Autorin: Colleen Hoover
Verlag: dtv
Seitenzahl: 144 Seiten
Genre: New Adult / Contemporary
Reihe: Maybe Someday aus Warrens Sicht
Sie verdient es, sich schön zu fühlen.
Sie verdient es, sich umsorgt zu fühlen.
Sie verdient es, sich respektiert zu fühlen.
Sie verdient es, dass Gefühl zu haben, dass es mindestens einen Menschen auf dieser Welt gibt, der sie genau so annimmt, wie sie ist.
Sie verdient es, zu wissen, was ich fühle, weil ich all das für sie empfinde.
Und vielleicht sogar noch mehr.
- S. 99
Inhalt in einem Satz: Als in Warrens WG plötzlich ein Mädchen einzieht, ist dieser nicht begeistert, zumal sich Bridgette sehr kratzbürstig verhält - doch vielleicht entwickelt sich zwischen den beiden schon bald mehr, als sie erwartet hätten.
Das Buch in 3 Worten: Ich. Bin. Wütend!
Der Unterschied zwischen dabei sein, sich zu verlieben, und in jemanden verliebt zu sein ist der, dass dein Herz schon weiß, was du fühlst, aber dein Hirn noch zu stur ist, um es zuzugeben.
- S. 123
Das fand ich gut: Wie gewohnt ließ sich Colleen Hoovers Schreibstil auch hier sehr leicht, flüssig und unterhaltsam lesen. Warum ich von der Autorin trotzdem nie mehr etwas lesen werde? Das verrate ich euch jetzt.
Das fand ich weniger gut: Maybe not war für mich der reinste Aufreger. Zunächst einmal hat diese angebliche “Liebesgeschichte” für mich nichts mit derartigen Gefühlen zu tun, denn Warren findet Bridgette einfach nur heiß und reduziert sie auf ihren Körper. Er denkt und handelt ununterbrochen oberflächlich, notgeil und einfach nur abstoßend, und vermittelt - wie viele ähnliche NA-Romane - ein sehr fragwürdiges Männerbild. Dass die Autorin so etwas mit Liebe gleichsetzt, finde ich schrecklich.
Auch sind 144 Seiten extrem kurz und man verpasst sämtliche
Kennenlern-Interaktionen, hier finden quasi keinerlei Gespräche statt. Selbst ein bisschen aufgesetzter Tiefgang gegen Ende konnte daran nichts mehr ändern.
Das Schockierendste war für mich jedoch eine (angeblich heiße) Szene, in der Brigdette “Hör auf!” sagt, Warren jedoch einfach weitermacht, weil sie sich - wie er vermutet - wahrscheinlich nur stur verhält und ja in Wirklichkeit sicher nicht abgeneigt ist. Und dann ist das natürlich in Ordnung. Er meint es ja nicht böse, sondern möchte ihr nur einen Gefallen tun, wie die Autorin so schön schreibt. Ganz ehrlich? Nein = Nein = Nein, egal in welchem Kontext! Gerade vor dem Hintergrund, dass Bridgette ersten Andeutungen zufolge Erfahrungen mit Missbrauch gemacht hat, finde ich Warrens Verhalten bzw. diese Einstellung der Autorin absolut nicht respektabel.
Leider bin ich scheinbar die Einzige, die sich an dieser Szene stört, denn Maybe not wird ja derzeit in den Himmel gelobt. Wenn ihr das Buch auch gelesen habt, wie seht ihr das?
Bewertung: 📖 (1/5)