KW26/2017 - Der Menschenrechtsfall der Woche - Li Xiaoling

Diese Woche möchte ich Euch auf Li Xiaoling aufmerksam machen:
KW26/2017 - Der Menschenrechtsfall der Woche - Li XiaolingPolice block access to Tiananmen© Demotix/Steve Barru
Die Aktivistin Li Xiaoling ist wegen des Vorwurfs „Streit angefangen und Ärger provoziert zu haben“ offiziell in Haft genommen worden. Sie hatte am 3. Juni den 28. Jahrestag der Niederschlagung der Proteste auf dem Tiananmen-Platz begangen. Sie leidet unter einem Glaukom und erhält keine angemessene medizinische Behandlung. Acht weitere Aktivist_innen werden ebenfalls unter derselben Anklage festgehalten.
Die aus der Provinz Guangdong stammende Aktivistin Li Xiaoling wurde am Abend des 3. Juni in Peking von der Polizei abgeführt, nachdem Bilder von ihr im Internet aufgetaucht waren, wie sie nahe des Chinesischen Nationaltheaters am Tiananmen-Platz ein Plakat hochhielt und Kerzen anzündete, um an die blutige Niederschlagung der Proteste vor 28 Jahren zu erinnern. In den frühen Morgenstunden des 4. Juni brachte man sie zum Büro für Öffentliche Sicherheit im Pekinger Bezirk Xicheng, und später nahm man sie wegen des Verdachts „Streit angefangen und Ärger provoziert zu haben“ offiziell in Haft.
Ihr Rechtsbeistand Lin Qilei konnte sie am 7. Juni in einer Hafteinrichtung in Xicheng besuchen. Li Xiaoling erklärte ihm, dass sie am 2. Juni nach Peking gekommen war, um dort Beschwerde gegen die Polizei in Zhuhai – einer Stadt in der Provinz Guangdong – einzureichen. Am 20. Mai war sie in Zhuhai offenbar sieben Stunden lang von der Polizei festgehalten worden, was sie daran hinderte, für eine wichtige Glaukombehandlung im Krankenhaus zu erscheinen. Laut Lin Qilei hat Li Xiaoling angegeben, nach ihrer Festnahme in Peking von der Polizei zu ihren Aktivitäten befragt worden zu sein, unter anderem dem Plakat, das sie am Tiananmen-Platz hochgehalten hatte. Sie darf ihre Augentropfen nur dreimal am Tag anwenden, obwohl die Anwendung auf ärztlichen Rat hin eigentlich alle zwei Stunden erfolgen sollte. Li Xiaoling leidet daher unter Augenschmerzen.
Acht weitere Aktivist_innen – Zhou Li, Li Xuehui, Quan Jianhu, Bu Yongzhu, Zhao Chunhong, Zhao Xin, Liang Yankui und Ding Yajun – sind ebenfalls von der Polizei des Büros für Öffentliche Sicherheit im Bezirk Xicheng festgenommen worden. Hierbei handelt es sich um Freund_innen von Li Xiaoling, die sie nach Peking begleitet, aber nicht an der Aktion teilgenommen hatten. Sie wurden ebenfalls wegen des Vorwurfs „Streit angefangen und Ärger provoziert zu haben“ in Haft genommen. Außer Ding Yajun konnten sie alle Kontakt zu ihren Rechtsbeiständen aufnehmen.

Es gibt eine Urgent Action, die sich für
Li Xiaoling einsetzt.
Schreibt eine E-Mail an: presse.botschaftchina(at)gmail.com
Betreff:
Frau Li Xiaoling und weitere Aktivist_innen

Text:
Mit der Bitte um Weiterleitung an den Leiter der Behörde für öffentliche Sicherheit in Peking
Sehr geehrter Herr Wang,
ich bitte Sie hiermit, sich dafür einzusetzen, dass Li Xiaoling, Zhou Li, Li Xuehui, Quan Jianhu, Bu Yongzhu, Zhao Chunhong, Zhao Xin, Liang Yankui und Ding Yajun umgehend und bedingungslos freigelassen werden. Andernfalls müsse sie einer international als Straftat anerkannten Handlung angeklagt werden. Das dann einzuleitende Gerichtsverfahren muss den internationalen Standards für faire Gerichtsverfahren entsprechen.
Sorgen Sie bitte dafür, dass die Aktivist_innen vor Folter oder anderweitiger Misshandlung geschützt sind und Zugang zu ihrer Familie, einem Rechtsbeistand ihrer Wahl und angemessener medizinischer Versorgung erhalten.
Mit freundlichen Grüßen

(Dein Name)
Ihr könnt Euch auf der Homepage von Amnesty International Deutschland noch genauer zur Urgent Action informieren: Aktivistin inhaftiert

Es gibt dort auch die Möglichkeit sich direkt online zu beteiligen!
Weitere Informationen zu meiner Aktion und den Erfolgen von Amnesty International findet ihr auf der Seite Sehen, Hinsehen, Handeln! meines Blogs.
KW26/2017 - Der Menschenrechtsfall der Woche - Li Xiaoling"Es ist besser, eine Kerze anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."
(Quelle: Amnesty International)

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