Wer neue Wege gehen will, so sagt man, muss alte Pfade verlassen. Oder auch, dass das Neue immer risikoreich ist, weil es dafür keine Erfahrungen gibt. Und sowieso - wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Wer seinen Kussmund also stetig mit rotem Lippenstift frönt wird nie wissen, wie bezaubernd er in einem satten Pink aussehen könnte. Wovon ich hier eigentlich spreche? Von Veränderungen in meinem Leben. Seit kurzem arbeite ich als Produktfotografin für eine Online-Plattform, die exklusive Designer-Secondhand-Kleidung verkauft. Ja, für mich ist es mittlerweile zur Gewohnheit geworden, täglich hübsche Kleider von Prada und co. in den Händen zu halten. Ich sehe es zudem als Privileg an, in der Hamburger Speicherstadt arbeiten zu können. Es ist bezaubernd, während der Arbeitszeit auf die Fleete niederzublicken und auf die alten Häuser emporzuschauen. Dabei hat das mit dem eigentlichen Post hier nichts am Hut. Schließlich wollte ich über den Kurzaufenthalt in Lüneburg berichten, meiner Heimatstadt, die aber ein ebenso schmuckes - wenn auch anderes - Stadtbild aufweisen kann.
Vor wenigen Wochen statte ich der Hansestadt mal wieder einen Besuch ab. An einem herrlich sonnigen Tag schlenderte ich durch die Innenstadt, wanderte über Brücken an der Ilmenau und ließ es mir gut gehen. Nach einiger Zeit in Hamburg wird es mir oft immer zu stressig - das ist der pure Großstadtstress, der es einem es schlecht ermöglicht, innezuhalten und durchzuatmen. In Lüneburg dagegen komme ich besser zur Ruhe und verweile für ein paar Tage gerne alle paar Monate dort.
Ein schönes Café ist das Johnson's an den Brodbänken, das feinen britischen Tee und Kaffee serviert. Auch das Interieur ist nett anzusehen und ist natürlich ebenso britisch eingerichtet. Das Café beinhaltet sogar einen kleinen Shop und bietet kleine Leckereien wie das Short Bread oder Schokoriegel an. Wer eher Freund von warmen Gerichten ist, wird wiederum u. a. in der Schröderstraße fündig.
Der Kirchturm der Johanniskirche - neben der Meerjungfrau - sieht nicht nur leicht schief aus, er ist es sogar. Schenkt man der Legende Glauben, so hat sich der Baumeister, nachdem er den Fehler bemerkt hatte, aus einem der oberen Fenster des Kirchturmes gestürzt, wurde aber durch einen vorbeifahrenden Heuwagen so glücklich aufgefangen, dass er am Leben blieb. Wie es ihm danach erging und wie hoch die Strafe ausfiel, weiß ich allerdings nicht. Ein Monat Fernsehentzug kann es Anno 1406 jedenfalls nicht gewesen sein.
Werde nun erstmal die Ostergeschenke für die Familie einpacken.
Schönes Osterfest und lasst Euch reich beschenken,