Kurztrip: Kitzbühel

Erstellt am 30. Januar 2019 von Marylooksaround

Okay, wir - in diesem Falle Markus und ich - taten es wirklich!
Wir fuhren für ein Wochenende - eine Übernachtung - nach Kitzbühel.
Von meinen Mädels wurde ich in unserem Lieblingsrestaurant KimSang bestens darauf vorbereitet.
Was ungefähr so aussah: Cocktails, Gelächter, High Fives am laufenden Band und noch mehr Cocktails...
Die Kavallerie (alias Meine Mädels) saß in München dauerhaft und abrufbereit hinter bzw. vor den Handys und wartete auf Updates.
Ich würde lügen, wenn ich nicht sagen würde: Ich war nervös!
Es startete harmlos. Markus war genauso nervös wie ich und auf der Hinfahrt gen Kitzbühel bestätigten wir uns beide absolute Crazyness. Ein guter Anfang. Eine Gemeinsamkeit hatten wir demnach.
Markus hatte einen Vorteil gegenüber mir: Er kannte Kitzbühel. So zeigte er mir nach dem CheckIn in unser Hotel den Kern der österreichischen Kleinstadt, spazierten um den Schwarzsee, genoßen (noch mehr) Champagner und Wein in Rosis Sonnenbergstube, neben herrlichem Essen (!), und streiften am Abend von Bar zu Bar. Es hätte alles so schön sein können. Die Chemie zwischen Markus und mir stimmte, wir hatten den selben schwarzen, albernen Humor, ABER...
ER QUASSELTE - AM LAUFENDEN BAND - OHNE PUNKT - OHNE KOMMA!

Wein - Break in Rosi´s Sonnenbergstube


Impression Rosi´s Sonnenbergstube


Kurz und knapp: Ich war irgendwann genervt! So schön der Tag auch war, so sehr ich ihm auch dankbar war für diese gemeinsame Erfahrung, einfach mit einem mir fast unbekannten Mann einfach auszubrechen, wobei ich mir bis heute die Frage stelle: Muss man diese Erfahrung überhaupt machen? - Markus redete sich in sein Verderben.
Und als wir frühmorgens im Hotelzimmer angetrunken von Champagner und Cocktails im FreeTV anfingen Star Wars anzusehen witterte ich meine Chance und stellte mich innerhalb von Minuten schlafend. Er hatte seine Chance vertan!
Am nächsten Morgen, Markus nahm es mir noch nicht mal übel das ich eingeschlafen war - oder mich schlafend gestellt hatte, je nachdem auf welcher Seite man sich bei dieser Geschichte befindet ;-) - und legte noch mehr an gesprochenen Wörtern zu.
Beim Frühstück bemerkte ich bei mir eine unterschwellige Aggression.
In meinem Kopf und meinem imaginären Auge sah ich mich über den Frühstückstisch in unserem Hotel beugen und ihn anschreien: HALT DIE KLAPPE!
Aber, ich war gut erzogen, lächelte, nickte und versuchte an etwas anderes zu denken und ihn auszublenden. Gelang so semi gut.
Auf der Rückfahrt bestand ich auf Musik im Auto. Doch selbst dabei konnte Markus seinen Mitteilungszwang nicht stoppen. Meine höfliche Anmerkung: "Ich habe Kopfschmerzen" wurde von ihm genauso höflich ignoriert. Er verstand es nicht! Oder wollte es nicht verstehen!
Irgendwann, mir bluteten die Ohren, sah ich keinen anderen Ausweg mehr... es musste sein... ich fuhr härtere Geschütze auf und... fing an zu den Songs im Auto zu singen. Ich machte mich kurrzeitig zum Affen! Meine leichteste Übung - sprang damit aber auch gleichzeitig über meinen eigenen Schatten! Denn singen kam für mich nur angetrunken auf der Wiesn (dem Oktoberfest) in Frage.
Markus schaltete kurzerhand mit folgenden Worten das Radio aus: "Das üben wir aber noch mal! - Das erträgt ja kein Mensch!" Da war ich baff. Er sagte mir damit durch die Blume:
Halt die Klappe! ICH!!!
Verdammt!
Darauf war ich nicht gekommen!
Ich glaube jedoch insgeheim, dass er es dann doch, spätestens nach meinem ohrenbetäubenden Gebrüll, was ich als singen bezeichnete, verstanden hat: Junge, dass wird nix mit uns - WEGEN DEINES UNBÄNDIGEN GESCHWAFELS!
Und ich bin der festen Überzeugung, ich war auch nicht die Erste die davon sehr schnell genervt war.
Ich sah Markus, nachdem er mich wieder vor meiner Haustüre absetzte, nie wieder. Er meldete sich auch nicht mehr bei mir. Auf Facebook sind wir nach wie vor befreundet. Er hatte zwischenzeitlich eine Freundin - für ca. 2 Monate... woran diese Beziehung wohl gescheitert ist? Ich kann nur vermuten... ;-)

Nachtleben in Kitzbühel

Schwarzsee