Jill Santopolo | Heyne | Paperback | 12,99€ | 384 Seiten | 12.02.2018 | ISBN: 978-3-453-42215-5
- "Ich wollte dir damit sagen, dass es viele Arten gibt, einen Menschen zu lieben. Und ich weiß, dass du irgendwann einen anderen lieben wirst. Auch wenn das nicht dieselbe Liebe ist, wird einiges bestimmt besser sein.""Ich will keinen anderen lieben", flüsterte ich. Ich wollte nur dich lieben und konnte mir nicht vorstellen, dass es eine andere, größere Liebe gab. - S. 100
Zwei Menschen. Ein Augenblick. Was wäre wenn? Lucy und Gabe treffen sich mit Anfang zwanzig in einem Uni-Seminar, und diese Begegnung verändert ihr beider Leben für immer. Gemeinsam lernen sie die erste große Liebe kennen. Nur eines bedenken sie nicht: dass ihre Wünsche sie immer weiter auseinander treiben könnten. Lucy macht Karriere in New York, während Gabe als Fotograf um die Welt reist. Trotzdem können sie einander dreizehn Jahre lang nicht vergessen. Werden sie erneut zueinander finden? Ein einziger Augenblick könnte das entscheiden … - (© Heyne)
Ach, wie sehr habe ich mit Lucy mitgelitten und die gleichen Fragen gestellt: Warum haben sie nicht für ihre Liebe gekämpft? Warum konnten sie nicht über ihre Probleme reden und einen anderen Weg finden? Warum haben sie nicht an ihrer großen Liebe festgehalten und die Höhen und Tiefe bezwungen? Nach über dreizehn Jahren sehen sich Lucy und Gabe plötzlich wieder. Die einst verliebten Herzen fangen wieder an zu schlagen, aber das Leben spielt einfach dazwischen.
Der Schreibstil der Autorin Jill Santopolo ist zweifellos besonders. Die Geschichte rund um Lucy und Gabe wird aus der Sicht von Lucy geschildert. Die Art der Erzählung sorgt schon ab der ersten Seite für eine Gänsehaut, denn Lucy führt während des ganzen Buches einen Monolog aus der Ich-Perspektive, in der sie Gabe ihre Gefühls- und Gedankenwelt offenbart. Sie spricht Gabe direkt an und schildert, wie sie das erste Aufeinandertreffen empfunden hat und wie schlimm es ist, die große Liebe ziehen zu lassen, damit Träume sich erfüllen können. Die Liebe kann auch mit Schmerz verbunden sein. Lucy präsentiert ihre Seele und erzählt ihm all die wunderschönen und traurigen Momente, die sie nach der Trennung erlebt hat - immer im Geiste an seiner Seite - und wie sie wieder Halt im Leben findet. Anfangs war der Schreibstil schon gewöhnungsbedürftig und nicht für Jedermann, aber anders hätte der Roman nicht erzählt werden können. Für mich ist der Schreibstil das absolute Highlight. Ich habe durchweg mitgefiebert und mich mitreißen lassen.
Lucy ist eine unglaublich sympathische, starke und emotionale Frau, die dem Leser während ihrer Geschichte so viel mitgibt. Das ewige "Gabe, was wäre wenn..." hat mich am meisten berührt. Ich bin ehrlich: Beim Lesen hat mich immer ein Kloß im Hals gequält. Die Autorin hat den Roman geschrieben, als sie selbst an Liebeskummer litt und genau diese Emotionen werden unfassbar authentisch vermittelt. Gegen Ende entwickelt sich der Roman immer spannender. Rasant und herzzerreißend! Ich habe "Was sind, bleibt wir" innerhalb kürzester Zeit verschlungen und bin restlos begeistert!
Story ♥♥♥♥/5Charaktere ♥♥♥♥/5 Gefühle ♥♥♥♥♥/5Spannung ♥♥♥♥/5Schreibstil ♥♥♥♥♥/5 Ende ♥♥♥♥♥/5
Rezensionsexemplare beeinflussen nicht meine subjektive Meinung.