Kurztripp nach Warnemünde

Von Berlinerbande @berlinerbande

Leider musste ich den Mittwoch vor Himmelfahrt arbeiten gehen, ansonsten würde die Überschrift „Urlaub in Warnemünde“ lauten. So hatte ich erst am Donnerstag die Möglichkeit, meinem Freund per Bus an die Ostsee zu folgen (er konnte die Gegend schon einen Tag länger bei Freunden genießen) und nur 3 Tage am Stück frei. Daher „Kurztripp“. In Warnemünde war ich noch nie. Oder als Kind. Zumindest habe ich keine Erinnerungen an diesen Ort. Entsprechend groß war meine Neugierde und Vorfreude. Und so setzte ich mich Donnerstag früh in einen Bus und ließ mich an die Küste fahren.

Das Wetter meinte es mehr als gut mit uns: pünktlich zu unserem Treffen strahlte die Sonne und bediente uns mit Gradzahlen Anfang der Zwanzig. Ich liebe ja das Meer und so führte uns unser Weg nach meiner Ankunft doch nicht zu den Freunden, bei denen wir übernachten würden, sondern erst einmal an die Küste tief durch atmen.

Viele Touristen bin ich aus Berlin ja gewöhnt, an diesem Tag störten sie mich jedoch ungemein. So wirklich genießen konnte ich den Weg zum Wasser nicht – war es doch fast unmöglich, sich durch die Menschenmassen zu quetschen. Mussten denn wirklich alle an Himmelfahrt die freie Zeit an dem Ort genießen, an dem ich auch war? Doch zumindest vom Strand aus habe ich das Wasser an diesem Tag gesehen und wir haben im Anschluß ein süßes kleines Lokal in einer Nebenstraße aufgesucht. Hier habe ich zum ersten Mal Welsfilet und das Rostocker Bier probiert – war beides lecker und passt prima zusammen.

Nach einem Grillabend in geselliger Runde wurde die Nacht komischerweise recht kurz. Mir immer noch unklar, wie es passieren konnte, dass wir da sooooo lange quatschend in der Küche sitzen konnten.

Zum Glück hielt sich der Kater am nächsten Tag in Grenzen und so mussten die Männer (die arme Anja musste nämlich arbeiten) mit mir noch einmal losziehen. Diesmal aber richtig. Und vor allem: so weit an’s Wasser wie möglich. Der Spaziergang wurde auch etwas länger. Vorbei an riesigen Schiffen, Sandskulpturen und Fischkuttern, die ihre Waren anboten, bis wir endlich an der Spitze angekommen waren und wir die Ostseeluft genießen konnten. Faszinierend, wie das Meersalz in der Luft und danach auf dem ganzen Körper hängt. Für mich ist das noch ein unterstützendes Freiheitsgefühl. Eigentlich wollte ich von dort ja nicht wieder weg. Viel zu einfach ist, am Meer die Seele baumeln zu lassen, den Gedanken Auslauf zu geben, das Leben und den Augenblick zu genießen. Aber nützt ja nix. Irgendwann mussten wir wieder zurück. Schade, dass ich es nie mit Stephan dorthin geschafft habe – das hätte ihm unter Garantie gefallen.

Auf dem Rückweg entdeckten wir doch glatt ein paar Mutige, die bereits ihre Körper grazil in der Ostsee bewegten. Das wäre ja für mich nun nichts gewesen. Einfach zu kalt und zu nass. Mir genügt der Blick in die Ferne und das Beobachten des Wassers. Aber Jedem das Seine.

Ein letzter Abend und ein halber Tag blieben uns noch. Nach dem lauten, feuchtföhlichen Vorabend haben wir uns für einen ruhigen Ausklang entschieden und lümmelten am Abend einfach bei einem guten Glas Wein und „netter“ Musik ab. So muss das auch mal sein.

Da René aus dieser Umgebung kommt, bestimmte er für den nächsten Tag unser letztes bisschen Freizeit: ein Spaziergang zum IGA Park Rostock. Für einen einzigen Euro kann man dort den ganzen Tag in einer wundervollen Umgebung verbringen. Nicht nur der wunderschöne Park lädt zum Verweilen ein. Auch das Schiffbau- und Schifffahrtsmuseum war mehr als interessant. Und hätten wir nur noch ein paar Stunden mehr Zeit gehabt, hätten wir uns noch einen schönen Platz am Strand ausgesucht.

Wie gesagt, für mich die erste Reise nach Warnemünde. Einfach nur total schön dort oben und mega empfehlenswert! schwärm