KW15/2014 - Der Menschenrechtsfall der Woche - Liu Hua

Diese Woche möchte ich Euch Liu Hua vorstellen:
KW15/2014 - Der Menschenrechtsfall der Woche - Liu Hua Liu Hua: © Du Bin
Die Anti-Korruptionsaktivistin Liu Hua ist inhaftiert worden. Sie hatte zuvor Menschenrechtsverletzungen in den chinesischen Arbeitslagern angeprangert. Ihr wird vorgeworfen, "Streit angefangen und Ärger provoziert zu haben". Man geht davon aus, dass sie von den Behörden dafür bestraft werden soll, dass sie in einem Dokumentarfilm Folter und andere Misshandlungen in den Arbeitslagern zur Umerziehung durch Arbeit beschrieben hat. Liu Hua ist eine gewaltlose politische Gefangene und sollte umgehend freigelassen werden.
Liu Hua wurde am 10. März in Peking von Angehörigen des Büros für öffentliche Sicherheit in Shenyang in der Provinz Liaoning inhaftiert. Sie wurde in ihren Wohnort Shenyang zurückgebracht und wird jetzt im dortigen Haftzentrum Nummer 1 festgehalten. Liu Hua ist von Angehörigen der Polizei wiederholt zu den Foltervorwürfen verhört worden, die sie in einem Dokumentarfilm über das Umerziehungslager Masanjia geäußert hatte. Außerdem wurde sie zu ihrer Petition in Peking während des Volkskongresses im Februar zusammen mit 20 weiteren ehemaligen Masanjia-Insassinnen vernommen.
Liu Hua verbüßte zwischen 2006 und 2011 drei Haftstrafen im Masanjia-Umerziehungslager für Frauen, da sie versucht hatte, die Korruption in ihrem Heimatort Zhangliangbao zu enthüllen. Nach ihrer Entlassung wurde sie als Teil eines investigativen Artikels der chinesischen Fotozeitschrift Lens über die schockierenden Haftbedingungen in Masanjia interviewt. Der Artikel wurde am 6. April 2013 veröffentlicht und trug dazu bei, die Öffentlichkeit zum Thema Umerziehungslager wachzurütteln. Danach spielte Liu Hua in dem Dokumentarfilm "Die Frauen des Arbeitslagers Masanjia" eine erhebliche Rolle, der noch im selben Jahr herauskam. In dem Film beschreibt sie lebhaft, wie die Gefängniswärter_innen die weiblichen Gefangenen schlugen, mit Elektroschockwaffen ihren Brüsten Stromstöße verabreichten, ihnen Stöcke und scharfen roten Chili in die Vagina einführten und sie in verschiedene Foltergeräte steckten wie das "Totenbett" und die "Tigerbank".
Am 28. Dezember 2013 verabschiedete die Regierung eine Resolution, die die Lager zur Umerziehung durch Arbeit abschafft. Liu Hua trug maßgeblich zur Verbesserung der Menschenrechtslage in China bei und ist daher nach wie vor Zielscheibe der Behörden.
Es gibt eine Urgent Action, die sich für Liu Huaeinsetzt.
Schreibt eine E-Mail an: lnsfmhwz(at)ln.gov.cnBetreff:
Frau Liu Hua
Text:
Mit der Bitte um Weiterleitung an:
SEKRETAER DES ZENTRALEN DIZIPLINARAUSSCHUSSES
Wang Qishan
Zhongyang Jiwei
Guang An Men Nan Jie Jia 2 Hao
Xicheng Qu
Beijing 

Sehr geehrter Herr Sekretaer, 

mit Sorge hoere ich von der Inhaftierung von Liu Hua. Ich fordere Sie hoeflich auf, Liu Hua umgehend und bedingungslos freizulassen.
Bitte sehen Sie in Zukunft davon ab, Personen, die Informationen zu Menschenrechtsverletzungen weitergeben, strafrechtlich oder anderweitig zu verfolgen und stellen Sie sicher, dass sie keine Repressalien zu fuerchten haben.
Stellen Sie bitte sicher, dass alle strafrechtlichen Untersuchungen internationalen Standards entsprechen, also ohne Verzoegerung, unparteiisch und wirksam durchgefuehrt werden und die Oeffentlichkeit über ihren Ausgang in Kenntnis gesetzt wird. Hierzu zaehlen auch Untersuchungen zu Korruptionsvorwuerfen, da Korruption menschenrechtliche Auswirkungen hat.
 
Hochachtungsvoll (Dein Name)Ihr könnt Euch auf der Homepage von Amnesty International Deutschland noch genauer zur Urgent Action informieren: Festnahme wegen Kritik an Arbeitslagern 
Weitere Informationen zu meiner Aktion und den Erfolgen von Amnesty International findet ihr auf der Seite Sehen, Hinsehen, Handeln! meines Blogs.KW15/2014 - Der Menschenrechtsfall der Woche - Liu Hua
"Es ist besser, eine Kerze anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."(Quelle: Amnesty International)

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