ist er nicht mehr gesehen worden. Die Marinebehörden bestreiten, ihn in Haft zu halten. Somit sind in der Grenzstadt Nuevo Laredo bzw. in deren Umgebung seit dem 29. Juli bereits vier Menschen "verschwunden".
Augenzeugenberichten zufolge fuhr Armando del Bosque Villarreal am 3. August durch die Stadt Colombia im Bundesstaat Nuevo León (wenige Minuten von Nuevo Laredo entfernt), als sein Fahrzeug von MarinesoldatInnen angehalten wurde. Sie zerrten den 33-Jährigen aus seinem Auto, legten ihm Handschellen an und fuhren ihn mit einem Militärfahrzeug weg. Zwei Angehörige der örtlichen Polizei waren bei der Festnahme anwesend. Armando del Bosque Villarreal wurde in eine provisorische Einrichtung der Marine außerhalb der Stadt gebracht. Dorthin ging sein Vater einige Minuten später und wurde dort von einem Hauptmann darüber in Kenntnis gesetzt, dass sein Sohn festgenommen worden sei und nun verhört werde. Der Hauptmann sicherte dem Vater zu, ihn über die Situation seines Sohnes auf dem Laufenden zu halten.
Eine Stunde später traf der Vater den Militärangehörigen erneut. Diesmal bestritt der Hauptmann, dass Armando del Bosque Villarreal festgenommen worden war, und lehnte es auch ab, dem Vater weitere Informationen zu geben. Andere Angehörige der Marine haben ebenfalls widersprüchliche Angaben gemacht. So hieß es in einer der Angaben, Armando del Bosque Villarreal sei zuletzt gesehen worden, als er in Richtung Nuevo Laredo gefahren sei, einer anderen Angabe zufolge hatte er bei der Festnahme fliehen können. Keine dieser Behauptungen konnte durch Augenzeugenberichte belegt werden.
Armando del Bosque Villarreal ist seit seiner Festnahme nicht mehr gesehen worden. Familienangehörige haben bei der Generalstaatsanwaltschaft und der staatlichen Menschenrechtskommission Anzeige erstattet, die durch Angaben von vier AugenzeugInnen gestützt wird. Es gibt keine Beweise dafür, dass eine wirksame Suche nach Armando del Bosque Villarreal bzw. eine Untersuchung seines mutmaßlichen Verschwindenlassens eingeleitet wurde.
Es gibt eine Urgent Action, die sich für Armando del Bosque Villarreal und die anderen Verschwundenen einsetzt. 
Schreibt eine E-Mail an: enrique.penanieto(at)presidencia.gob.mxBetreff: Armando del Bosque Villarreal
Text:
Sehr geehrter Herr Praesident,
erneut sollen Marinesoldaten einen Mann verschleppt haben. Armando del Bosque Villarreal ist seit dem 3. August nicht mehr gesehen worden. Augenzeugenberichte deuten darauf hin, dass er von Soldaten verschleppt wurde.
Bitte legen Sie offen, wo Armando del Bosque Villarreal festgehalten wird und sorgen Sie dafuer, dass seine Sicherheit gewaehrleistet ist.
Ich moechte Sie hiermit auffordern, umgehend eine umfassende und unparteiische Untersuchung des mutmasslichen Verschwindenlassens durch Angehoerige der mexikanischen Marine durchzufuehren, die Ergebnisse zu veroeffentlichen und die Verantwortlichen vor Gericht zu stellen.
Bitte stellen Sie sicher, dass die Familiengehoerigen und ZeugInnen entsprechend ihren Wuenschen wirksam geschuetzt werden.
Ich fordere Sie nachdruecklich auf, deutlich zu machen, dass keine weiteren Faelle von Verschwindenlassen geduldet werden und alle dafuer Verantwortlichen vor Gericht gestellt werden.
Mit freundlichen Gruessen
(Dein Name)
Ihr könnt Euch auf der Homepage von Amnesty International Deutschland noch genauer zur Urgent Action informieren:SORGE UM "VERSCHWUNDENEN"
Weitere Informationen zu meiner Aktion und den Erfolgen von Amnesty International findet ihr auf der Seite Sehen, Hinsehen, Handeln! meines Blogs.
KW34/2013 - Der Menschenrechtsfall der Woche - Armando del Bosque Villarreal
"Es ist besser, eine Kerze anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."
(Quelle: Amnesty International)

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